Heeslinger SC muss sich erst warmlaufen

Als die niedersächsische Landesregierung am Sonnabend dann auch noch in ihrer Neufassung der Corona-Verordnung die Zahl möglicher gemeinsamer Sporttreibender von 30 auf 50 erhöhte, war die Fußballwelt ein weiteres Stück wieder in Ordnung. Denn ab Sonnabend konnten so alle Teams bei ihren Spielen wieder so viele Spieler einsetzen, wie sie wollten.

Damit erfüllte sich unter anderem eine Hoffnung von Heeslingens neuem Oberliga-Coach Sören Titze, der den ersten Test seiner Mannschaft bewusst in den August gelegt hatte und zuvor zweieinhalb intensive Trainingswochen angesetzt hatte. Die erste Aufgabe unter Wettbewerbsbedingungen war für den SC-Trainer eine Art Heimspiel: Heeslingen reiste zu seinem Ex-Club TSV Winsen/Luhe. Der Bezirksligist wird von Sören Titzes jüngerem Bruder Henrik trainiert, seit der ältere 2016 dem Lockruf des FC Teutonia 05 Ottensen in die Oberliga Hamburg folgte.

Die Gäste, bei denen fünf der neun Neuzugänge in der Startelf standen, kamen dabei zunächst nur schwer ins Spiel und wurden prompt kalt erwischt: Nach einem Fehler von Keeper Arne Exner, der einen hohen Ball nicht festhalten konnte, staubte Matti-Linus Wilcke zur überraschenden 1:0-Führung der Gastgeber ab (15.).

„Wir haben 25 Minuten lang nicht in die Spur gefunden. Das war sehr wild und unstrukturiert. Es fehlten Selbstvertrauen, Ordnung und – das hat mich am meisten gestört – wir haben auch ohne Leidenschaft gespielt“, kritisierte Sören Titze. „Da war zunächst kein Klassenunterschied zu erkennen. Fußball ohne Leidenschaft funktioniert einfach nicht.“

Nach 25 Minuten wurde das Spiel der Gäste endlich besser. „Nun haben wir vernünftig kombiniert und uns auch Torchancen erspielt“, so Titze. Nachdem Maximilian Köhnken und Mika Kraßmann zunächst zweimal am gut reagierenden TSV-Keeper Dennis Schubert scheiterten (25., 27.), legte Marco Sobolewski schön für den kurz zuvor eingewechselten Oliver Warncke auf und dieser traf zum 1:1 (32.). Zwei Minuten später visierte Darvin Stüve den Pfosten des Winsener Gehäuses an. Die 2:1-Pausenführung des SC besorgte dann Oliver Gerken nach feinem Rehling-Zuspiel (38.).

In der zweiten Halbzeit waren die Heeslinger dann klar überlegen, hatten aber zunächst so ihre Probleme mit der Chancenverwertung. Die größte Gelegenheit vergab dabei Justin Dähnenkamp, der mit einem an Niklas Golke verursachten Foulelfmeter am starken TSV-Keeper Dennis Schubert scheiterte (52.).

Dass es danach doch noch zum Kantersieg reichte, war einer starken Schlussphase zu verdanken, in der auch die Chancenverwertung endlich stimmte. Ein Doppelpack von Mika Kraßmnn (78., 84.), sowie jeweils ein Treffer von Niklas Golke (88.) und Justin Dähnenkamp in der Nachspielzeit sorgten noch für ein standesgemäßes 6:1 und für einen zumindest teilweise zufriedenen Trainer. „In der zweiten Halbzeit haben wir deutlich engagierter gespielt und eine für diesen Punkt der Vorbereitung vernünftige Leistung gezeigt, nur mit der Chancenauswertung hatten wir noch Probleme, aber es stimmt mich erst einmal positiv, dass wir uns zumindest viele Torchancen herausgespielt haben.“

Nach drei weiteren Trainingseinheiten – heute, am Donnerstag und Freitag – trifft der HSC am Montag, 10. August, um 20.30 Uhr im Rahmen des Ahlerstedter Meibohm-Cups auf den Stader Bezirksligisten ASC Cranz-Estebrügge.

Telegramm

TSV Winsen/L. – Heeslingen1:6 (1:2)

Heeslinger SC: Arne Exner – Lennard Martens (60. Mika Kraßmann), Phil Sarrasch, Kevin Rehling (46. Julian Ulbricht), Maximilian Köhnken (30. Oliver Gerken), Justin Heinbockel, Marco Sobolewski (60. Maximilian Köhnken), Mika Kraßmann (30. Oliver Warnke), Gustav Balzer, Darvin Stüve (46. Justin Dähnenkamp), Niklas Golke

Tore: 1:0 Matti-Linus Wilcke (15.), 1:1 Oliver Warnke (32.), 1:2 Oliver Gerken (38.), 1:3, 1:4 Mika Kraßmann (78., 84.), 1:5 Niklas Golke (88.), 1:6 Justin Dähnenkamp (90.+1)

Besondere Vorkommnisse: Justin Dähnenkamp scheitert mit einem Foulelfmeter an TSV-Keeper Dennis Schubert (52.)

LINK: Viele weitere Berichte über den Amateurfußball im Kreis Rotenburg