2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Voller Einsatz: Der nach Utku Sens Verletzung ins Sturmzentrum beorderte Kieler Jonas Seidel (links) mühte sich nach Kräften, hatte es aber gegen den robusten Hamburger Innenverteidiger Stephan Ambrosius denkbar schwer.
Voller Einsatz: Der nach Utku Sens Verletzung ins Sturmzentrum beorderte Kieler Jonas Seidel (links) mühte sich nach Kräften, hatte es aber gegen den robusten Hamburger Innenverteidiger Stephan Ambrosius denkbar schwer.

Trotz Niederlage: Holstein Kiels U19 mit dem Klassenerhalt

Holstein unterliegt nicht nur dem Hamburger SV, sondern verliert auch noch Torjäger Utku Sen

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So facettenreich wie das launische Aprilwetter gestaltete sich auch die Gemütslage der KSV nach und während der Partie gegen den Hamburger Sportverein. Das Team lieferte trotz der 3:5 (1:2)-Niederlage auf heimischem Geläuf nämlich eine höchst ansprechende Leistung ab und brachte angesichts des 1:1-Unentschiedens im „Abstiegsgipfel“ zwischen Cottbus und Jena den Klassenerhalt unter Dach und Fach, fuhr aber eben keine Punkte ein und hatte eine Verletzung ihres Top-Torjägers Utku Sen zu beklagen.
Es war noch keine Minute absolviert, als Sen in einem fairen Zweikampf durch Stephan Ambrosius gestoppt wurde, unglücklich umknickte und nicht mehr weiterspielen konnte. Kiels Torgarant erlitt einen Bänderriss im linken Sprunggelenk, doch Holstein ließ sich von diesem Schreckmoment kaum beirren und fand nach rund zehn Minuten zunehmend besser in die intensive Partie.

Beim Gast aus der Elbmetropole lief aus dem Spiel heraus nicht allzu viel zusammen, nach Standards allerdings waren sie regelmäßig brandgefährlich. So resultierte das 0:1 nach einer nicht deutlich genug geklärten Ecke: Ambrosius brachte die zweite Flanke von links ins Zentrum und Marco Drawz nickte clever gegen die Laufrichtung Malte Schuchardts ein (17.). Mit einem trockenen Abschluss ins kurze Eck fand Felix Niebergall keine zwei Zeigerumdrehungen später die perfekte Antwort auf diesen Rückschlag.

Doch der HSV stellte nach einem weiteren Eckball die erneute Führung her, als der hoch aufgeschossene Patric Pfeiffer am zweiten Pfosten völlig ungedeckt und ohne seine Sprungkraft demonstrieren zu müssen, per Kopf zum 1:2-Pausenstand verwandelte (33.).

Die Fördestädter sammelten sich in der Kabine und kamen furios aus der Pause: Nach einem Steilpass Bjarne Thiesens wusste sich Ambrosius nur mit einem Foul am davon eilenden Jonas Seidel zu helfen und den daraus resultierenden Strafstoß verwandelte Kapitän Julius Alt sicher flach ins rechte Eck (49.) – Man hätte die Ambrosius-Grätsche auch als Notbremse werten können, haderten die Kieler (es gab nur die Gelbe Karte), während die Gäste den Tatort außerhalb des Strafraums gesehen haben wollen.

Doch ohnehin blieb der Gleichstand in dieser hochunterhaltsamen Partie nicht lange bestehen, denn Pfeiffer markierte in Minute 56 die neuerliche Führung für die Hansestädter – erneut per Kopf, erneut nach einem Eckstoß. Die weiterhin mutig agierenden Hausherren kamen jedoch ein drittes Mal zum Ausgleich durch einen fulminanten Distanztreffer Philipp Sanders, der aus gut 25 Metern erfolgreich das linke, obere Eck anvisierte (61.).

Nun entwickelte sich ein Schlagabtausch mit dem besseren Ende für die an diesem Sonnabendmittag in Rosa und Dunkelbau eingekleideten Rothosen. Während die aussichtsreichen Situationen vor dem HSV-Tor geblockt wurden, bewies der eingewechselte Josha Mamadou Karaboue Vagnomann nach einem Doppelpass mit Julian Ulbricht gnadenlose Effizienz und stellte mit seinem ersten Torabschluss ins lange Eck das 3:4 für die Gäste her (78.).

Als der umworbene U17-Nationalstürmer Fiete Arp kurz vor Schluss einen Konter zum 3:5 veredelte, war die Messe für die Schützlinge von Trainer Hannes Drews endgültig gelesen (89.).„Wir wollten ein mutiges Aufbauspiel zeigen und aggressiv agieren – beides ist uns gelungen“, zeigte sich Drews trotz der Niederlage angetan von der Leistung seines Teams. „Bis auf die Standardsituationen gegen uns haben die Jungs die Vorgaben prima umgesetzt“, sah der 35-Jährige eine engagierte Vorstellung und konnte angesichts der starken Saison und des nun eingefahrenen Klassenerhalts das Ausbleiben von Zählbarem verschmerzen.

Holstein Kiel: Schuchardt – Zinkondo, Meien, Thiesen, Griese – Voß (74. Schleemann) – Niebergall (68. Möller), Alt, Sander, Jonas Seidel – Sen (6. Greve, 72. Pernot).

Hamburger SV: Golz – Knost, Ambrosius, Pfeiffer, Köhn – Ulbricht (90./+1 Halavurta), Rogge, Storb, Drawz – Geißen (70. Vagnomann), Arp (89. Vergin).

SR: Dallmann (Wismar).
Zuschauer: 125.
Tore: 0:1 Drawz (17.), 1:1 Niebergall (19.), 1:2 Pfeiffer (33.), 2:2 Alt (49., Foulelfmeter), 2:3 Pfeiffer (56.), 3:3 Sander (61.), 3:4 Vagnomann (78.), 3:5 Arp (89.).
Aufrufe: 026.4.2017, 20:00 Uhr
SHZ / WtiAutor