2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: Martin Imruck

Ver­ei­ne hof­fen auf Start im Sep­tem­ber

Feh­len­de Ein­nah­men und ei­ne un­kla­re Per­spek­ti­ve drü­cken wei­ter die Stim­mung in den Sport­ver­ei­nen. Die neue Sai­son soll An­fang Sep­tem­ber star­ten. Doch ver­läss­lich sind auch die­se Ter­mi­ne in Co­ro­na­zei­ten nicht. Nicht nur ein Problem für den 1. FC Monheim und den HSV Langenfeld.

Nach Ju­gend und Re­ser­ve steht nun auch die 1. Mann­schaft des 1. FC Mon­heim wie­der auf dem Platz – wenn auch nur vor­über­ge­hend: „Es geht eher dar­um, dass sich die Kol­le­gen nach vier Mo­na­ten noch ein­mal se­hen und wie­der ein biss­chen an den Ball ge­wöh­nen“, schränkt Ka­rim El Fah­mi, Ge­schäfts­füh­rer des Fuß­ball-Ober­li­gis­ten, ein. Nach zehn Ta­gen soll es für die Spie­ler erst ein­mal in den Ur­laub ge­hen, ehe die rich­ti­ge Sai­son­vor­be­rei­tung be­ginnt.
Das ers­te oder zwei­te Sep­tem­ber­wo­chen­en­de ste­hen als Ter­mi­ne für den Start in die neue Spiel­zeit im Raum. Si­cher ist aber wie so vie­les in die­sen Zei­ten noch nichts. „Ak­tu­ell weiß kei­ner, wie es wei­ter­geht“, fasst El Fah­mi zu­sam­men. Und das ist nicht nur un­ter sport­li­chen Ge­sichts­punk­ten un­be­frie­di­gend: Denn durch den Ab­bruch der Spiel­zeit 19/20 im März ent­gin­gen dem Club na­tur­ge­mäß wich­ti­ge Ein­nah­men. Kurz nach dem Lock­down zum Bei­spiel hät­te ei­gent­lich das be­son­ders pu­bli­kums­wirk­sa­me Auf­ein­an­der­tref­fen mit den Sport­freun­den Baum­berg auf dem Spiel­plan ge­stan­den. Und auch die Ver­pach­tung der An­la­ge für das Tur­nier mit­samt Som­mer­fest ei­nes Un­ter­neh­mens fiel durch die Kri­se ins Was­ser.

Den Aus­fäl­len ste­hen wie­der­um Aus­ga­ben für die Be­wirt­schaf­tung des Rhe­in­sta­di­ons und das Per­so­nal ge­gen­über. „Nach dem Lock­down war es wich­tig, die Fix­kos­ten zu sen­ken“, be­tont der 1. Vor­sit­zen­de Wer­ner Geser. Und so gin­gen 17 An­ge­stell­te, vom Funk­ti­ons­per­so­nal über den Trai­ner­stab bis zu Ver­trags­ama­teu­ren im Ka­der ab 1. April of­fi­zi­ell in den un­be­zahl­ten Ur­laub, aus dem der Ver­ein sie seit An­fang Ju­li suk­zes­si­ve wie­der zu­rück­holt. „Mög­lich war die­se Maß­nah­me nur durch die gro­ße So­li­da­ri­tät al­ler Be­tei­lig­ter“, lobt Wer­ner Geser. Geld aus öf­fent­li­chen Ret­tungs­schir­men muss­te der 1. FC Mon­heim bis­lang nicht in An­spruch neh­men.

Das gilt of­fen­sicht­lich auch für die meis­ten an­de­ren Clubs: Mit­tel aus dem Zehn-Mil­lio­nen-So­fort­hil­fe­pa­ket, das die Stadt Mon­heim er­gän­zend zu den Bun­des- und Lan­des­för­de­run­gen für Un­ter­neh­men, Frei­be­ruf­ler und Ver­ei­ne schnür­te, ha­be bis­her nur ein Sport­ver­ein be­an­tragt, heißt es in der Stadt­ver­wal­tung. Das Hilfs­pro­gramm ist bis ein­schließ­lich Sep­tem­ber ver­län­gert.

Mit­tei­lun­gen über be­son­ders gra­vie­ren­de fi­nan­zi­el­le Schwie­rig­kei­ten ha­be man auch beim Stadt­sport­ver­band Lan­gen­feld nicht be­kom­men, er­klärt de­ren Vor­sit­zen­der Karl-Heinz Bruser: „Pro­ble­me ha­ben all die Ver­ei­ne, die Ei­gen­tum ha­ben und ih­re An­la­gen war­ten müs­sen – und de­ren Kos­ten kei­ne Ein­nah­men durch Gas­tro­no­mie oder Ver­mie­tung ge­gen­über ste­hen.“

Sor­gen be­rei­tet der Weg­fall von Ein­tritts­gel­dern und Würst­chen­ver­kauf auch dem HSV Lan­gen­feld 1959: „Das ist na­tür­lich kei­ne gu­te Si­tua­ti­on“, stellt Ma­rio Pans­ke, 2. Vor­sit­zen­der klar. Zum Glück kä­men aber 70 Pro­zent der Ein­nah­men aus Mit­glieds­bei­trä­gen. Auch die Frei­ga­be für Freund­schafts­spie­le im Zu­ge der Lo­cke­run­gen freut ihn.

Und doch bleibt die Un­ge­wiss­heit, wie Wer­ner Geser vom 1. FC Mon­heim ver­deut­licht: „Ich bin noch nicht si­cher, ob im Sep­tem­ber wirk­lich der Spiel­be­trieb wie­der­kommt“, sagt er im Hin­blick auf die Ge­fahr ei­ner zwei­ten Co­ro­na-Wel­le. Wenn et­wa Spon­so­ren in Schwie­rig­kei­ten ge­rie­ten oder die ers­ten El­tern dann kei­ne Bei­trä­ge für die Ju­gend­ar­beit mehr zah­len woll­ten, kön­ne das die La­ge ver­schär­fen. „Die har­te Zeit“, pro­gnos­ti­ziert Geser, „wird erst noch kom­men.“

In­fo: Clubs in Lan­gen­feld und Mon­heim

Ver­ei­ne 61 Ver­ei­ne sind in Lan­gen­feld un­ter dem Dach des Stadt­sport­ver­ban­des or­ga­ni­siert – der größ­te ist die Sport­ge­mein­schaft Lan­gen­feld 92/72 mit rund 9200 Mit­glie­dern.

28 Ver­ei­ne ge­hö­ren wie­der­um dem Stadt­sport­ver­band Mon­heim am Rhein an. Der kleins­te Ver­ein hat nur 16 Mit­glie­der, die Sport­ge­mein­schaft Mon­heim da­ge­gen mehr als 2600.

Aufrufe: 013.7.2020, 11:00 Uhr
RP / Alexander RiedelAutor