2024-04-25T14:35:39.956Z

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Oliver Batista-Meier, Meritan Shabani, Lars Lukas Mai und Christian Früchtl (v.l.n.r.) dürfen auf eine große Zukunft hoffen. Leifer/Hönl/dpa
Oliver Batista-Meier, Meritan Shabani, Lars Lukas Mai und Christian Früchtl (v.l.n.r.) dürfen auf eine große Zukunft hoffen. Leifer/Hönl/dpa

Hoeneß überzeugt: Jugendspieler können den Sprung schaffen - Das sind die heißesten Kandidaten

"In spätestens drei Jahren, ein, zwei, Stammspieler"

Es ist kein Geheimnis: Der FCB will auf die Jugend setzen. Uli Hoeneß setzt Hohe Stücke auf diesen Plan und seine Rohdiamanten. Wir wagen eine Prognose und präsentieren die Youngstars mit den besten Aussichten.

„Ich bin ganz sicher, dass wir in spätestens drei Jahren, ein, zwei Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum haben, die am Samstag Stammspieler sind“, schwärmte der 66-Jährige gegenüber Spox. Dass es nicht alle Nachwuchs-Bayern in die Champions-League schaffen, ist nachvollziehbar, die aktuelle Anzahl der Eigengewächse im Profikader dennoch ernüchternd.

Die zuletzt durchwachsenen Leistungen der Stars um Coach Niko Kovac heizten die Altersdiskussion beim deutschen Rekordmeister erneut an. Fans und Experten fordern schon seit längerem einen Umbruch. Doch welche Teenies dürfen sich Hoffnungen machen, Teil der Frischzellenkur zu werden?

Torwart - Christian Früchtl

Seit 2011 sorgte Manuel Neuer dafür, dass der Ausdruck „Torwartdiskussion“ beim FC Bayern zum Fremdwort mutierte. Erst seine acht Monate anhaltende Fußverletzung von September 2017 bis zur Weltmeisterschaft 2018 wurde zum Weckruf. Zwar präsentierte sich Jan Ulreich nach anfänglichen Wacklern als geeignete Vertretung, doch auch Neuers Ersatzmann gehört mit 30 Jahren nicht mehr zu den Jüngsten. Höchste Zeit also einen Nachfolger für den ehemaligen Welttorhüter heranzuführen. Umso beruhigender für den FCB, dass dieser Kandidat ebenso unumstritten ist, wie die aktuelle Nummer eins.

Die Münchner bauen vollkommen zurecht auf den großgewachsenen 18-Jährigen, der seit Längerem regelmäßig mit den Profis trainiert und auch schon bei insgesamt fünf Pflichtspielen in Bundesliga, DFB-Pokal und Champions-League im Kader zu finden war. Mit Ron-Thorben Hoffmann sitzt ihm zudem ein ebenfalls nicht zu unterschätzender Konkurrent im Nacken, mit dem er sich um Spielminuten in der Regionalliga streiten muss. Ausruhen ist also nicht für Früchtl, wenn er diese Nase vor Hoffmann und die Aussicht auf die Champions-League wahren möchte. Die Mischung aus idealer körperlicher Veranlagung, Talent und der richtigen Menge Druck, macht Früchtl für uns zu einem Top-Kandidaten auf die Profi-Karriere.

Abwehr - Lars Lukas Mai

Auch in der Abwehr besteht Handlungsbedarf im Profi-Kader. Boateng, Hummels und allen voran Rafinha werden merklich älter, für David Alaba fehlt ein adäquates Backup und Joshua Kimmich könnte perspektivisch ein Kandidat für die Sechser-Position sein.

Es bestehen also berechtigte Hoffnungen für den 18-jährigen Lars Lukas Mai. Der gebürtige Dresdner zählt seit 2014 zum Stammpersonal in der Münchner Jugend und war bis zuletzt Kapitän der U19. Im Reserve-Team angekommen, ist er auch in der Regionalliga absolut gesetzt.

Dass sich Mai im Fokus der sportlichen Leitung bewegt, beweisen nicht zuletzt seine Bundesliga-Einsätze gegen Frankfurt und Hannover in der Schlussphase der letzten Saison. Beide Begegnungen durfte der Youngstar über die volle Spielzeit absolvieren, auch gegen Köln und den VfB Stuttgart stand er im Kader. Es scheint nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Profi-Minuten hinzu kommen.

Mittelfeld - Meritan Shabani

Im Mittelfeld drängt sich der erste gebürtige Münchner auf. Meritan Shabani schreibt derzeit Zahlen, die hellhörig machen: Bislang fünf Tore in neun Spielen gelangen dem 19-Jährigen in der laufenden Regionalliga-Saison. Der Offensiv-Spieler kommt dabei häufig über den Flügel, kann aber variabel eingesetzt werden. Wir trauen uns kaum anzumerken, dass „Robbery“ bald Geschichte sein wird, schließlich begleitet die Öffentlichkeit diese Thema gefühlt seit vier Jahren. Die Frage ist, kann Shabani den designierten Nachfolgern Coman und Gnabry gefährlich werden?

Wir sagen es mal so: Zurücklehnen sollten sich die beiden nicht, schließlich bringt ihr Konkurrent vieles mit. Shabani ist mit 1,85 Metern relativ hoch gewachsen für einen Flügelspieler, dennoch ist er wendig, pfeilschnell und verfügt über den oft zitierten „Zug zum Tor“.

Angriff - Oliver Batista-Meier

Halb-Brasilianer haben schon für viel Furore in Deutschlands Elite-Liga gesorgt. Trotzdem denken wir, wenn wir Oliver Batista-Meier spielen sehen eher an Giovane Elber als an Paulo Rink.

Nach seinem Wechsel vom 1.FC Kaiserslautern zu den Münchner Bayern, im Sommer 2015, brauchte Batista-Meier zwar eine Spielzeit um richtig einzuschlagen, doch schon in seiner ersten Saison bemerkte die sportliche Leistung sein Potential und ermöglichte dem damals 15-Jährigen Einsätze in der U19.

Dieses Vertrauen münzte der Jungstürmer in Tore um. In seinen 14 B-Junioren-Bundesliga-Einsätzen ballerte er, wie er wollte, netzte ganze 20 Mal und hatte so trotz weniger Spielzeit großen Anteil an der Münchner Meisterschaft. Die restliche Spielzeit verbrachte er einen Jugend höher, in der U19. Auch gegen ältere Kontrahenten wusste er zu überzeugen und traf in 18 Spielen immerhin acht Mal ins Schwarze.

In den von Uli Hoeneß angesprochenen drei Jahren wäre Batista-Meier 20 Jahre alt. Genug Zeit, um seine körperlichen Defizite zu überwinden. Was den Deutsch-Brasilianer angeht legen wir uns von daher fest: Er wird nicht viel Zeit in der Regionalliga verbringen, sobald er über die nötige Robustheit verfügt, wird er ein ganz heißes Eisen für die Bundesliga.

Aufrufe: 010.10.2018, 14:28 Uhr
Münchner Merkur / Moritz BletzingerAutor