2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Es geht nicht viel zusammen in dieser Spielzeit: Alex Jobst (li.) und Josef Rodler hadern mit sich und dem Schiedsrichter. F: Werner Franken
Es geht nicht viel zusammen in dieser Spielzeit: Alex Jobst (li.) und Josef Rodler hadern mit sich und dem Schiedsrichter. F: Werner Franken

Hochtrabende Ziele, triste Realität in Weiden und Amberg

Bayernliga Nord Rückblick - Teil 2: FuPa dreht den Scheinwerfer auf die Enttäuschungen der Saison und würdigt die Leistungen der Duracell-Männer

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Warum es an der Tabellenspitze der Bayernliga Nord große Überraschungen gibt, hat einen einfachen Grund. Zwei Teams, die vor der Spielzeit nahezu von allen Experten zum engeren Favoritenkreis gezählt wurden, hinken den Erwartungen total hinterher: Die SpVgg SV Weiden und der FC Amberg haben eine verkorkste Herbstrunde hinter sich und statt oben anzugreifen, müssen die Traditionsklubs aus der Oberpfalz im Frühjahr Schadensbegrenzung betreiben, sonst könnte die Saison ein böses Ende nehmen. Zudem honorieren wir im zweiten Teil des Bayernliga Nord Rückblicks die Duracell-Männer.


Die Enttäuschungen der bisherigen Spielzeit


SpVgg Weiden (Platz 15, 20 Punkte, Torverhältnis 20:47)
In der vergangenen Spielzeit machte sich die SpVgg SV Weiden die Saison durch einen schwachen Start zunichte. Deshalb wollten die Nord-Oberpfälzer in diesem Jahr unbedingt gut aus den Startlöchern kommen - was aber nur bedingt gelang. Denn der Auftakt in Aubstadt ging mit 0:4 völlig in die Hose. Im Anschluss gelangen zwar zwei Siege und die Verantwortlichen hofften, dass die Mannschaft damit in die Spur gefunden habe, doch danach ging es wieder rapide bergab. Chefcoach Tomas Galasek schaffte es einfach nicht, aus dem Kader konstant gute Leistungen herauszukitzeln. Ganz in Gegenteil, die Auswärtsauftritte der Weidener waren erschreckend: 0:4 in Neumarkt, 0:6 in Eichstätt, 0:5 in Aschaffenburg, 0:3 in Eltersdorf - die Liste des Grauens ist lang. Nach der auswärts abermals dürftigen Vorstellung in Eltersdorf warf Tomas Galasek die Brocken hin, Interimstrainer und Weidens Jugendkoordinator Rainer Fachtan übernahm, besser wurde allerdings nichts. Nach zwei Pleiten aus zwei Spielen gab auch Fachtan das Zepter wieder ab, mit Franz Koller (40) hatten die Verwantwortlichen einen neuen Coach installiert, der den Karren wieder flott machen sollte. Doch auch das Debüt des A-Lizenz-Inhabers geriet zum Fiasko, für die Weiden gab`s auch unter dem neuen Übungsleiter weiter auswärts auf die Mütze. Beim Oberpfalz-Kontrahenten und Aufsteiger Ammerthal setzte es eine 0:3-Abfuhr. Zumindest im letzten Spiel vor der Winterpause war ein kleiner Aufwärtstrend erkennbar, die Blau-Schwarzen holten ein Remis beim Würzburger FV. Aber keine Frage, auf Franz Koller wartet in der Winterpause ein Berg Arbeit. Es fehlt hinten wie vorne. 47 Gegentore nach 20 Spielen sind schlicht und einfach viel zu viel. Und gerade einmal 20 selbst erzielte Treffer sind für eine Mannschaft mit Angreifern wie Josef Rodler, Benjamin Werner, Christoph Hegenbart und Ralph Egeter indiskutabel.

FC Amberg (Platz 13, 24 Punkte, 30:23)
Viele Tränen wird man in Amberg dem zu Ende gehenden Jahr nicht nachweinen. Denn 2016 wird nicht gerade als Erfolgsjahr in die Geschichte des FCA eingehen. Im Frühjahr folgte trotz einer guten Basis aus dem Herbst der Totalabsturz in der Regionalliga Bayern. Die Amberger konnten 2016 in der Beletage des bayerischen Fußballs keinen einzigen Sieg mehr holen und brachten zwei (!) mickrige Tore zustande. Der direkte Abstieg in die Bayernliga war die logische Folge. Timo Rost ging, Günter Brandl übernahm auf der Trainerbank. Der Neustart verlief bis auf den Ausrutscher gegen Frohnlach vielversprechend. Doch bald schlich sich die Verletzungsseuche ein und die Leistungen wurden immer dürftiger. Von den erhofften Spitzenplätzen haben sich die Amberger längst verabschieden müssen, Präsident Helmut Schweiger fordert Antworten auf dringende Probleme: "Dass ich mir natürlich über die sportliche Zukunft der ersten Mannschaft Sorgen mache, sollte jedem klar sein. Dies habe ich auch den sportlichen Verantwortlichen in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt mit der Bitte, mir bis Ende Dezember ein schlüssiges Konzept vorzulegen, das ich dann prüfen und natürlich auch Entscheidungen treffen werde, wie ich das auch in den vergangenen Jahren getan habe." Innerhalb der Mannschaft brodelt es indes auch. Coach Günter Brandl kann keineswegs bei allen Akteuren auf Rückhalt hoffen, einige kokettieren öffentlich mit einem Vereinswechsel. Rund ums Stadion am Schanzl dürfte es eine unruhige Winterpause werden.


Die Dauerbrenner der Liga

9 Spieler haben keine einzige Minute bei Ihrem Verein gefehlt. Das waren Nicolas Esparza, Christopher Kettler (beide Bamberg), Jonas Marx (Neumarkt), Marcel Schumacher (Ammerthal), André Koob (Würzburger FV), Daniel Cheron (Aschaffenburg), Benjamin Schmidramsl, Jonas Herter (beide Eichstätt) und Andreas Sponsel (Feucht).










Aufrufe: 022.12.2016, 09:00 Uhr
Mathias Willmerdinger/dme Autor