Klassenunterschied bei Holstein Kiel II gegen TSV Lägerdorf

Der Tabellenführer ließ von Beginn an keinen Zweifel an der Rollenverteilung aufkommen. Nach wenigen Sekunden vergab Philipp Spohn den ersten Kopfball, den zweiten köpfte Timo Barendt in der fünften Minute vorbei. Was Barendt mit dem Kopf verpasste, gelang ihm mit dem Fuß deutlich besser. In der neunten Minute wurde der Angreifer von Jonas Seidel über die Außenbahn bedient und schob zum 1:0 ein.

Drei Minuten später drehte sich Miguel Coimbra Fernandes im Strafraum, ließ zwei Gegenspieler stehen und servierte Barendt das 2:0. Jetzt waren die „Jungstörche“ in Spiellaune. Eine Minute nach dem Doppelschlag wurde der einschussbereite Seidel im letzten Moment geblockt.

Die Gäste aus Steinburg kamen überhaupt nicht ins Spiel und zeigten nur vereinzelt gute Ansätze. Kenney Beetz hatte die beste Gelegenheit mit einem Schuss von der linken Strafraumgrenze, bei dem Bernd Schipmann auf dem Posten war (26.). Auf der Gegenseite das gewohnte Bild. Erneut kam Barendt im Strafraum an den Ball, brachte sich mit einer Körpertäuschung in Schussposition und erzielte seinen dritten Treffer nach einer guten halben Stunde.

Von seinem Hattrick beflügelt glänzte er direkt im Anschluss auch als Vorlagengeber. Sein Zuspiel aus dem Mittelfeld leitete Julius Alt auf Fernandes weiter, der den Pausenstand von 4:0 herstellte. Barendt freute sich natürlich über seinen Dreierpack und muss dadurch auch keine weiteren „Konsequenzen“ fürchten: „Als Stürmer ist das mein Job die Tore zu erzielen und ausgeben muss ich der Mannschaft dafür keinen.“

Zur Halbzeit wurde der scheinbar unangefochtene Mann des Tages ausgewechselt. Das Spiel war längst entschieden und Barendts Ersatz im Sturm sollte zeigen, dass er seinem Teamkameraden in Nichts nachsteht. Kiel bestimmte das Geschehen weiterhin nach Belieben, wenngleich zwingende Chancen zunächst Mangelware waren.

Erst in der 59. Minute legte der Gastgeber nach. Seidel wurde auf rechten Seite angespielt, drang in den Strafraum ein und erhöhte auf 5:0. In der 64. Minute begann die Zeit von Kevin Ferchen, der zur Pause für Barendt gekommen war. Seidels Flanke landete genau auf dem Kopf von Ferchen, der das halbe Dutzend voll machte – und weitere drei Minuten später den Doppelpack schnürte. Dieses Mal flach und vom ebenfalls eingewechselten Felix Niebergall bedient, erhöhte Ferchen auf 7:0.

In der 70. Minute verpasste der Neuzugang vom SV Frisia noch knapp den zweiten lupenreinen Hattrick des Tages, um ihn in der 81. Minute tatsächlich zu erzielen. Wieder vorbereitet von Niebergall, vollendete Ferchen mit dem Kopf seinen Dreierpack innerhalb von nur 17 Minuten.

Obwohl Holsteins U23 in der Schlussphase ein wenig den Schongang einlegte, hatte Ferchen in der 84. Minute noch die Chance auf sein viertes Tor, schob aber knapp vorbei. Alt vergab in der Schlussminute die letzte Möglichkeit.Am Ende steht für Lägerdorf eine deutliche Klatsche, für die Trainer Detlef Fink auch deutliche Wort fand: „Wir sind in 90 Minuten nicht einmal in der Lage gewesen, auch mal richtig in die Zweikämpfe zu kommen. Wir waren eigentlich immer einen Schritt zu spät und das ist gegen so eine Mannschaft halt tödlich. Ganz einfach.“

Zudem machte der Coach, der ein „mentales Problem“ bei einigen seiner Spieler erkennt, die aktuell angespannte Personalsituation als Nachteil aus. „Der Kopf spielt da im Moment nicht so richtig mit und dem einen oder anderen würde ich schon gerne mal eine Pause geben. Das geht aber halt gerade nicht.“


Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Holstein Kiel II: Schipmann – Born, Mohr, Voß, Gürntke (46. Bruns) – Spohn (58. Niebergall) – Seidel, Sander, Alt – Fernandes, Barendt (46. Ferchen).

TSV Lägerdorf: Matteo Chionidis – T. Kunter (88. Mahn), Brendemühl, Hellmann, Schröder – Feist (74. Reese), Kuhr, Matz, Jauk, Beetz – Peters (85. Strüven).

SR: Simon (Fortuna Stampe).
Zuschauer: 110.
Tore: 1:0 Barendt (9.), 2:0 Barendt (12.), 3:0 Barendt (31.), 4:0 Coimbra Fernandes (32.), 5:0 Seidel (59.), 6:0 Ferchen (64.), 7:0 Ferchen (67.), 8:0 Ferchen (81.).