Den Ausfällen stehen wiederum Ausgaben für die Bewirtschaftung des Rheinstadions und das Personal gegenüber. „Nach dem Lockdown war es wichtig, die Fixkosten zu senken“, betont der 1. Vorsitzende Werner Geser. Und so gingen 17 Angestellte, vom Funktionspersonal über den Trainerstab bis zu Vertragsamateuren im Kader ab 1. April offiziell in den unbezahlten Urlaub, aus dem der Verein sie seit Anfang Juli sukzessive wieder zurückholt. „Möglich war diese Maßnahme nur durch die große Solidarität aller Beteiligter“, lobt Werner Geser. Geld aus öffentlichen Rettungsschirmen musste der 1. FC Monheim bislang nicht in Anspruch nehmen.
Das gilt offensichtlich auch für die meisten anderen Clubs: Mittel aus dem Zehn-Millionen-Soforthilfepaket, das die Stadt Monheim ergänzend zu den Bundes- und Landesförderungen für Unternehmen, Freiberufler und Vereine schnürte, habe bisher nur ein Sportverein beantragt, heißt es in der Stadtverwaltung. Das Hilfsprogramm ist bis einschließlich September verlängert.
Mitteilungen über besonders gravierende finanzielle Schwierigkeiten habe man auch beim Stadtsportverband Langenfeld nicht bekommen, erklärt deren Vorsitzender Karl-Heinz Bruser: „Probleme haben all die Vereine, die Eigentum haben und ihre Anlagen warten müssen – und deren Kosten keine Einnahmen durch Gastronomie oder Vermietung gegenüber stehen.“
Sorgen bereitet der Wegfall von Eintrittsgeldern und Würstchenverkauf auch dem HSV Langenfeld 1959: „Das ist natürlich keine gute Situation“, stellt Mario Panske, 2. Vorsitzender klar. Zum Glück kämen aber 70 Prozent der Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen. Auch die Freigabe für Freundschaftsspiele im Zuge der Lockerungen freut ihn.
Und doch bleibt die Ungewissheit, wie Werner Geser vom 1. FC Monheim verdeutlicht: „Ich bin noch nicht sicher, ob im September wirklich der Spielbetrieb wiederkommt“, sagt er im Hinblick auf die Gefahr einer zweiten Corona-Welle. Wenn etwa Sponsoren in Schwierigkeiten gerieten oder die ersten Eltern dann keine Beiträge für die Jugendarbeit mehr zahlen wollten, könne das die Lage verschärfen. „Die harte Zeit“, prognostiziert Geser, „wird erst noch kommen.“
Info: Clubs in Langenfeld und MonheimVereine 61 Vereine sind in Langenfeld unter dem Dach des Stadtsportverbandes organisiert – der größte ist die Sportgemeinschaft Langenfeld 92/72 mit rund 9200 Mitgliedern.
28 Vereine gehören wiederum dem Stadtsportverband Monheim am Rhein an. Der kleinste Verein hat nur 16 Mitglieder, die Sportgemeinschaft Monheim dagegen mehr als 2600.