2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Kämpfernatur: Mittelfeldakteur Leif Hahn (rechts) zählt zu den Leistungsträgern des HSV. Der vormalige Meldorfer zeichnet sich durch hohe Einsatzbereitschaft aus.
Kämpfernatur: Mittelfeldakteur Leif Hahn (rechts) zählt zu den Leistungsträgern des HSV. Der vormalige Meldorfer zeichnet sich durch hohe Einsatzbereitschaft aus.

Heider SV beginnt gegen Flensburg 08 wieder bei null

Keine Zeit zum Ausruhen / Strukturreform verspricht eine harte Rückrunde

Der Start in die Spielzeit war beim Heider SV mit Ungewissheit verbunden. Sönke Beiroth, der seit Sommer 2014 das Traineramt mit Mamadou Sabaly ausübt, wurde nicht müde zu betonen, dass es schwer werden würde. „Ich erwarte eine hammerharte Saison. Es wird die schwerste Saison der letzten zehn Jahre.“ Mit mangelndem Selbstvertrauen hatte diese Einschätzung nichts zu tun, dafür aber mit der Strukturreform des Verbandes.

„Der Fußball befindet sich im Umbruch. In der Schleswig-Holstein-Liga wird es mindestens sechs Absteiger geben. Wir müssen vom ersten Spieltag an fleißig punkten, um uns für die neue Oberliga zu qualifizieren“, lautete Beiroths Credo, der sich damit auf einer Wellenlänge mit der für den Spielbetrieb zuständigen Liga GmbH befindet.

Der Coach und seine Balltreter haben geliefert: Bis zum Anbruch der Winterpause sammelte der „kleine HSV“ 35 Zähler in 21 Spielen. Auf Platz fünf harren die Dithmarscher Kreisstädter relativ entspannt der Fortsetzung der Rückrunde. „Wir dürfen uns aber nicht zurücklehnen“, betont Joachim Bienek, Geschäftsführer der Liga GmbH. „Um ganz sicher zu sein, benötigen wir mindestens 45 Punkte.“

Die vergangene Saison 2015/16 mit dem sensationellen sechsten Rang und hervorragenden Zuschauerzahlen war längst Geschichte, als der HSV Ende Juli zur Eröffnungspartie bei Flensburg 08 aufschlug. Das 2:3 an der Förde verursachte keinen Schaden, weil das Team im August sofort in die Offensive ging und die folgenden sechs Begegnungen ungeschlagen absolvierte.

Frust, möglicherweise auch Selbstzweifel keimten auf, da der September nur wenig Grund zum Jubeln bot. Bittere, zugleich aber unnötige Heimniederlagen gegen TSV Altenholz und TSV Kropp (jeweils 0:1) beschworen Kritiker auf den Plan, die auch nach der nächsten Nullnummer vor eigenem Publikum gegen NTSV Strand 08 nicht verstummten.

Indes: Hass, Hardock, Quade und Co. sammelten sich im Spätherbst wieder, fanden mit den Siegen über PSV Neumünster (2:1), Holstein Kiel II, Kilia Kiel und SV Todesfelde (jeweils 3:1) nicht nur zu gewohnter Heimstärke zurück, sondern sattelten nun auch in der Fremde fleißig drauf. „Wir freuen uns über das, was wir erreicht haben, aber am 25. Februar beginnen wir gegen Flensburg 08 wieder bei null“, erklärt Sönke Beiroth.

Personell ist man an der Meldorfer Straße optimal wie lange nicht mehr ausgestattet. „Alle Neuzugänge passen zu uns, sportlich wie auch charakterlich sind es starke Typen.“ Einen guten Fang machte Beiroth mit den Meldorfern Leif Hahn, Gilian Jebens, Steffen Neelsen und Jonah Gieseler. Alle entfalteten ihr Potenzial, wenngleich Jebens im November durch eine Fußverletzung zurückgeworfen wurde.

Angetan ist die sportliche Führung von der Entwicklung des jungen Gieseler, der anfängliche Schwierigkeiten mit hohem Einsatz und drei schönen Toren überwunden hat. Eine exzellente Hinrunde absolvierte auch Johannes Reimers. Der Ex-Turaner schaffte nach zwei Kreuzbandrissen und geduldiger Aufbauarbeit den Sprung und entfaltete auf der linken Außenseite hohe Qualitäten.

Beim Heider Sportverein wissen alle, dass viel auf dem Spiel steht. Nicht umsonst hat Sönke Beiroth – und mit ihm Mamadou Sabaly als gleichberechtigter Trainer – das Aufgebot kräftig aufgepäppelt. 27 Spieler, darunter drei Torleute, umfasst der Kader, der den Verantwortungsträgern auch in den verbleibenden 13 Partien einiges Geschick abverlangen wird. Nicht alle können in der Startelf stehen oder auf der Bank Platz finden.

„Unser Kader ist nicht zu groß“, kontert Beiroth auch jetzt kritische Stimmen. Man habe zum Beispiel an den Verletzungen von Robin Carstens, Chris Marco Hoffmann, Bastian Stickens und weiterer Ausfälle gesehen, dass immer etwas passieren könne. „Wir sind froh, dass wir jede Position doppelt besetzen können. Das ist auch für den weiteren Saisonverlauf ein gutes Faustpfand.“

Seit kurzem verstärkt in Fynn Buggenthien ein weiterer Meldorfer den Tabellenfünften, der dafür auf Mark Rössner verzichten muss. Jener verabschiedet sich Anfang Februar nach Stuttgart, um ein sechsmonatiges Praktikum aufzunehmen. Den Kader verlassen hat auch Deniz Dethlefsen. Er schloss sich dem Verbandsligisten SG Geest 05 an. Die Liga GmbH des HSV hat inzwischen den Vertrag mit seinem erfolgreichen Trainer-Duo verlängert.
Aufrufe: 023.1.2017, 14:00 Uhr
SHZ / gknAutor