2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview

"Ich musste nicht lange überlegen"

FC Bayern München-Neuzugang Torsten Oehrl im Gespräch mit FuPa Oberfranken

Torsten Oehrl, gebürtiger Lichtenfelser, unterschrieb einen Dreijahresvertrag bei den Amateuren des FC Bayern München. Der 30-Jährige Stürmer, der vom Drittligisten Wehen Wiesbaden an die Isar wechselte, im großen FuPa-Interview über sein Verletzungspech, die Ziele der Regionalliga-Mannschaft und die Suche nach Schafkopf-Spielern.

Herr Oehrl, was macht man in der wenigen Freizeit im Trainingslager? Schafkopfen?

Torsten Oehrl: (lacht) Leider können mit Trainer Heiko Vogel, Nicolas Feldhahn und mir nur drei Schafkopf spielen. Wir suchen verzweifelt einen vierten Mann. Die Jungen können ja nur Uno oder Pokern.

Sie haben sich bereits im zweiten Testspiel gegen den TSV 1860 Rosenheim einen Bänderanriss zugezogen. Wie geht es dem Fuß?

Torsten Oehrl: Ich bin momentan noch in Behandlung. Ich hoffe, es dauert nicht mehr so lange. Aber eine Prognose ist derzeit schwierig abzugeben. Mitten in der Vorbereitung ist das schon extrem ärgerlich.

Wie fühlt es sich eigentlich an, ein Bayern-Trikot als Spieler zu tragen?

Torsten Oehrl: Es ist schon etwas Besonderes beim größten Verein der Welt aufzulaufen – auch wenn es „nur“ die U23 ist.

Sie sind jetzt 30 Jahre alt: Wie ist es, der Senior in der Truppe zu sein?

Torsten Oehrl: Man merkt, wie die Jahre vergangen sind (grinst). Aber es ist schon extrem, wie weit die jungen Spieler schon sind. Es macht auf jeden Fall Spaß in diesem Team mit den jungen Talenten.

Nach elf Vereinen: Ist der FC Bayern München Ihre letzte Station zum Karriereausklang?

Torsten Oehrl: Ich habe einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben. Stand jetzt werde ich wohl zu 99 Prozent nicht mehr den Verein wechseln.

Zwei weitere Neuzugänge: Torsten Oehrl und Raphael Obermair werden unsere Amateure zur neuen Saison verstärkenâš½ Willkommen bei uns, Jungs 😊 Außerdem ist seit einigen Tagen bekannt, dass unser @weihrauchpatrick in Zukunft im Trikot der Würzbürger Kickers spielen wird. Wir wünschen an der Stelle viel Erfolg in der 2.Liga, Olchi ðŸÂ€â˜º #FCBayern #amateure #fcbayernamateure #amas #fcbayernII #weiterimmerweiter #liebekenntkeineliga

Ein von FC Bayern II (@fcbayernamateure_) gepostetes Foto am 9. Jun 2016 um 9:06 Uhr

Wie kam der Kontakt zum FC Bayern München denn zustande?

Torsten Oehrl: Trainer Heiko Vogel hatte bei mir angefragt. Er wollte einen erfahrenen Spieler, der zwischen den Ketten offensiv spielen kann.

Und, mussten Sie lange überlegen?

Torsten Oehrl: Ich bin nach München geflogen, und nach zwei, drei Minuten im Gespräch mit Heiko Vogel war klar: Es passt! Wir waren schnell auf einer Wellenlänge. Ich muss aber auch dazu sagen, als die Anfrage vom FC Bayern München kam, musste ich wirklich nicht lange überlegen, denn ich hatte richtig Lust drauf!

Was ist beim FC Bayern anders, als bei anderen Vereinen?

Torsten Oehrl: (überlegt lange) Zu den Vereinen, bei denen ich bisher war und vergleichen kann: einfach alles. Es ist eben der größte Verein der Welt!

Trifft man im Training auch mal auf die Profimannschaft?

Torsten Oehrl: Die Profis trainieren noch nicht. Und wie es unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti sein wird, kann ich noch nicht sagen.

Nach dem sechsten Platz in der Vorsaison in der Regionalliga hat der FC Bayern diese Saison sicher den Aufstieg als Ziel ausgegeben?

Torsten Oehrl: Ziel ist es, ganz oben mitzuspielen. Bekanntlich muss selbst der Meister in die Relegation. Es ist also nicht so leicht … Wir werden sehen.

Apropos Regionalliga: Sie waren U-Junioren-Nationalspieler, haben 2010 das Tor des Monats geschossen und 55 Einsätze in der Bundesliga auf dem Buckel: Ist es dann nicht ein Rückschritt von der Dritten Liga in Wiesbaden in die Regionalliga zu wechseln?

Torsten Oehrl: Nein. Denn der FC Bayern München ist keine „normale“ Regionalligamannschaft. Wenn die Anfrage nicht von den Bayern gekommen wäre, wäre ich nicht in die Regionalliga gewechselt. Ich hatte ja noch Vertrag bei Wehen Wiesbaden.

Als gebürtiger Oberfranke: Haben Sie noch Kontakt zu Ihren Ex-Vereinen SV Hallstadt oder FC Eintracht Bamberg oder verfolgen Sie deren Geschehen?

Torsten Oehrl: Kontakt zu den Jungs habe ich schon noch, zum Beispiel zu Lukas Biskup, mit dem ich zusammen gespielt habe. Der Heimaturlaub wird als zweifacher Familienvater schwieriger, aber die Entfernung jetzt ist ja nicht mehr so groß. Vom FC Eintracht Bamberg weiß ich, dass es in den letzten Jahren immer wieder Turbulenzen mit Insolvenzen gegeben hat.

Aufrufe: 01.7.2016, 14:26 Uhr
Christian DotterweichAutor