Was in der ersten und zweiten Liga funktionieren kann, kommt in der 3. und 4. Liga einem Desaster gleich. Denn die Erst- und Zweitligisten würden fehlende Zuschauereinnahmen zwar auch treffen, doch in einem weitaus geringeren Maß als in den beiden Ligen darunter. In den Etats der Bundes- und Zweitligisten spielen die Zuschauereinnahmen lediglich eine untergeordnete Rolle und sind im Gegensatz zu den immensen Fernsehgelder geradezu marginal.
In der 3. und 4. Liga hingegen sind die Fernseheinnahmen gering, so dass die Eintrittsgelder einen weitaus größeren Block im Etat ausmachen. Vereine wie zum Beispiel die Drittligisten Eintracht Braunschweig, 1. FC Magdeburg oder der 1. FC Kaiserslautern mit Zuschauerzahlen von über 20.000 oder auch Viertligist Rot-Weiss Essen mit 10.000 sind auf diese Einnahmen dringend angewiesen.
Aber es ist wie so oft: Für die Großen ist die Krise leichter zu meistern. So wird in der für die Bundes- und Zweitliga zuständigen Deutschen Fußball Liga (DFL) auch über Fonds oder Solidaritätsleistungen nachgedacht. Das wiederum funktioniert in den Ligen darunter nicht. Der für die 3. und 4. Liga zuständige Deutsche Fußball Bund (DFB) und dessen Landesverbände können die Vereine nicht unterstützen – nicht wegen fehlender finanziellen Mittel oder mangelnden Willens, sondern aus rechtlichen Gründen.
„Der DFB ist ein gemeinnütziger Verband, der Kapitalgesellschaften überhaupt nicht subventionieren darf“, erklärt Frank Strüver, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des KFC Uerdingen. Und auch eine Solidaritätsaktion innerhalb der Ligen erscheint nicht die Lösung. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass zum Beispiel Eintracht Braunschweig die Zuschauereinnahmen mit uns teilen will.“
So sind sich alle, völlig unabhängig von der Ligenzugehörigkeit, nur in einem Punkt einig: Die Saison soll sportlich zu Ende gebracht werden. Ob und wie das möglich sein könnte, ist hingegen ungewiss.