2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Gewohntes Bild: Utku Sen durfte bei seinem 22. Saisoneinsatz in Dresden seinen 21. Treffer bejubeln und krönte sich damit zum alleinigen U19-Bundesliga-Torschützenkönig. Foto: Stark
Gewohntes Bild: Utku Sen durfte bei seinem 22. Saisoneinsatz in Dresden seinen 21. Treffer bejubeln und krönte sich damit zum alleinigen U19-Bundesliga-Torschützenkönig. Foto: Stark

Denkwürdige Saison für Holstein Kiels U19

Utku Sen ist Torschützenkönig

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Der Klassenerhalt war bereits eingefahren, aber die A-Junioren Holstein Kiels hatten beim finalen Bundesligaspiel der Saison 2016/17 bei Dynamo Dresden noch eine letzte Zielsetzung vor Augen: Es galt, die 33-Punkte-Bestmarke aus der Spielzeit 2012/13 zu knacken. Auch wenn es angesichts einer knappen 2:3 (0:1)-Niederlage gegen die Sachsen nicht gelang, zollte Co-Tainer Maik Haberlag seiner Mannschaft größten Respekt – sowohl für die gezeigte Leistung in Dresden als auch für eine denkwürdige Saison.

Der Start in die Partie verlief für die KSV holprig. Haberlag, der den Cheftrainer-Posten für Hannes Drews, der bei der Hochzeit des U17-Coaches Finn Jaensch gefragt war, übernahm, sah in der ersten Halbzeit schläfrige Kieler. „Wir waren in den ersten 45 Minuten nie richtig in den Zweikämpfen, da fehlte uns einfach immer der eine entscheidende Schritt“, erkannte Haberlag die Quelle des anfänglichen Übels in der eigenen Nachlässigkeit.

So war es kein großes Wunder, sondern logische Konsequenz, dass die Gastgeber die Führung für sich verbuchten. Die Schwarz-Gelben setzten sich auf der linken Außenbahn durch und brachten im Zentrum Maurice Engst in aussichtsreiche Position, der überlegt zum 1:0 einschob (32.). Schocken ließen sich die Fördestädter davon aber keineswegs. „Wir haben danach unsere variable Spielweise mit vielen Positionswechseln noch weiter forciert, konnten aber bis zum Halbzeitpfiff keine echten Chancen herausspielen“, meinte Haberlag.

Vor allem die für Holsteins Spiel so wichtigen Umschaltaktionen nach Ballgewinn griffen bis zum Seitenwechsel noch nicht in gewohntem Umfang.„Wir haben uns in der Kabine dann nochmals auf unser großes Ziel eingeschworen, die Bestmarke von vor vier Jahren zu knacken“, erklärte Haberlag die mit dem Pausengetränk verabreichte Motivationsspritze, deren Wirkung nicht lange auf sich warten ließ.

Die Kieler schlossen nun laufstark die Abstände zwischen den Mannschaftsteilen, hielten das Spielgerät dadurch länger in den eigenen Reihen und erzeugten wachsende Sicherheit bei eigenem Ballbesitz. Das Drehen an diesen Stellschrauben wurde belohnt: Jonas Seidel hinterlief in Minute 50 Lauritz Molt, wurde von diesem geschickt und platzierte eine misslungene Flanke im gegnerischen Tor.

Doch eine Standardsituation brachte die im Aufwind befindlichen „Jungstörche“ zügig wieder in Rückstand, als Justin Leonard Löwe einen von Berat Ayyildiz verursachten Freistoß direkt und formschön aus halbrechter Position über die Mauer und ins Netz zirkelte (61.).

Der zur Pause gekommene Utku Sen, dessen zunächst als Bänderriss diagnostizierte Verletzung aus dem HSV-Spiel (22. April) am linken Sprunggelenk sich als harmlose Prellung herausstellte und schnell ausheilte, brachte Kiel aber nur vier Zeigerumdrehungen später den erneuten Ausgleich ein: Der mit einem Profivertrag ausgestattete KSV-Top-Torjäger hielt nach einer Ecke Jonas Seidels überlegt die Innenseite hin, markierte seinen 21. Saisontreffer und machte sich so zum staffelübergreifenden Torschützenkönig der A-Junioren-Bundesliga.

Den zum Greifen nahen Punktgewinn entriss die SG jedoch ihren Gästen noch, als Justin Huber eine Unachtsamkeit der KSV-Defensive eiskalt ausnutzte und kurz vor Schluss zum 3:2-Siegtreffer pro Dynamo einnetzte (84.).

„Ein Unentschieden wäre angesichts unserer starken zweiten Halbzeit das gerechtere Ergebnis gewesen. Im Endeffekt haben wir die Bestmarke aus der Saison 2012/13 aber ja doch geknackt“, deutete Haberlag darauf hin, dass das Torverhältnis jener bis dato besten Serie (50:59, unter Trainer Frank Drews) verbessert wurde und mit 54:51 positiv ausfiel – außerdem belegen die aktuellen A-Junioren Rang 6 gegenüber dem damaligen neunten Rang.

„Wir sind unendlich stolz auf die Mannschaft und fokussieren uns nun alle gemeinsam auf das letzte Saisonziel, gegen den VfB Lübeck an Himmelfahrt den SHFV-Pokal nach Kiel zu holen“, mahnte der hauptberufliche Mathematiklehrer zur Konzentration auf den letzten Titelkampf in Malente, damit es auch in der nächsten Saison zu so prickelnden DFB-Junioren-Pokalspielen wie die letzten Jahren gegen Borussia Dortmund oder den 1. FC Köln kommen kann.

Holstein Kiel: Kornath – Molt (54. Ayyildiz), Pernot, Meien, Thiesen – Voß (61. Schleemann) – Niebergall (46. Sen), Sander, Alt, Jonas Seidel – Knutzen (75. Kara).

SG Dynamo Dresden: Schubert – Hauptmann (77. Mörer), Löwe, Huber, Kusej (73. Awassi), Coskun, Bär, Träger, Schau (69. Vetterlein), Engst (86. Schneider), Stelzer.

SR: Hamper (Kulmbach).
Zuschauer: 72.
Tore: 1:0 Engst (32.), 1:1 Jonas Seidel (50.), 2:1 Löwe (61.), 2:2 Sen (65.), 3:2 Huber (84.).
Aufrufe: 011.5.2017, 15:00 Uhr
SHZ / WtiAutor