Zunächst einmal handelt es sich bei den Damen von Blau-Weiss nicht um eine Mannschaft im Erwachsenenbereich, sondern um die A-Juniorinnen. Aber auch das ist nicht ganz richtig, denn viele der Spielerinnen haben das entsprechende Alter noch gar nicht erreicht, könnten also eigentlich noch B-Jugend spielen.
Vor mehr als sieben Jahren begann Trainer Bruno Wenders bei Grün-Weiß Lichtenbusch als Mädchentrainer und baute im Laufe der Jahre eine erfolgreiche Mannschaft auf. Alles war gut, bis der Vorstand des Vereins ihm und seinen Mädels plötzlich klarmachte, dass es in Lichtenbusch nicht weitergehen würde mit dem Damenfußball. Wenders und neun seiner Schützlinge heuerten bei Blau-Weiss an. Hier hatte Wenders in der Jugend seine ersten fußballerischen Schritte gemacht, da war der Weg kurz und die Entscheidung schnell gefallen. Das war Anfang 2015, seitdem hat Wenders gemeinsam mit seinem Trainerteam – bestehend aus Marco Paulissen, Hannelore Lindner, Thomas Scheren und Michael Bleilefens – nicht nur eine immer größer werdende Zahl an Mädchen zu betreuen, sondern auch immer größere Erfolge zu vermelden. Die B-Juniorinnen errangen in der vergangenen Saison den Meistertitel in der Bezirksliga, was mit einem Aufstieg in die Mittelrheinliga verbunden war. Gewesen wäre, muss man sagen, denn die jungen Damen haben sich statt für die höhere sportliche Klasse für den Teamgeist in der Mannschaft entschieden und spielen deshalb lieber mit den älteren A-Juniorinnen in der Bezirksliga. Was kein Nachteil sein muss, schaut man auf die Tabelle. Gemeinsam mit den Spielerinnen des Burtscheider TV kämpfen die jungen Damen aus dem Gillesbachtal um die Meisterschaft. „Für uns ist Blau-Weiss wie eine kleine Familie“, erklärt Wenders das Gefühl. Man verspüre als Übungsleiter eine große Verantwortung für die jungen Leute, da sei es völlig egal, woher jemand kommt oder wie der finanzielle Hintergrund aussieht.
Das Einarbeiten von neuen Spielerinnen ins Mannschaftsgefüge organisieren die Aktiven dabei selbstständig, da greift Wenders nicht ein. Der Weg ist also das Ziel bei Blau-Weiss, und der Erfolg gibt ihnen Recht. Der Segen des Erfolgs ist aber gleichzeitig auch der Fluch. Das Platzangebot ist überschaubar, man kann nicht unendlich viele Spielerinnen aufnehmen. Bis zur C-Jugend reihen sich die Mädchen noch in den Jungenmannschaften ein, danach gibt es reine Damenmannschaften. Für die Trainer steht dabei der soziale Aspekt absolut im Vordergrund, das Miteinander ist wichtig – siehe oben. „Außerdem bringen sich die Damen deutlich intensiver in die Vereinsarbeit ein als die Jungen“, schmunzelt Wenders dann noch. Na, dann kann die Stadtmeisterschaft ja kommen.
Tabelle 1. BW Aachen 9 58 25 2. Burtscheid 9 15 20 3. SG Oleftal 8 3 12 4. BW Köln 8 -15 7 5. L.-Sieberath 9 -30 7 6. SV Rott 9 -31 4 ausführliche Tabelle anzeigen