Ein ganz wichtiger Punkt für die Selsinger Moral

Selsingens Trainer Daniel Ariens war nach dem Abpfiff keineswegs unzufrieden: „Wir nehmen den einen Punkt gerne mit. Ich würde das als ,Zähler für die Moral‘ werten, denn das Team hat sich für den Aufwand endlich mal wieder belohnt.“ Ariens fand das Ergebnis ebenso als leistungsgerecht wie der Heeslinger Coach Dominique Schneider, der natürlich auch lieber zwei Punkte mehr gehabt hätte. „Wir haben mehr vom Spiel gehabt und es leider versäumt, nach dem 1:0 nachzulegen“, befand Schneider.

Packende Torszenen gab es bis zum Seitenwechsel kaum. Heeslingen machte das Spiel, agierte dabei aber nur bis zum Strafraum gefällig. Vor dem Gehäuse fiel den Gästen kaum etwas ein. Das lag vor allem an den tief stehenden und sehr konzentrierten Selsingern. Es ergaben sich für die HSCer lediglich einige Halbchancen. Auf der anderen Seite erbrachten die „Nadelstiche“ der Gastgeber ebenfalls keine Torgefahr. Die entstand nur in einer Szene, die Heeslingens Keeper Leon Klindwort fast zum Verhängnis wurde. Nach einem zu langen Steilpass der Selsinger rutschte der Torwart aus und fiel auf die Nase. Das Leder sprang über Klindworth hinweg, und der musste zusehen, wie es der Ball nur Zentimeter am Pfosten vorbei ins Toraus kullerte.

Das war jedoch der Aufgalopp für eine zweite Halbzeit mit mehr Unterhaltungswert. Den Auftakt machte der schnelle Heeslinger Führungstreffer in der 51. Minute. Als Torschütze glänzte Bennet Lahde, dessen „Flatterball“ aus der Distanz unhaltbar für den guten Keeper Patrik Ehlers einschlug. Das Gegentor warf den MTSV etwas aus der Bahn. Das Heimteam verlor für einige Zeit die Ordnung, doch den Durchhänger konnte die Schneider-Elf nur zu noch mehr Spielanteilen nutzen. Klare Tormöglichkeiten blieben auf der Heeslinger Seite Fehlanzeige. Daran sollten auch viele Standardsituationen nichts ändern.

Dafür waren die Hausherren in der 65. Minute bei einem Konter erfolgreich. Beim Ausgleich drosch Lukas Schotmann das aufsetzende Leder fast von der Torauslinie wie einst Marco van Basten volley unter die Torlatte. Mit dem Ausgleich war es mit der Heeslinger Feldüberlegenheit vorbei. Als das Unentschieden perfekt schien, wäre dem Gastgeber mit der letzten Aktion beinahe noch der Sieg gelungen. In, der Nachspielzeit lief Christoph Martens allein auf den Keeper Klindworth zu, doch er suchte nicht den Abschluss, sondern einen Mitspieler, und ehe dieser einschieben konnte, wurde der Ball von den Gästen geklärt. Das 2:1 wäre aber des Guten zuviel gewesen. Das betonten auch Ariens und Schneider unisono.

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