2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ohne Rücksicht auf Verluste: Frisia-Schlussmann  Jascha Nommensen trifft seinen Kollegen Lasse Paulsen in den Rücken, während jener HSV-Angreifer Jonah Gieseler nach vorne drückt. Rechts geht Lindholms Jannik Heider in Deckung. Foto: gkn
Ohne Rücksicht auf Verluste: Frisia-Schlussmann Jascha Nommensen trifft seinen Kollegen Lasse Paulsen in den Rücken, während jener HSV-Angreifer Jonah Gieseler nach vorne drückt. Rechts geht Lindholms Jannik Heider in Deckung. Foto: gkn

Heider SV rettet einen Zähler per Endspurt

Umstrittener Handelfmeter kostet Frisia 03 Risum-Lindholm den Sieg

Mit einem kaum noch für möglich gehaltenen Endspurt rettete der Heider SV noch einen Zähler gegen Aufsteiger SV Frisia 03 Risum-Lindholm. „Die Mannschaft hat eine gute Moral bewiesen“, sagte Heides Trainer Sönke Beiroth. „Nach dem 120 Pokalminuten vom Sonnabend waren bei einigen Akteuren sicher noch die Beine schwer“, stellte er fest. „Am Ende ist das Ergebnis leistungsgerecht, weil meine Mannschaft gut gekämpft hat.“

Die Dithmarscher begannen durchaus flott und suchten den Weg nach vorn. In der Anfangsphase benötigten die Gäste ein wenig Glück, als Tobias Hass freistehend vor Frisia-Torhüter Jascha Nommensen verzog (5.). Der Schlussmann der Gäste parierte zudem einen 18-Meter-Schuss von Sven von Levern mit etwas Mühe (15.).

Die dicht gestaffelt auftretenden und zunehmend gut geordneten Nordfriesen bewiesen ihrerseits Qualitäten in punkto Effektivität. Nach dem ersten aussichtsreichen Angriff gab es einen Freistoß für die Gäste, den Tim-Niklas Wendt mit einem Aufsetzer aus 20 Metern um die Mauer herum beförderte. Für Robin Carstens im Heider Tor war der Ball schwer zu halten – es hieß 0:1 (17.).

Die Führung kam dem Spiel der Lindholmer natürlich entgegen. Sie zogen sich noch weiter zurück, verdichteten die Räume und attackierten im Mittelfeld gut und effektiv. Heide musste zudem mit dem Handicap fertig werden, dass Rechtsaußen Alex Hardock schon früh mit einer Leistenverletzung vom Platz musste und von Joe Mittelbach ersetzt wurde.

Gegen die robusten Nordfriesen wirkte der „kleine HSV“, der wieder einmal Probleme offenbarte, als er das Spiel selbst machen musste, ideenlos und konnte sich kaum durchsetzen. Bis zur Pause stand nur noch ein 16-Meter-Schuss von Hass, der knapp am Tor vorbei strich (41.), zu Buche. Lindholm verdiente sich die Halbzeitführung durch konsequentes Zweikampfverhalten und gute Defensivarbeit.

Aus der Kabine kamen die Gastgeber mit mehr Elan. Der offensive Start in den zweiten Abschnitt gipfelte in einer guten Ausgleichschance, als Jonah Gieseler sich gegen zwei Abwehrspieler behauptete und Nommensen den Schuss mit einer guten Parade zur Ecke lenkte (49.).

Nach 61 Minuten konnten sich die Gäste erstmals vom nun permanenten Druck der Dithmarscher befreien. Und wieder schlugen sie eiskalt zu. Erneut hieß der Torschütze Wendt, der einen Alleingang aus 13 Metern mit dem 0:2 abschloss. Es schien eine Vorentscheidung zu sein, denn die Heider rannten in der Folgezeit zwar an, blieben in ihrem Bemühen allerdings wenig zielstrebig. In Strafraumnähe fehlten Ideen und Präzision.

Allerdings kamen die Gäste in der Schlussphase überhaupt nicht mehr zu Entlastungsangriffen – und so wurde es am Ende doch noch zu einer Zitterpartie, die für die Frisianer schlecht ausging. Nach einer Ecke von Jonah Gieseler erzielte Hass mit einem Kopfball aus sieben Metern den 1:2-Anschlusstreffer (87.). Die Heider witterten noch einmal Morgenluft und warfen alles nach vorne.

Am Ende benötigten sie jedoch die Hilfe des Unparteiischengespanns. In einer unübersichtlichen Strafraumsituation hatte der Schiedsrichter-Assistent ein Handspiel gesehen, sodass Daniel Siemers trotz aller Proteste auf Strafstoß entschied. Hass ließ sich diese Chance nicht nehmen und sicherte dem HSV in letzter Minute noch einen insgesamt glücklichen Zähler.

„Wir fühlen uns um zwei Punkte gebracht“, ärgerte sich Frisias Torhüter Nommensen über die umstrittene Entscheidung kurz vor Schluss, die die Lindholmer stocksauer in die Kabinen marschieren ließ. „Es wären zwei Bonuspunkte im Abstiegskampf gewesen, die wir nach einer guten kämpferischen Leistung auch verdient gehabt hätten.“

So bleiben die Nordfriesen bei sechs Punkten Vorsprung auf Rang 13 akut gefährdet – zumal ja auch Platz 12 nur im Fall eines Eutiner Aufstiegs für einen Oberliga-Platz reicht.

Heider SV:
Carstens – S. Neelsen, J.-E. Neelsen, Buggenthien – von Levern (70. Hußner), Hoffmann – A. Hardock (17. Mittelbach), Hahn (66. Kosuck), Schwäbe – Gieseler, Hass.

SV Frisia 03:
Nommensen – Heider, Paulsen, Andresen, Böckenholt – Wendt, Bruhn, Carstensen (81. Leif Johannsen), Nissen, Ketelsen – Zuth (84. Ferchen).

SR:
Siemers (Griebeler SV).
Zuschauer:
180.
Tore:
0:1 Wendt (17.), 0:2 Wendt (61.), 1:2 Hass (87.), 2:2 Hass (90., Handelfmeter).

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.
Aufrufe: 017.4.2017, 19:45 Uhr
SHZ / gkn/cjeAutor