2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
F: Hauhart
F: Hauhart

Haller-Kreisblatt-Cup: Abgezockter SC Peckeloh zum Dritten!

18. Haller-Kreisblatt-Cup: In einer furiosen Partie, die das Endspiel von 2015 an Dramatik noch überbietet, besiegt der SC Peckeloh die Spvg. Steinhagen mit 7:6 (5:2). Es ist der dritte Titel des SCP beim Haller-Kreisblatt-Cup in Folge

Begeisterte Tipper mit Faible für den Außenseiter können beim Haller-Kreisblatt-Cup einfach nicht reich werden. Es sind auch gestern wieder die beiden favorisierten Landesligisten, die am Ende von 14 Teams noch übrig sind. Ganz ungefährdet ist das Traumfinale nicht. Zwei Mal gleicht die SG Oesterweg in der Vorschlussrunde gegen den SCP einen Rückstand aus, insgesamt vier Mal trifft der B-Ligist Aluminium. Als Timo Hermann das 2:2 schießt, ist für einen Moment der Rest der Sparkassen-Arena sogar lauter als der Peckeloher Fanblock.

Doch es gibt das gewohnte Endspiel, und die Dezibel-Monster in Schwarz-Rot haben schnell ihre gewohnte Vormachtstellung inne. Nur 80 Sekunden dauert es, da hat Vincent Hall das 1:0 für seine Farben besorgt und den Peckeloher Anhang das erste Mal in Ekstase versetzt. Dass sich nach der Schlusssirene wohl kaum jemand mehr an dieses Tor erinnern wird, liegt an dem, was folgt. Bis zur achten Minute, in der Kevin Ikeakhe zum 4:1 trifft, steuert Peckeloh auf einen scheinbar ungefährdeten Sieg zu. Dann müssen Jochen Pape auf Steinhagener und Nico Wolter auf Peckeloher Seite jeweils für zwei Minuten vom Feld. Spätestens jetzt ist Feuer in der Partie. Der SCP rettet mit drei gegen drei den Dreitorevorsprung in die Pause.

Doch Steinhagen hat eine Garantie auf ein dramatisches Finale in seinen Reihen. Die heißt Nick Mdoreuli, trägt die Nummer 11 und weiß mit dem Ball umzugehen wie kein anderer gestern in der Spaarkassen-Arena. Fünf der sechs Steinhagener Treffer im Endspiel gehen auf das Konto des Neuzugangs. Als Mdoreuli in der 19. Minute zum 5:6 verkürzt, ist das Endergebnis des Vorjahres eingestellt. Als dem Futsaler von den Black Panthers kurz darauf sogar der Ausgleich gelingt, darf das Publikum in Versmold den schönsten Treffer des Turniers genießen. Mit einem Schlenzer in den Knick lässt Mdoreuli Peckelohs Schlussmann Tom Weber keine Chance.

Es wirkt am Ende fast wie die Ironie des Fußball-Schicksals, dass der SC Peckeloh mit einem einfachen Mittel dieses Endspiel doch noch für sich entscheidet. Ikeakhe verwertet 13 Sekunden vor Schluss eine Ecke zum 7:6. Jetzt hilft Steinhagen auch ein Nick Mdoreuli nicht mehr. Der Titel-Hattrick des SCP ist perfekt.

Peckelohs Trainer Markus Kleine-Tebbe tanzt mit seinem Team übers Parkett der Sparkassen-Arena, animiert die Fans zur Welle und sucht zur Analyse des Geschehens ein einigermaßen ruhiges Plätzchen, das er – wen wundert es – allerdings nicht findet. „Steinhagen war noch einmal stärker als vergangenes Jahr“, sagt Kleine-Tebbe und wertet den Erfolg des eigenen Teams damit weiter auf. „Ich hätte vorher nicht gedacht, dass wir das Turnier gewinnen“, ergänzt Kleine-Tebbe. „Dass wir das jetzt zum dritten Mal in Folge geschafft haben, ist überragend.“

Sein Steinhagener Kollege Daniel Keller kommt derweil zu dem Schluss, dass die Fehlerquote seines Teams im Endspiel zu hoch war und „wir nicht so viele Tore schießen können, wie wir reinbekommen“. Für Keller hat gestern Abend die abgezocktere von zwei Mannschaften den Haller-Kreisblatt-Cup gewonnen. „Den schöneren Fußball haben sicherlich wir gespielt“, sagt der Steinhagener Trainer. An welchem Spieler er das vorrangig festmacht, sagt er nicht. Wer einen Tipp wagt, dürfte nicht reich werden.

Aufrufe: 028.12.2016, 23:08 Uhr
Claus MeyerAutor