2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Nicht zu stoppen: Der Haselünner SV. F: Dirk Hellmers
Nicht zu stoppen: Der Haselünner SV. F: Dirk Hellmers

Schwarzer Sonntag für Emsländer

Heftige Pleiten für Altenlingen und Freren - Emsbüren unterliegt Vorwärts - Haselünne zu abgezockt für Surwold

Kein guter Sonntag für die emsländischen Teams in der Fußball-Bezirksliga. In drei Vergleichen mit Gegnern aus der Grafschaft Bentheim kassierten Concordia Emsbüren, der ASV Altenlingen und die SG Freren zum Teil heftige Klatschen. Eine hohe Niederlage musste auch der SV Surwold beim 0:4 gegen den Haselünner SV einstecken.

SV Surwold - Haselünner SV 0:4

Der Haselünner SV bleibt in der Fußball-Bezirksliga ungeschlagen. Beim SV Surwold gewann das Team von Alo Weusthof am Sonntag mit 4:0 (1:0).
250 Zuschauer sahen eine unterhaltsame erste Spielhälfte, in der sich der Aufsteiger nicht hinten einigelte und munter mitspielte. So entwickelte sich eine interessante Partie mit Chancen auf beiden Seiten, in der Surwold mit kämpferischer Gangart den Gegner vor Probleme stellte. Die besten Möglichkeiten für den SVS vergaben Niklas Jansen und Tim Pohlmann. „Für uns war da mehr drin im ersten Durchgang“, ärgerte sich Surwolds Trainer Hermann Eiting über die mangelnde Chancenverwertung. Besser machte es der HSV, der sich im Vergleich zum Gegner abgezockter präsentierte. André Beyer erzielte in der 32. Minute die Haselünner Führung.
Nach dem Seitenwechsel gelang es Haselünne besser, das Spielgeschehen zu dominieren. Marcel Piesche gelang in der 51. Minute das 2:0, wodurch der HSV an Sicherheit gewann. Von der Heimmannschaft kam in der Folge nicht mehr viel und Haselünne spielte seinen Stiefel souverän herunter. Simon Geers und Beyers zehnter Saisontreffer trieben das Ergebnis in die Höhe und sorgten schließlich für einen verdienten Sieg. Unzufrieden war Eiting mit dem Spiel dennoch nicht: „Wir wurden hier nicht an die Wand gespielt. Haselünne war einfach abgeklärter, aufgrund der ersten Halbzeit ist das Ergebnis zu hoch. Aber da fragt in zwei Wochen keiner mehr nach.“ Vorerst rutschte Surwold aufgrund der Tordifferenz jedoch auf einen Abstiegsrang – für Eiting jedoch kein Drama: „Wir haben jetzt Lohne, Meppen und Haselünne hintereinander gehabt, das sind Gegner, von denen wir lernen können. Die wichtigen Spiele folgen in den nächsten Wochen.“ Einen guten Gegner sah auch HSV-Teamchef Norbert Ströer: „Die erste Halbzeit war sehr schwierig. Ich habe hier keinen Absteiger gesehen“, kann er sich nicht vorstellen, dass die Surwolder lange dort unten stehen bleiben.
Ein Sonderlob verdiente sich Piotr Grzesiak, der wie bereits am Mittwoch beim 2:0 gegen den Türkischen Verein Nordhorn den grippegeschwächten Florian Hillebrand zwischen den Pfosten vertrat und seinen Kasten erneut sauber hielt: „Das hat er sich verdient. Er ist bei jedem Training dabei und hat jetzt zwei richtig gute Spiele gemacht“, sagte Ströer über den 24-jährigen Schlussmann.

Vorwärts Nordhorn - Concordia Emsbüren 3:0

Tabellenschlusslicht Emsbüren unterlag beim neuen Spitzenreiter Vorwärts Nordhorn mit 0:3, bot allerdings eine odentliche Leistung. „Das war ein Spiel, in dem die Mannschaft, die das erste Tor macht, auch gewinnt“, berichtete Trainer Stefan Pöling nach der Partie. David Poggemann hatte die Führung für Emsbüren auf dem Fuß, legte sich den Ball jedoch zu weit vor. Bis zur 71. Minute hielt die Concorden-Defensive, doch dann sorgte Florian Müller für die Vorwärts-Führung. Bei den weiteren Treffern von Jannes ten Hagen und Oliver Schormann in der Schlussphase wurde Emsbüren ausgekontert. „Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht“, sah Pöling gute Ansätze seines Teams. „Zur Zeit lassen wir eigentlich wenig zu.“ Andreas Korte musste aufgrund eines Nasenbeinbruchs bereits nach fünf Minuten ausgewechselt werden. Durch die Niederlage bleibt Emsbüren mit nur einem Zähler auf dem letzten Platz.

ASV Altenlingen - SV Bad Bentheim 1:6

„Ein rabenschwarzes Wochenende“, zog Altenlingens Trainer Jan Zevenhuizen nach der 1:6-Pleite gegen den SV Bad Bentheim nüchtern Bilanz. Für den ASV war es nach dem 0:2 gegen Eintracht Nordhorn die zweite Niederlage binnen 48 Stunden. Ein Freistoß aus 30 Metern, bei dem Julius Niemeyer sich verschätzte und ausrutschte sorgte für den frühen Rückstand, der durch einen aus ASV-Sicht zweifelhaften Elfmeter vor der Pause auf 0:2 ausgebaut wurde. „Die erste Halbzeit lief sehr unglücklich, wir haben uns dann vorgenommen, mit Wut im Bauch aus der Kabine zu kommen“, appellierte Zevenhuizen in der Pause an den Willen der Spieler. Der ASV-Coach hatte allerdings noch gar nicht wieder auf der Bank Platz genommen, da sorgte Philipp Kolk 17 Sekunden nach Wiederanpfiff für die Entscheidung. „Danach wurden wir böse ausgekontert“, beschrieb Zevenhuizen die Auflösungserscheinungen in der eigenen Defensive. Gerrit Wilde und Daniel Lamann sorgten für die Gegentore vier und fünf, ehe Sebastian Friedemann in der 63. Minute den Altenlingener Ehrentreffer erzielte. In der Schlussminute machte Dennis Maschmeier das halbe Dutzend voll. "Es war von Anfang an klar, dass wir ums Überleben kämofen. So eine Pleite ist natürlich für die Moral nicht gut und wir haben jetzt im vierten Spiel hintereinander durch einen Torwartfehler ein Tor kassiert", übte Zevenhuizen Kritik an seinen Schlussmännern.

Eintracht Nordhorn - SG Freren 5:1

„Das war ein gebrauchter Tag“, sagte Frerens Trainer Uli Manemann nach der 1:5-Niederlage des Aufsteigers bei Eintracht Nordhorn. „Abgesehen von unserem Torwart hatte niemand Normalform.“ Zwar gelang Freren nach frühen Rückstand durch Kevin Kamp durch Michael Schmidt vor der Pause mit der einzigen Chance noch der Ausgleich, doch nach dem Seitenwechsel brauchte auch Nordhorn nicht eine Minute, um durch Cüneyt Özkan wieder in Führung zu gehen. "Ich dachte der Ausgleich wäre vielleicht ein Weckruf, aber das war er leider nicht", so Manemann. Durch individuelle Fehler in der Frerener Hintermannschaft schraubten Mitch Stockentree, Yvo Grashof und Florian de Azevedo Kamp das Ergebnis in die Höhe. „Klar verdient, Nordhorn hätte eigentlich höher gewinnen müssen“, redete Manemann nicht lange um den heißen Brei herum. „Wir waren heute jenseits von Gut und Böse. Aber das Ergebnis ist kein Beinbruch, vor der Saison dachten wir, dass wir in jedem Spiel abgeschossen werden“, wollte er das Resultat nicht überbewerten. "Nordhorn hat auch gezeigt, dass sie da unten nicht hingehören und deutlich stärker sind, als es der Tabellenplatz zeigte." Die Nordhorner sind mittlerweile endgültig in der Liga angekommen und sind durch 10 Punkte aus den letzten vier Spielen nun auf den achten Rang geklettert.

Aufrufe: 012.10.2014, 19:51 Uhr
Hendrik NiebuhrAutor