2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Christopher Kovacs (rechts) schaffte den Sprung aus der Kreisliga A in die Landesliga, wechselte vom TuS Untereschbach vor der Saison zum Landesliga-Aufsteiger auf den Heiligenhauser Berg. Foto: Randow
Christopher Kovacs (rechts) schaffte den Sprung aus der Kreisliga A in die Landesliga, wechselte vom TuS Untereschbach vor der Saison zum Landesliga-Aufsteiger auf den Heiligenhauser Berg. Foto: Randow

Urlaubswelle kostete mehr Konstanz

Landesligist Heiligenhauser SV war lange Zeit Schlusslicht, startete eine fast perfekte Aufholjagd

Durch fast den gesamten Advent sah es so aus, als würde das Fußballjahr für den Landesligisten Heiligenhauser SV zu früh enden. Nach zuvor langen Wochen ohne Sieg, am Ende der Tabelle rangierend, baute die Elf von Trainer Ansgar Koenig in den kalten Monaten auf einmal eine Serie von fünf Spielen ohne Niederlage auf. Krönung dieser Serie war das 3:2 beim TuS Oberpleis und der gleichzeitige Sprung vom Tabellenende auf einen Nichtabstiegsplatz.

Doch am langen Ende dauerte das Fußballjahr sogar einen Spieltag zu lang. Das noch im Dezember ausgetragene erste Rückrundenspiel gegen den direkten Konkurrenten FC Hertha Rheidt ging sang- und klanglos mit 1:4 verloren.

Den Jahreswechsel verbringt der HSV als Vorletzter somit doch wieder auf einem Abstiegsplatz. „Dieses Spiel hängt uns immer noch nach“, räumt der Trainer auch mit einigen Wochen Abstand ein: „Wir haben an diesem Tag keine Einstellung zum Schnee, zu den Platzverhältnissen und zum Gegner gefunden.“

Überhaupt waren es für den Trainernovizen im Herrenbereich nicht die derb verlorenen Begegnungen wie gegen den FC Pesch (2:8) oder den FC Viktoria Köln II (0:4), die besonders schmerzten, sondern die vielen teils unnötig verpassten Punkte in Kellerduellen gegen die vermeintlichen Konkurrenten auf Augenhöhe. Als da wären das 1:2 bei der SpVg. Flittard, das 3:4 beim damaligen Schlusslicht SC Brühl, das 0:0 gegen den FV Wiehl und insbesondere jenes 1:4 gegen die Hertha aus dem Rhein-Sieg-Kreis. „Wenn ich mir etwas für die Rückrunde wünschen dürfte, dann, dass wir gerade in den Spielen gegen unsere Tabellennachbarn mehr Galligkeit auf den Platz bringen. Das letzte Spiel des Jahres hat gezeigt, dass kein Erfolg von selbst kommt“, so Koenig.

Dass es für den Aufsteiger keine leichte Saison werden würde, das war allen Verantwortlichen klar. Nicht umsonst sprach der Trainer gerne vom „Projekt Landesliga“.

Die Positivserie im Schlussdrittel der Hinrunde hat allerdings gezeigt, dass die Qualität für diese Spielklasse durchaus da ist. „Was es uns immer wieder schwer gemacht hat, eine gewisse Konstanz in unser Spiel zu bringen, waren die zahlreichen Urlaubsabwesenheiten“, führt Ansgar Koenig an: „Teilweise haben uns fünf, sechs Mann gleichzeitig gefehlt.“ Dieser im Saisonvorfeld durchaus bekannte Umstand brachte das Trainergespann – neben dem Chefcoach dessen Bruder Ludger Koenig sowie Thomas Miebach – zugleich in die Gelegenheit, hoffnungsvolle junge Spieler sowie Zugänge aus unteren Klassen aus der Not geboren schnell an ein gewisses Level in der Landesliga heranzuführen.

„Spieler wie Chris Kovacs, Monty Devern, Dennis Hembach und auch Joschua Bork sind in ihrem ersten halben Jahr unheimlich gereift, teils aus der Startelf gar nicht mehr wegzudenken“, zieht der Trainer seinen Hut. Chris Kovacs, vom A-Ligisten TuS Untereschbach gekommen, avancierte mit sieben Treffern gar zum bislang erfolgreichsten HSV-Torschützen. Zu den Neuzugängen aus unteren Klassen zählte auch Bastian Schönfeld, der vom SC Vilkerath kommend in einem Großteil der Spiele auf der wichtigen Position sechs überzeugen konnte. „Dabei musste er durch Blessuren, berufliche Prüfungssituationen und eine daran anknüpfende Reise sogar oft aussetzen und verspricht für die Rückrunde sogar noch mehr Potenzial zu heben“, mutmaßt Ansgar Koenig.

Von den etablierten Leistungsträgern gingen die beiden Kapitäne Alexander Röger und David Odenthal vorbildlich voran. Julius Engelhardt im Tor hielt nahezu immer mit Bravour. Wenige Wochen nach Saisonstart fielen verletzungsbedingt zunächst Lukas Hamels, dann Linus Werner längerfristig aus. Beide könnten zur Rückrunde die Mannschaft wieder verstärken. Marvin Wesenberg plagten immer wieder muskuläre Probleme, unter diesen Umständen sind fünf Treffer noch eine recht ordentliche Bilanz für den technisch stärksten Akteur im Kader.

Die große Urlaubswelle dürfte nun abgeebbt sein. Auf einen Reisenden muss der Trainer jedoch zumindest zum Anfang der Rückserie verzichten. Innenverteidiger David Odenthal, der mit einem Eigentor und zwei „richtigen“ Treffern die Figur des Spiels beim 3:2 in Oberpleis war, plant den Globus zu umrunden.

Nachverpflichtungen sind in der Winterpause nicht geplant. Ansgar Koenig lässt jedoch rollierend A-Junioren des älteren Jahrgangs mittrainieren, von denen der eine oder andere spätestens zur nächsten Saison eine verheißungsvolle Option werden soll. Zunächst feilt das Trainergespann aber an einer erfolgreicheren Rückrunde, die nach Möglichkeit mit dem Klassenverbleib gekrönt werden soll. (r)

Aufrufe: 03.1.2019, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger/rAutor