2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Verärgert:  FC-Vorsitzender Peter Burgdorf Michael Hiller
Verärgert: FC-Vorsitzender Peter Burgdorf Michael Hiller

Jetzt kommt der Spielausschuss ins Spiel

Sportlich sind sie aus der Bezirksliga abgestiegen, anschließend mit ihrem Einspruch vor dem Bezirkssportgericht gescheitert und doch haben sich ...

die Fußballer des FC Hude noch nicht damit abgefunden, dass sie in der kommenden Saison in der Kreisliga spielen sollen. So traf sich der Clubvorstand um den FC-Vorsitzenden Peter Burgdorf in dieser Woche, um über weitere Schritte zu beraten.

"Es ist alles sehr kompliziert. Wir sind noch zu keinem endgültigen Resultat gekommen", erklärte Burgdorf nach der Sitzung. Der Hintergrund: Der FC Hude hatte moniert, dass der Abstiegskampfkonkurrent SV Tur Abdin Delmenhorst am letzten Spieltag mit Manuel Celik einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hatte. Celik hatte eine Woche zuvor beim 3:1-Erfolg gegen den FC Rastede seine fünfte Gelbe Karte gesehen und wäre damit gesperrt gewesen. Diese Verwarnung hatte der Schiedsrichter jedoch im Spielbericht aufgrund einer Verwechslung Lukas Mutlu zugeordnet. Abdin gewann schließlich mit Celik seine letzte Partie beim STV Wilhelmshaven 5:1, zog damit an den Hudern vorbei und schaffte so den Klassenerhalt.

Keine Einspruchsberechtigung

Das Bezirkssportgericht um den Vorsitzenden Peter Bartsch hatte nach der mündlichen Verhandlung vor einer Woche den Einspruch des FC zurückgewiesen, "da es bereits an der notwendigen Einspruchsberechtigung fehlt" so hieß es im Urteil. Zur Ausübung eines Rechtsbehelfs ist ein Verein nur berechtigt, wenn ein "schutzwürdiges Interesse" gegeben ist. Dies sei hier nicht der Fall, "da der FC Hude am streitgegenständlichen Spiel selbst nicht beteiligt war", hieß es weiter.

Eine Berufung der Huder vor dem Verbandssportgericht dürfte auch nach Expertenmeinung keine Chance auf Erfolg haben. Das erklärt unter anderem Dr. Thomas Summerer, Rechtsanwalt und ehemaliger Chefjustiziar der Deutschen Fußball Liga (DFL), gegenüber der NWZ. "Die Erfolgsaussichten wären eher gering", sagt Summerer und erklärt auch, warum: "Aus Sicht des FC Hude mag dessen Interesse, durch eine irrtümliche Eintragung des Schiedsrichters nicht benachteiligt zu werden, durchaus schutzwürdig erscheinen. Allerdings hat das Verbandsgericht bei der Auslegung des schutzwürdigen Interesses einen Bewertungsspielraum."

Rechtsanwalt nimmt Stellung

Das Bezirkssportgericht orientierte sich dabei an dem Grundsatz, dass nur die direkt an einem Spiel beteiligten Vereine einspruchsberechtigt sind. "Der Sinn und Zweck dieser eingeschränkten Befugnis besteht darin, die Interessen der unmittelbar beteiligten Vereine höher zu gewichten und nicht mit einer Fülle von Einsprüchen von dritter Seite konfrontiert zu werden. Außerdem soll möglichst rasch Klarheit herrschen über das endgültige Spielergebnis. Dieser Rechtsgedanke würde vermutlich auch der höheren Instanz als Argument dienen, eine Berufung zurückzuweisen", so der Rechtsanwalt.

Die Huder haben sich derweil mit dem Staffelleiter der Bezirksliga II, Frank Schulte, in Verbindung gesetzt. "Der Unmut der Huder ist verständlich", äußerte sich Schulte auf NWZ-Nachfrage. "Ob wir vom Spielausschuss deswegen tätig werden, ist noch offen." Während des ordentlichen Bezirkstags in Großenkneten-Sage an diesem Samstag werde der Bezirksspielausschuss bestehend aus Karl-Heinz Moß, Stefan Brinker und Schulte das Thema besprechen. "Wir hätten dann die Möglichkeit, bei Unklarheiten das Sportgericht anzurufen", sagt Schulte.

Keine Bezirksliga mit 17 Teams

Sollte der Fall tatsächlich neu aufgerollt werden, dürften die Huder hoffen, dass es doch zu einer Umwertung kommt, Tur Abdin so drei Punkte abgezogen werden und Hude dadurch in der Bezirksliga bleibt. "Das wäre die einzige Option, denn eine Bezirksliga mit Überhang also mit 17 Teams wird es nicht geben", so der Staffelleiter. Die Tendenz laute jedoch, "dass alles so bleibt, wie es ist". Schulte betont aber, dass so ein Fall noch nie vorgekommen ist. "Hier soll alles ganz genau geprüft werden wir wollen keine Fehler machen."

Aufrufe: 023.6.2017, 06:37 Uhr
Michael Hiller und Guido FinkeAutor