2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel
Ex-Storch Tim Wulff versucht gegen Tim Siedschlag zum Torerfolg zu kommen. Foto: F. Hermann.
Ex-Storch Tim Wulff versucht gegen Tim Siedschlag zum Torerfolg zu kommen. Foto: F. Hermann.

Holstein Kiel mit 4:0-Sieg im finalen Test gegen Weiche

Mit Videos +++ Weiche-Trainer Jurgeleit mit Ärger über vergebene Chancen

Am Ende stand ein deutlicher 4:0-Sieg für die Hausherren. „Vom Spiel her ist das Ergebnis insgesamt zu hoch ausgefallen“, stellte Weiches Trainer Daniel Jurgeleit nach dem Schlusspfiff fest, ärgerte sich aber auch ein wenig über die nicht genutzten Möglichkeiten seines Teams: „In der ersten Hälfte hätten wir in Führung gehen müssen, dann wäre es wesentlich besser gelaufen. Da muss man sich cleverer anstellen.“

Für den ETSV war die Woche nach dem Sieg beim Masters nicht optimal verlaufen. Gleich sieben Spieler wurden durch einen Magen-Darm-Infekt ausgebremst, zudem musste der geplante Test gegen den Hamburger Oberligisten Altona 93 kurzfristig wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden. Bei Holstein Kiel hingegen verlief die Vorbereitung planmäßig, am Donnerstag gab es ein 1:1-Unentschieden gegen den dänischen Erstligisten Sønderjysk Elitesport. Für den finalen Test vor dem Rückrundenstart (Sonnabend 28. Januar, 14 Uhr, beim FSV Frankfurt) konnte Trainer Markus Anfang auf einen breiten Kader zurückgreifen. Neben den Kohlmann und Sen fehlten nur Dominick Drexler (Oberschenkelprobleme), Milad Salem (private Gründe) und Evans Nyarko (Probetraining beim SV Wehen Wiesbaden).

Nach einer kurzen Abtastphase zu Beginn entwickelte sich auf Naturrasen schnell ein intensives Spiel, bei dem die Hausherren durch Dürholtz die erste Chance auf einen Torerfolg bekamen. Weiche blieb aber auf Augenhöhe mit dem Drittligisten und konnte sich immer wieder aus dem Pressing der Hausherren befreien. „Da haben wir viele gute Lösungen gefunden“, lobte Jurgeleit. Nur ein Tor sollte den Gästen verwehrt bleiben. Die beste Möglichkeit vergab der von Holstein nach Flensburg ausgeliehene Rene Guder nach 17. Minuten. Der 22-Jährige hatte nach einem Fehler von Kiels Torhüter Kronholm schnell geschaltet, sein flacher Schuss von links verfehlte das Kieler Gehäuse allerdings knapp. Sechs Minuten später hatte Tammo Harder, der sich nach einer langen Flanke in der Mitte durchsetzen konnte, die Chance zur Führung auf dem Fuß. Sein Abschluss blieb allerdings zu harmlos. Der Angriff diente aber als Blaupause für die nächsten Kieler Offensivaktionen. „Weiche hat hinten Mann gegen Mann gespielt, das erfordert dann den langen Ball und den haben wir dann auch gespielt“, erklärte Kiels Trainer Markus Anfang.

Nach rund einer halben Stunde war Schluss für Weiches Marc Böhnke, der durch Ilidio Pastor Santos ersetzt wurde. „Nicht außerplanmäßig“, beruhigte Jurgeleit, „der etatmäßige Kapitän sollte nach seiner langen Auszeit von Beginn an spielen. Eigentlich waren zunächst nur 20 Minuten geplant“. Die Flensburger blieben weiter über Konter gefährlich, mussten in der 41. Minute aber den Rückstand hinnehmen. Holsteins Luca Dürholtz hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt, seine gefühlvolle Flanke fand im gegnerischen Strafraum Miguel Coimbra Fernandes als Abnehmer.

Zur Halbzeit kamen Sykora, Walter und de Freitas für Guder, Thomsen und Schulz bei Weiche und Bieler für Peitz bei Holstein. Die „Störche“ konnten den Schwung der Führung vor dem Seitenwechsel mit in den zweiten Durchgang nehmen. Nach fünf gespielten Minuten bediente Fernandes in der Mitte Tim Siedschlag, der allerdings von Jannis Pläschke von den Beinen geholt wurde. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte ohne Probleme. Nur fünf Minuten später dann der dritte Streich der Kieler: Nachdem wieder Fernandes den Ball erkämpft hatte, verwandelte Kingsley Schindler einen perfekten Pass von Dürholtz.

Den Schlusspunkt setzte der zuvor eingewechselte Mathias Fetsch: Nach Doppelpass mit Steven Lewerenz vollendete der 28-Jährige Holstein-Stürmer per Volley-Abnahme zum 4:0 (90.). Die Ex-Kieler Fiete Sykora (77.) und Can (82.) verpassten zuvor die Möglichkeiten zum Anschlusstreffer.

Beide Seiten waren sich am Ende einig, dass der Sieg für Kiel mindestens ein Tor zu hoch ausfiel. Unter dem Strich wurde der Test aber positiv bewertet. „Ein Kampfspiel - von der Intensität war das wichtig für uns. Am Anfang mussten wir uns darauf einstellen, nach hinten raus wurde es besser“, resümierte Markus Anfang, der sich mit der Vorbereitung insgesamt zufrieden zeigte. Und auch Weiche-Kapitän Christian Jürgensen konnte dem Aufeinandertreffen mit dem Ex-Verein am Ende etwas gutes abgewinnen: „Sicherlich hätten wir ein Tor verdient gehabt. Aber trotzdem war das Spiel ein wertvoller Gradmesser für das, was wir noch vor uns haben.“

Holstein Kiel: Kronholm – Spohn (61. Herrmann), Schmidt (61. Hoheneder), Sigurbjörnsson (61. Czichos), Sicker (61. Lenz) – Peitz (46. Bieler) – Schindler (68. Lewerenz), Siedschlag, Dürholtz, Fernandes (61. Janzer) – Harder (61. Fetsch).

Weiche Flensburg: Kirschke – Thomsen (46. Walter), Schulz (46. de Freitas), Argyris, Jürgensen (69. Safo-Mensah) – Hasanbegovic – Can, Wulff (58. H. Ostermann), Pläschke (78. Kroiß), Böhnke (35. Pastor Santos) – Guder (46. Sykora)

Schiedsrichter: Paltchikov

Zuschauer: 350

Tore: 1:0 Fernandes (41.), 2:0 Siedschlag (50., Foulelfmeter), 3:0 Schindler (55.), 4:0 Fetsch (90.)

Aufrufe: 021.1.2017, 19:00 Uhr
Matthias HermannAutor