2024-05-10T08:19:16.237Z

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„Ein guter Junge mit einem guten Charakter“: Elton da Costa (links) ist voll des Lobes über Silas Zehnder, der sich in Bickenbach fit hält.	Foto: Florian Ulrich
„Ein guter Junge mit einem guten Charakter“: Elton da Costa (links) ist voll des Lobes über Silas Zehnder, der sich in Bickenbach fit hält. Foto: Florian Ulrich

Im Training mit Elton da Costa

Da Costa: Lilien-Profi Silas Zehnder im Aufbautraining

Gleich zwei Fußball-Profis bereiten sich in diesen Tagen in Bickenbach (Kreis Darmstadt-Dieburg) auf ihre Rückkehr in den Profizirkus vor: Sebastian Rode und Silas Zehnder. Rode ist aktuell auf Heimaturlaub, er stammt aus dem nahen Hähnlein und hat einen Vertrag beim Bundesligisten Borussia Dortmund. Dort bestritt er in der vergangenen Saison jedoch kein einziges Spiel, der 27-Jährige fiel wegen einer Leisten-OP aus. Genau wie Zehnder, der beim Zweitligisten SV Darmstadt 98 unter Vertrag steht: Der 18-Jährige verpasste wegen einer Hüft-OP die gesamte Saison.

Dass die beiden jetzt ausgerechnet in Bickenbach gelandet sind, erklärt sich mit der Personalie Elton da Costa. Der Darmstädter Aufstiegsheld von 2014, der mit seinem Tor in der Nachspielzeit in Bielefeld die Lilien in die Zweite Liga geschossen hatte, ist Trainer im Sport-Rehazentrum „Theresport“, das in Bickenbach angesiedelt ist und wo sich immer wieder einmal bekannte oder auch nicht ganz so bekannte Profis aufhalten. „Silas ist jetzt schmerzfrei, er kann endlich wieder auf den Platz“, berichtet da Costa, der den 18-Jährigen als „sehr talentierten Spieler“ bezeichnet, der sich seine bisher zwei Bundesliga-Minuten (am 34. Spieltag der Abstiegssaison 2016/17 in Mönchengladbach) redlich verdient habe.

„Diesen Einsatz hatte er von Torsten Frings nicht umsonst bekommen“, sagt da Costa. Zehnder sei der erste Jugendspieler seit Jahren, der es in die Profi-Mannschaft der Lilien geschafft habe – allein das zeige, wie gut er sei. Der Vertrag läuft noch über drei Jahre, was ein großer Vertrauensvorschuss gewesen war. Ob er freilich schon am 28. Juni beim Testspiel in seiner Heimat Stockstadt bei der SKG antreten kann, darüber will da Costa keine Prognose abgeben. „Da kann man aktuell noch wenig zu sagen. Es kommt darauf an, wie wohl er sich auf dem Platz fühlt. Wir sind jetzt schon zwei, drei Wochen auf dem Rasen, aber Zweikämpfe etwa haben wir noch gar nicht bestritten.“

Klar ist: Ohne Mannschaftstraining ist an Einsätze nicht zu denken. Das weiß Ex-Profi da Costa natürlich selbst am Besten. „Ich will ihn an die Mannschaft heranführen, wann genau er aber einsteigen kann, ist unklar. Das wichtigste ist jetzt wirklich erst einmal, dass er schmerzfrei ist. Er hat fast ein halbes Jahr gefehlt, das dauert jetzt einfach noch ein bisschen.“

Zehnder sei ein „guter Junge mit einem guten Charakter“, der den Willen zeige, sich durchzusetzen. „Er tut wirklich sehr viel, um wieder fit zu werden.“ Doch im Mannschaftstraining, wenn es richtig zur Sache geht, kommt es auch auf andere Aspekte an. „Manch einer, der verletzt war, hat erst einmal Angst vor Zweikämpfen. Da gibt es einiges, was man selbst nicht immer kontrollieren kann.“

Das Training in Bickenbach sei durchaus intensiv, auch wenn an richtige Duelle naturgemäß noch nicht zu denken ist. „Wir haben teilweise in der Hitze um 13 Uhr trainiert, und zwar immer mit Vollgas“, sagt da Costa. „Es ist nicht so, dass wir hier nur locker herumtraben.“ Nicht nur Läufe stehen auf dem Programm, auch kurze und lange Pässe werden schon wieder geübt.

All das mit einem einzigen Ziel: bald wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Das gilt für Zehnder – und natürlich auch für Sebastian Rode. Beide wollen sich durchsetzen – der eine in Dortmund, der andere in Darmstadt. Dass sie dafür einmal ausgerechnet in Bickenbach aufeinandertreffen würden, das hätten sie sich bestimmt so auch nicht gedacht.



Aufrufe: 018.6.2018, 11:20 Uhr
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