2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Dauerbrenner I: Torhüter Kenneth Kronholm versäumte keine Spielminute. Foto: getty
Dauerbrenner I: Torhüter Kenneth Kronholm versäumte keine Spielminute. Foto: getty

Zwei "Dauerbrenner" bei Holstein

Kiels Spieler und ihre Saisonleistung unter der Lupe

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Ob es eine Saison wie diese so schnell wieder geben wird für die Kieler ,,Störche"? Sie war auf jeden Fall ereignisreich und erfolgreich - wenn es auch am Ende nicht zum Aufstieg reichte. Und so verlief die Saison für jeden einzelnen KSV-Spieler.

Kenneth Kronholm: Als einziger absolvierte er alle 40 Partien (38 Liga- und zwei Relegationsspiele) von der ersten bis zur letzten Minute. Hatte im ersten Spiel Glück, dass er nicht vom Platz flog. Anschließend war er ein Muster an Konstanz, sicherte den Kielern mehrfach Punkte und leistete sich kaum einen klaren Torwartfehler.

Tim Siedschlag: Auch er bestritt alle 40 Spiele und machte kaum ein wirklich schwaches. Der rechte Mittelfeldspieler agierte defensiv äußerst diszipliniert, hier und da fehlten jedoch die von ihm erwarteten Überraschungsmomente in der Offensive. Bereitete - auch durch Standards - einige Treffer vor.


Dauerbrenner II: Tim Siedschlag stand als einziger Feldspieler in allen 40 Spielen auf dem Platz.


Patrick Herrmann:
Der Rechtsverteidiger schwang sich endgültig zum Publikumsliebling auf. In der Vorrunde hatte er noch kleinere Tiefs in seinem Spiel. Als es in Richtung Endspurt ging, mischte er in die vielen grundsoliden Spiele auch das eine oder andere überragende. Offensiv hat er aber noch Steigerungspotenzial.

Manuel Schäffler:
Streifte den letztjährigen Ruf als Fehleinkauf schnell ab. Zwar war seine Torquote insgesamt immer noch nur Durchschnitt. Daneben punktete er aber als Arbeitstier, behauptete die Bälle in vorderster Front und ging im Spiel gegen den Ball auch weite Wege.

Patrick Kohlmann:
Der Neuzugang aus Berlin startete etwas holprig in die Saison, wurde zwischenzeitlich von Wetter verdrängt. Nach dessen Verletzung wurde der Deutsch-Ire aber immer besser. Mit großer Routine war der Linksverteidiger in der Rückrunde defensiv eine absolute Bank.

Marc Heider:
Mit zwölf Treffern war er der beste Kieler Torschütze. Wie bei Sturmpartner Schäffler wäre das eine oder andere Tor mehr drin gewesen. Spielerisch zeigte der inzwischen 29-Jährige Licht und Schatten, an Laufstärke und Einsatzwillen mangelte es nie.

Rafael Kazior:
Zu Saisonbeginn schien er auf dem absteigenden Ast zu sein, der Kapitän war nicht mehr gesetzt. Weil er dann jedoch durchweg gute Leistungen zeigte und auch Tore erzielte, schwang er sich im Saisonverlauf wieder zum unumstrittenen Leader der Mannschaft auf. Ob im Angriff oder im Mittelfeld, vor allem aber als Persönlichkeit - Kaziors Abgang schmerzt.

Maik Kegel:
Seine Verpflichtung aus Chemnitz zahlte sich aus, obwohl er aus dem Mittelfeld nicht die erhoffte Torgefahr entfachte. Doch Kegel ist so schwer wie kein anderer Kieler vom Ball zu trennen und zudem immer wieder für einen öffnenden Pass und eine geniale Idee gut.

Patrick Breitkreuz:
Auch in seinem zweiten Jahr blieb er der Edeljoker. Spielte er von Beginn an auf dem Flügel, überzeugte er nur selten. Kam er von der Bank, war er mit fünf wichtigen Jokertreffern und mehreren Torvorlagen mehrmals der Matchwinner.

Hauke Wahl:
Hatte im Vorjahr seinen Stammplatz verloren und begann die Saison auf der Bank. Als er gebraucht wurde, überzeugte er schnell. Ist erheblich robuster und abgeklärter geworden, mutiger in der Spieleröffnung - all das ist auch den Scouts der Bundesligisten nicht verborgen geblieben. Der 21-jährige Innenverteidiger wird über kurz oder lang ,,aufsteigen".

Mikkel Vendelbo:
Der 27-jährige Däne ist als zweikampfstarker Abräumer im Mittelfeld kaum wegzudenken aus der Kieler Elf. Allerdings hat er noch Steigerungspotenzial in der Offensive. Dass er auch das kann, bewies er bei seinen beiden Treffern, die zu den schönsten Toren der Saison zählten.

Marlon Krause:
Nach überstandenem Kreuzbandriss schien es zunächst auf die Frage ,,Vendelbo oder Krause?" hinauszulaufen. Am Ende spielten beide, weil Neitzel Krause auf die Innenverteidiger-Position beorderte, wo der 24-Jährige in der Rückrunde eine glänzende Figur abgab.

Manuel Hartmann:
Begann die Saison als Stammverteidiger, allerdings zeigte sich im aggressiven Kieler Mann-gegen-Mann-Verteidigung immer mal wieder sein mangelndes Tempo, was er nur teilweise mit Routine ausgleichen konnte. Hatte in der Rückrunde immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, in seiner Einstellung stets tadellos.

Jaroslaw Lindner:
Kam über eine Jokerrolle nie hinaus. Der quirlige Außenstürmer deutete immer mal wieder seine Qualitäten an, rief sie aber nie konstant ab. Sein bester Auftritt war der letzte in München - aber der war nach 50 Minuten wegen Muskelproblemen beendet.

Saliou Sané:
Der Leihstürmer aus Paderborn begann die Saison enorm stark, auch wenn er nur gegen Rostock traf. Anschließend hatte er immer wieder mit verschiedenen Verletzungen zu tun, die ihn quasi die komplette Rückrunde außer Gefecht setzten.

Marcel Gebers:
Begann die Saison als Stammspieler, musste dann wegen einer Achillessehnen-Operation pausieren und hatte trotz seiner Kopfballstärke gegen die schnelleren Krause und Wahl keine Chance, seinen Stammplatz in der Abwehr zurückzuerobern.

Finn Wirlmann:
Der A-Jugendliche hat ein Jahr lang 3. Liga lernen können. Gehörte fast durchweg zum Kader, durfte einige Male spielen - mal gut, mal weniger gut - und muss nun in seinem ersten echten Herrenjahr den nächsten Schritt machen, um für einen Mittelfeld-Stammplatz in Frage zu kommen.

Fiete Sykora:
Für den routinierten Offensivmann waren Tempo und Laufaufwand in dem anspruchsvollen Spielsystem inzwischen zu viel. War so nur noch sporadischer Joker, ging mit dieser Rolle aber souverän um.

Patrick Auracher:
In Zeiten des Abwehrspielermangels nachverpflichtet, spielte er sportlich kaum eine Rolle, fügte sich aber klasse ins Team ein.

Tim Danneberg:
Machte zu Anfang der Saison noch ein paar Spiele, ehe er nach Chemnitz ging.

René Guder:
Rückte in der Vorrunde aus der U23 in den Kader. Mehrfach vom Trainer gelobt - aber Zeit für Experimente gab es auf der Außenbahn nicht.

Niklas Jakusch:
40 Spiele im Kader, null Einsatzminuten - das Schicksal eines Ersatztorhüters hinter einer starken Nummer eins. Drittliga-Reife wies er in der Vorsaison nach.

Fabian Arndt:
Der Nachwuchsstürmer blieb ohne Einsatz, erzielte aber viele Tore in der U23.

Marcel Kohn:
Der Verteidiger aus der A-Jugend erreichte noch kein Drittliga-Niveau.

Maximilian Riedmüller:
Der dritte Torhüter wurde nicht gebraucht und vorzeitig verabschiedet.

Chris Kröhnert:
Der junge Schlussmann bekam ebenfalls keine Bewährungsmöglichkeit.

Kevin Schulze:
Aus Fürth ausgeliehen, aber ohne Einsatzperspektive, ging früh nach Nordhausen.

Aufrufe: 017.6.2015, 12:00 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor