Holstein Kiels U23 legt überragende Entwicklung hin

Der Weg wurde eingangs als ein steiniger steinig prognostiziert, dann jedoch mit Bravour gemeistert. Am Ende ging das Team von Trainer Ole Werner hinter Ligafavorit Eutin 08 mit einer beeindruckenden Bilanz als Zweiter ins Ziel. Die „Jungstörche“ gewannen 21 der 34 Partien, mussten lediglich sechs Niederlagen und holten insgesamt 70 Punkte.„Wir haben im Schnitt mehr als zwei Punkte pro Spiel geholt, und das mit einer Mannschaft, die durchschnittlich drei, vier Jahre jünger ist als die Konkurrenz. Damit können wir sehr zufrieden sein“, bilanziert Werner die Saison und ergänzt: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir uns so schnell finden.“

Vor allem die Konstanz der Leistungen seines jungen Kaders ließ aufhorchen. In der Vorsaison hatte der Profinachwuchs zu Beginn der Spielzeit noch mit den Folgen eines großen Umbruchs zu kämpfen und konnte den ersten Dreier erst am 6. Spieltag feiern. In der zurückliegenden Runde kamen die U23-„Störche“ dann allerdings mit zwei Siegen und zwei Remis sehr gut aus den Startlöchern, um nach der unglücklichen 0:1-Pleite beim späteren Meister und Regionalligaaufsteiger aus der Rosenstadt eine Serie von sechs Siegen in Folge hinzulegen, die sie mit Beginn des Punktspieljahres 2017 sogar noch ein Mal wiederholen konnten. Mit 73 Treffern zählte die Offensive der Fördestädter zu den besten der SH-Liga. Doch auch die Defensivabteilung wusste zu begeistern, denn weniger als 34 Gegentreffer, die die KSV hinnehmen musste, kassierte nur Eutin 08 (23).

Als Saisonziel hatte der Übungsleiter – wie für eine Zweitvertretung üblich – die individuelle Entwicklung der Spieler ausgegeben. Ein Vorhaben, das eine Menge Resultate erbrachte. Immerhin nutzten Youngster wie Torhüter Tjark Grundmann und Mittelfeldaußen Jannik Braun (beide 19 Jahre) mit dem eingeimpften Selbstvertrauen gleich ihre Chance im ersten Herrenjahr und erwuchsen zu wichtigen Säulen der Mannschaft. Weitere Eigengewächse wie Nico Bruns (20) oder Tjorve Mohr (20) etablierten sich derweil zu echten Leistungsträgern. Thies Borchardt (22) und Florian Foit (22) gehörten ebenso regelmäßig zur Trainingsgruppe der Profis wie Philipp Spohn (22) und Narek Abrahamyan (20), die mit der Drittliga-Mannschaft die Wintervorbereitung samt Trainingslager in Spanien absolvierten und so wertvolle Erfahrungen auf ihrem fußballerischem Werdegang sammeln konnten. „Der Austausch mit den Profis war auch in der zurückliegenden Spielzeit wieder optimal“, beschreibt Werner, der die guten Bedingungen bei Holstein Kiel mit der Vertragsverlängerung bis 2021 honorierte. Zwischenzeitlich hatte der U23-Chefcoach sogar selbst einspringen müssen beziehungsweise dürfen. Nach der Entlassung von Karsten Neitzel am 17. August des vergangenen Jahres übernahm Ole Werner nämlich mit U19-Trainer Hannes Drews interimsmäßig das Drittliga-Team. In den 14 Tagen bis zur Verpflichtung von Markus Anfang und Tom Cichon konnte Werner mit dem 2:0 bei Weiche Flensburg (Viertelfinale LOTTO-Pokal) und dem 3:0 gegen den FSV Zwickau (3. Liga) zwei Siege feiern, bevor der 29-Jährige wieder an die Seitenlinie in der Schleswig-Holstein-Liga zurückkehrte und die starke Entwicklung der U23 fortsetzte.