2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Zum zweiten Mal in kurzer Zeit ist die SG Sossenheim an einem Spielabbruch beteiligt. F: Vassili, Vigneron, Iman, Sabin
Zum zweiten Mal in kurzer Zeit ist die SG Sossenheim an einem Spielabbruch beteiligt. F: Vassili, Vigneron, Iman, Sabin

Handgemenge und Schiedsrichter-Beleidigung

Spielabbruch zwischen FSC Eschborn - SG Sossenheim +++ Schwitzkasten, Würgegriff, Beleidigung +++ Sossenheim Wiederholungstäter +++ "Zu so einer Situation gehören immer beide Teams"

Essenheim. Unschöne Szenen in der Kreisliga B: Bei einem Handgemenge während der Partie Eschborn gegen Sossenheim gab es zunächst "nur" zwei rote Karten, nach einem weiteren Zwischenfall beendete Schiedsrichter Eckstein das Spiel - wir haben bei den Trainern der beiden Teams nachgefragt, was genau passiert ist und wie sie dazu stehen.

Was ist vorgefallen?

Özkan Kalyoncu, FSC Eschborn: "Wir haben das 1:0 geschossen und natürlich entsprechend gefeiert. Das ist dem Gegner wohl übel aufgestoßen, zumindest entstand kurz darauf ein Handgemenge. Einer unserer Spieler wurde in den Schwitzkasten genommen, einem anderen wurde an den Hals gepackt, zudem kamen Auswechselspieler des Gegners auf den Platz gerannt, anschließend auch welche von uns, um zu schlichten. Der Schiedsrichter hat natürlich entsprechend reagiert und zwei rote Karten an Spieler von Sossenheim verteilt. Als es dann weitergehen sollte, wurde der Schiedsrichter von einem gegnerischen Spieler beschimpft und brach das Spiel ab."

Francesco Palmieri, SG Sossenheim: "Bis zur 55. Minute war es ein ganz normales, ein gutes Spiel. Dann fiel das 1:0 und wurde auch gegeben, obwohl der Torschütze zwei Meter im Abseits stand. Bis dahin alles Ok. Dann kam aber ein Spieler des Gegners zu meinem Spieler und beschimpfte ihn wüst, worauf mein Spieler leider ansprang. Ein weiterer Spieler kam dazu, um zu schlichten. Auswechselspieler rannten auf den Platz, mein Mann nahm einen Gegner in den Schwitzkasten, um ihn wegzuschieben. Der Schiedsrichter pfiff dann erstmal ab und zog sich mit den Kapitänen zurück. Daraufhin kam mein Kapitän dann zu mir, um mir mitzuteilen, dass der Schiedsrichter wieder anpfeifen will. Der Eschborner Trainer meinte aber, wir sollten das doch erstmal mit den Spielern klären. Dann hieß es auch noch, dass zwei meiner Spieler vom Platz geflogen wären. Ich bin also zum Schiedsrichter und habe gefragt, wie das angeht, dass nur meine Spieler bestraft wurden. Er meinte schließlich, er fühle sich bedroht und pfiff das Spiel dann endgültig ab."


Bewertung der Entscheidung des Schiedsrichters

ÖK: "Wir müssen mit der Entscheidung leben. Nach dem 1:0 und mit elf Mann gegen neun hätten wir natürlich einen riesigen Vorteil gehabt und gute Chancen, das Spiel positiv zu Ende zu bringen. Da entscheidet wahrscheinlich jeder Schiedsrichter anders. Bedroht hat er sich nicht gefühlt, ich habe nach der Entscheidung noch mit ihm gesprochen. Aber ich beklage mich nicht über die Entscheidung."

FP: "Meiner Meinung nach war das eine ganz normale Rudelbildung, der Abbruch war komplett unnötig. Der Schiedsrichter meinte, er fühle sich bedroht, während ich in der Situation der einzige war, der auf ihn zugegangen ist und bedroht habe ich natürlich keinen. Die Situation hätte man definitiv auch verbal klären können."


Strafen?

ÖK: "Ich weiß nicht, wie das Sportsgericht das so handhaben wird. Gerade in Anbetracht dessen, dass Sossenheim schon einmal eine ähnliche Situation hatte, kann ich mir schon vorstellen, dass da noch Strafen auf sie zukommen. Sossenheim tut natürlich wieder ganz unschuldig, ich würde mir für die Zukunft nur wünschen, dass die Verantwortlichen in solchen Situationen deeskalierend eingreifen, wie man es erwarten müsste."

FP: "Ich vermute, dass, unseren anderen Spielabbruch im November im Hinterkopf, das Spiel für Eschborn gewertet wird, obwohl es ja nur 1:0 stand und noch 35 Minuten auf der Uhr waren. Wenn wir ganz viel Pech haben gibt es noch Punktabzüge und evtl. auch eine Geldstrafe. Die zwei Spieler mit roten Karten sind sowieso gesperrt, da schätze ich auf eine Dauer von sechs bis zehn Spielen. Sehr schade die ganze Situation, wir wussten schon davor, dass Eschborn keine sonderlich liebe Mannschaft ist und dürfen uns nicht provozieren lassen. Trotzdem: Zu so einer Situation gehören immer beide Teams und ich kann es nicht akzeptieren, dass nur wir bestraft werden."

Aufrufe: 08.3.2016, 15:00 Uhr
Anton SchroederAutor