2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Janik Michel (Zweiter v. r.) erzielte in der Nachspielzeit das 2:2 – und wird von seinen Teamkollegen umjubelt. Eibner
Janik Michel (Zweiter v. r.) erzielte in der Nachspielzeit das 2:2 – und wird von seinen Teamkollegen umjubelt. Eibner

Janik Michel rettet die Spatzen

SSV Ulm 1846 Fußball: Trainer verzockt sich beinahe

Auf fünf Positionen hatte Ulms Trainer Tobias Flitsch sein Team umgebaut. Zu viel des Guten. Beim Regionalligisten TuS Koblenz kam der SSV Ulm 1846 Fußball in letzter Minute noch zu einem glücklichen 2:2. Dank Doppeltorschütze Janik Michel

Die Regionalliga-Fußballer des SSV Ulm 1846 treten auf der Stelle. Am Ende eines brisanten Duells gegen den TuS Koblenz gab es keinen Sieger. Nach dem achten Remis in der laufenden Runde verharrt die Mannschaft von Trainer Tobias Flitsch nun schon seit fünf Spieltagen auf Tabellenrang zwölf. Zwar hat die Serie gehalten, denn die Spatzen haben mit dem 2:2 (0:1) auch das zehnte Punktspiel in Folge ohne Niederlage überstanden. Doch lange sah es nach einem Reinfall aus gegen die Mannschaft vom Rhein, die zweimal in Führung lag. Aber das kurz vor Ultimo (90.+2) erzielte Ausgleichstor von Janik Michel sorgte für halbwegs zufriedene Ulmer Gesichter.

Bisher war Tobias Flitsch nicht als „Pokerface“ aufgefallen. In Koblenz hat sich der Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball jedoch verzockt. Seine Fünf-Mann-Rotation gegenüber dem Heimspiel gegen Astoria Walldorf (0:0) machte sich in einem schwachen Auftritt bemerkbar. Mit Blick auf das bereits am Samstag anstehende nächste Heimspiel gegen Stadtallendorf hatte Flitsch etliche Routiniers (David Braig, Alper Bagceci, Christian Sauter) auf die Bank gesetzt oder wie Ardian Morina ganz geschont. Zudem fehlte der privat verhinderte Tim Göhlert sowie der gelb-gesperrte Thomas Rathgeber. Eine zwingend notwendige Maßnahme in einer Englischen Woche? Auf jeden Fall ein äußerst riskanter Plan. Der am Ende daneben ging.

Der SSV-Coach vertraute Spielern wie Marcel Schmidts, Felix Nierichlo, Volkan Celiktas, David Kammerbauer und Janik Michel. Doch einige nutzten ihre Chance nicht, enttäuschten teilweise auf ganzer Linie. Der SSV 46 kann es sich offensichtlich nicht leisten, gleich so viele Stammkräfte zu schonen. „Ich stehe zu meiner Entscheidung. Im Nachhinein ist man immer schlauer“, sagte Flitsch, der aber auch von seinen Edelreservisten mehr einfordern kann und muss: „Die letzte Überzeugung, der letzte Wille hat bei einigen gefehlt“, so Flitsch.

Die Zockerei ging größtenteils schief, der Schmerz hielt sich aber gerade noch in Grenzen. Schon zur Pause nahm Flitsch zwei Korrekturen vor. Die schwachen Schmidts und Kücük blieben draußen, dafür kamen Braig und Bagceci. „Es war mir ein Rätsel, warum wir nach einer guten Anfangsphase komplett den Faden verloren haben“, wunderte sich Flitsch. Zudem änderte der SSV-Coach seine zunächst gewählte 4-2-3-1-Formation und forcierte die Offensive. „Wir sind in der zweiten Halbzeit besser in die Zweikämpfe gekommen“, erkannte der 37-Jährige, dessem Team dann auch prompt der Ausgleich gelang. Eine Flanke von Tino Bradara vollstreckte Michel (64.) mit einer Direktabnahme aus 15 Metern. „Nach dem Ausgleich waren wir gut im Spiel“, befand Flitsch. Aber ein Lapsus von Torhüter Holger Betz nach einer missglückten Faustabwehr bescherte den Platzherren die erneute Führung (79.). Aber da war ja noch Janik Michel, der erst zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startformation stand, und die Gäste mit seinem Ausgleichstreffer zum 2:2 in der Nachspielzeit vor dem Ende ihrer Erfolgsserie bewahrte. Wenigstens dieser eine Teil des Personalpuzzles war aufgegangen.

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Aufrufe: 02.11.2017, 08:53 Uhr
SWP / Winfried VoglerAutor