2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Ausgleich für Inter Türkspor: „Halb Friedrichsberg“ kann nur zuschauen, wie Erdogan Cumur (rotes Trikot) Gäste-Keeper Sascha Petersen zum 1:1 überlupft.
Der Ausgleich für Inter Türkspor: „Halb Friedrichsberg“ kann nur zuschauen, wie Erdogan Cumur (rotes Trikot) Gäste-Keeper Sascha Petersen zum 1:1 überlupft.

Inter Türkspor Kiel bezwingt TSV Friedrichsberg-Busdorf

In zehn Minuten wendet Inter Türkspor das Blatt

Fast hätte Inter Türkspor Kiel im Aufsteigerduell gegen den TSV Friedrichsberg-Busdorf seine bislang außergewöhnlich hohe Punktausbeute etwas verwässert. Dank einer 180-Grad-Drehung nach dem Seitenwechsel und vier Toren innerhalb von knapp zehn Minuten steigerte die Elf von Cheftrainer Özcan Atasoy beim 4:2 die bisherige Marke von 5,5 Toren in den Heimspielen.

Entscheidend für den am Ende gerechten Sieg waren die wichtigen Einwechselungen von Driton Gashi und Steve Sam und richtigen Umstellungen von Atasoy in der Halbzeitpause. Gashi sorgte auf der rechten Seite für viel Dampf, spielte Katz und Maus mit den Friedrichsbergern und war an drei Toren beteiligt.

Dem 1:1 ging ein Zuspiel des extrem schnellen und trickreichen Offensivspielers auf Erdogan Cumur voraus. Beim sehr glücklichen Elfmeterpfiff lag ein vermeintliches Foulspiel von Sven Thomsen an Gashi vor. Nach einem vorausgegangenen Foulspiel an Gashi platzierte der fleißige agierende Alban Jashari, dem mit einem Traumtor in den linken Winkel die 2:1-Führung gelang, den Freistoß von der rechten Seite auf den Kopf des aufgerückten Tino Kern, der mit seinem Premierentor zum 4:1 einnickte.

„Letztendlich haben wir zu lange gebraucht in der zweiten Halbzeit, um uns auf Gashi auf der rechten Seite von Inter Türkspor einzustellen. Dadurch haben wir das Spiel verloren. Wir haben auf der linken Abwehrseite nicht gut verteidigt“, verwies Gäste-Trainer Erik von Lanken auf den wunden Punkt des TSV Friedrichsberg-Busdorf nach dem Wiederbeginn.

„Gashi hat da richtig gewirbelt, Sam hat die Ruhe reingebracht. Wir haben umgestellt von 4-3-3 auf 4-2-3-1“, erklärte Atasoy, der bei seinem „kleinen Donnerwetter“ in der Pause zudem seine Spieler, die zu Beginn der zweiten Halbzeit in einem Mannschaftskreis Selbstreinigung betrieben, an der Ehre gepackt hatte. „Ausschlaggebend war dann die Einstellung und Körperhaltung. Wie sie die Zweikämpfe angenommen haben. Zweite Halbzeit gehörte fast jeder zweite Ball uns.“

Da zudem der stärker aufspielende Cumur sich in der zentralen Stürmerposition weitaus wohler fühlte, gab es mächtig Druck auf das TSV-Gehäuse. Bevor aber das Vier-Tore-Spektakel begann, hatten die Gastgeber etwas Glück, dass Harm Ohm nur die Latte traf und nicht zum 2:0 für die Schleswiger (56.). In der Schlussphase vergaben Sam (78.), Kalma (82.) und Alban Jashari (86.) einen höheren Sieg.

„Hätten wir uns geschickter angestellt gegen den Gashi, hätten wir etwas mitgenommen“, sagte von Lanken und blickte zufrieden auf den ersten Abschnitt zurück.Da ging die defensive Strategie der Gäste nach einem frühen Pfostentreffer von Inters Defensivstrategen Shpend Meshekrani (6.) auf. Friedrichsberg trat sehr diszipliniert, vernetzt und kompakt in den Mannschaftsteilen auf.

„In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gestanden. Haben alles, alles richtig gemacht. Die Abstände haben gestimmt. Wir haben immer Nadelstiche nach vorne gesetzt und durch einen Nadelstich das 1:0 erzielt. Genauso war unser Matchplan“, lobte von Lanken sein Team.

Dagegen war Inter nicht das Türkspor, das man meistens aus der ersten Halbzeit kennt: mit viel Spielwitz, Aggressivität,Tempo und Torgefahr. Ein Kopfball von Kern (30.) und eine Chance durch Meshekrani (31.), das war alles und sehr somit mager für die klar favorisierten Kieler.

Der schnelle und quirlige Daniel Schubert, auffälligster Gästespieler, belohnte Friedrichsberg für den großen Aufwand in der ersten Halbzeit mit der verdienten Führung nach einem langen Ball über die hoch stehende Abwehr von Inter, das auf Abseits spekulierte.

Clemens Goos hatte mit einer Kopfballverlängerung knapp übers Tor nach einem Eckball (20.) die zweite gefährliche Möglichkeit für den Vorletzten. Nach dem sechsten Spiel in Folge ohne Niederlage kann Inter Türkspor als Tabellenfünfter nun sehr beruhigt in die letzten drei (Auswärts-) Partien vor der Winterpause gehen.

Inter Türkspor Kiel: Özdemir – Hodaj, Schomaker (46. Sam), Laubinger (46. Gashi), Arian Jashari – S. Bruhn (73. Erol), Kern, Meshekrani – Cumur, Kalma, Alban Jashari.

TSV Friedrichsberg: Petersen – Yildirim, Gertig, J. Goos, S. Thomsen – Ohm, C. Goos – P. Nielsen (79. L. Thomsen), D. Schubert, T. Schubert (85. Dobberphul) – Stegemann (57. Wasielewski).

SR: Albig (Bad Schwartau).
Zuschauer: 105.
Tore: 0:1 D. Schubert (16.), 1: Cumur (59.), 2:1 Alban Jashari (63.), 3:1 Cumur (67., Foulelfmeter), 4:1 Kern (70.), 4:2 D. Schubert (73.).
Aufrufe: 012.11.2017, 17:40 Uhr
SHZ / Ismail YesilyurtAutor