2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligabericht
2:7 verlor die Mannschaft von Michael Hutzler beim SV Alemannia Haibach. F: Ralf Rödel
2:7 verlor die Mannschaft von Michael Hutzler beim SV Alemannia Haibach. F: Ralf Rödel

Haibach überrennt katastrophale Forchheimer

10. Spieltag - Samstag: Jahn verliert beim SV Alemannia mit 2:7 +++ Seligenporten und Aufsteiger Burglengenfeld teilen Punkte im Verfolgerduell

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Der seichte Aufwärtstrend nach drei ungeschlagenen Partien ist erst einmal gestoppt, und zwar mit einem Paukenschlag. Die SpVgg Jahn Forchheim kassierte eine mehr als deutliche 2:7-Niederlage beim SV Alemannia Haibach. Schade, SVS - da wäre deutlich mehr drin gewesen! Beim 1:1 (1:1) zuhause gegen den ASV Burglengenfeld verpassten es die Klosterer, aus ihrer über weite Strecken des Spiels drückenden Überlegenheit mehr Kapital zu schlagen.

SV Alemannia Haibach - SpVgg Jahn Forchheim 7:2

Die über zweistündige Heimreise aus Unterfranken dürfte für die niedergeschlagene Mannschaft von Trainer Michael Hutzler nicht gerade angenehm gewesen sein. Es blieb viel Zeit zum Nachdenken und für etwas Geschichtskunde: Die letzte Forchheimer Pleite mit fünf Toren Abstand gab es im August 2011 bei Dergahspor Nürnberg – unter Michael Hutzler. „Dieses Spiel ist einfach sau blöd gelaufen. Wir haben den Gegner selbst stark gemacht“, sagt er von der neuerlichen Schmach.

Dabei ging es ordentlich los für die Gäste. „Wir waren gut im Spiel und man hat gemerkt, dass wir was reißen wollen“, so der Jahn-Coach. Doch auf dem laut Hutzler miserablen Rasenplatz gelangen wenig Kombinationen, einzig eine Halbchance von Adem Selmani, der sein Startelf-Comeback auf der rechten Außenbahn gab, war zu verzeichnen. In der Defensive, in der Youngster Alexander Boateng als Vertreter von Sandro Gumbrecht die rechte Abwehrseite dicht machen sollte, hatten sie den Haibacher Angriff eine Viertelstunde lang komplett im Griff. Dann erwischte SV-Spielmacher Kellner die Forchheimer mit einer Volley-Direktabnahme ins rechte untere Eck eiskalt. Die Reaktion folgte jedoch prompt. Selmani traf aus dem Gewühl heraus mit links zum Ausgleich. Einige Minuten später offenbarte sich die an diesem Tag mitentscheidende Schwäche des Jahn. „Wir haben gegen die vielen langen Bälle schlecht verteidigt“, hadert Trainer Hutzler. So konnte sich der aufgerückte Innenverteidiger Sänger in der 35. Minute bei einem Freistoß aus dem Halbfeld durchsetzen und zur 2:1-Heimführung einköpfen. Keine drei Minuten später war die Jahn-Hintermannschaft mit dem nächsten hohen Zuspiel auf Toptorjäger Breunig ausgehebelt. SpVgg-Schlussmann Tugay Akbakla verkürzte den Winkel und drängte den Hünen ab, mit einem gefühlvollen Heber fand er dennoch sein Ziel und markierte den 3:1-Pausenstand.

Hochmotiviert kam Forchheim aus der Kabine und startete erneut besser als der Gegner in den Durchgang. Nur ging der Schuss früh nach hinten los, als Haibach die Gäste schon in der 55. Minute auskonterte und Kirchner per Abstauber auf 4:1 erhöhte. Die Zusammenfassung dessen, was anschließend folgen sollte, lautete bei Michael Hutzler so: „Wir sind eingebrochen und die anderen haben sich in einen Rausch gespielt. Sie hatten zu viele Räume im Mittelfeld.“ Kellner und Farbmacher per Distanzschuss stellten auf 6:1, ehe Senad Bajric per Kopf verkürzte. Den Schlusspunkt zur höchsten Jahn-Niederlage seit vier Jahren setzte Cmiljanovic mit einem Linksschuss in der 89. Minute. Von der Einstellung her wollte Hutzler seinen Mannen keinen Vorwurf machen, wohl aber musste er konstatieren, dass zu lange versucht wurde, die Situationen spielerisch zu lösen. Kevin Gudd

Schiedsrichter: Kai Vonderschmidt (Dietesheim) - Zuschauer: 320
Tore: 1:0 Arwed Kellner (16.), 1:1 Adem Selmani (20.), 2:1 Matthias Sänger (35.), 3:1 Christian Johannes Breunig (38.), 4:1 Mike Kirchner (55.), 5:1 Arwed Kellner (61.), 6:1 Patrick Farbmacher (68.), 6:2 Senad Bajric (79.), 7:2 Mihailo Cmiljanovic (89.)

SV Seligenporten - ASV Burglengenfeld 1:1

Vor 478 Zuschauern - Rekordkulisse im Kloster in dieser Saison - baute SVS-Coach Florian Schlicker seine Mannschaft im Vergleich zum 4:3 in Hof auf zwei Positionen um: Für Florian Bauer und Julian Schäf, die beide auf der Ersatzbank Platz nahmen, rückten Kai Neuerer und Rico Röder in die Startelf. Angetrieben vom umsichtigen Marco Christ in der Schaltzentrale machten die Klosterer von Beginn an mächtig Betrieb und schnürten die Gäste aus Burglengenfeld phasenweise in deren eigenen Hälfte ein. Einzig der so wichtige Führungstreffer wollte dem SVS zunächst nicht gelingen. Erst scheiterte Fabian Klose mit einem Freistoß aus 20 Metern an der Oberkante der Latte (8. Minute), ehe Christ aus derselben Distanz ebenfalls per Freistoß an Gästekeeper Marco Epifani scheiterte (17.). In der 28. Minute folgte dann endlich die Belohnung für die in der Saison bis dato beste erste halbe Stunde des SVS zuhause. Ein bilderbuchartig vorgetragener Angriff über Christ und Rico Röder landete bei Kai Neuerer, der den Ball zuerst an den Pfosten setzte, ehe er den Abpraller im Nachschuss zum hochverdienten 1:0 einschob. Anstatt jedoch gegen spür- und sichtbar verunsicherte Gäste auf das 2:0 zu drücken, schaltete der SVS - vollkommen unverständlich - sein zuvor enorm druckvolles Spiel um ein paar Gänge zurück. Die Strafe hierfür folgte auf dem Fuß: Erst verpassten es die Klosterer einen Einwurf aus der Gefahrenzone zu klären, dann blieb SVS-Schlussmann Daniel Müller - anstatt herauszueilen und die Situation zu bereinigen - auf der Linie stehen, so dass Burglengenfelds Matthias Pröbster den Ball in hohem Bogen über ihn hinweg ins Tor köpfte (38.). Dass der SVS statt mit einer beruhigenden 2:0- oder gar 3:0-Führung nur mit einem 1:1 in die Pause ging, hatten sich die Klosterer selbst zuzuschreiben. Während vorne zu oft der letzte Punch fehlte, ließen sie den ASV völlig unnötig zum Ausgleich kommen.

Slap-Stick von Dimespyra

Der zuvor klar erkennbare Roten Faden im SVS-Spiel war nicht nur unmittelbar nach dem Gegentor, sondern auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht wieder zu erkennen. So bedurfte es schon eines 20-Meter-Knallers von Röder an den Querbalken (59.), um seine Teamkollegen wieder wach zu rütteln. Doch trotz intensiver Bemühungen wollten Seligenporten keine wirklich zwingenden Aktionen mehr gelingen. Stattdessen wurde das Spiel - ausgelöst durch etliche rüde Fouls der Gäste - nun zunehmend ruppiger und emotionaler. Anstatt dieser Entwicklung mit einer klaren Linie entgegen zu wirken, verpasste es Schiedsrichter Peter Dotzel durch seine teils nicht nachvollziehbare Regelauslegung, wieder für Ruhe und Ordnung auf dem Platz zu sorgen. Besonders bitter stieß dem heimischen Publikum Gästespieler Alexandros Dimespyra auf, der sich bei jeder noch so kleinen Berührung sofort fallen ließ, um so Freistöße und Zeit für Burglengenfeld zu schinden. In Minute 77 hätte dann doch fast noch die große Stunde des kleinen Griechen geschlagen. Nachdem SVS-Kapitän Dominik Räder beim Klärungsversuch stolperte, lief Dimespyra völlig allein auf Torwart Müller zu, legte sich jedoch kurz vor diesem gänzlich unbedrängt selbst auf die Nase. Ab da an drückte nur noch der SVS auf das 2:1 und wäre in der 88. Minute auch beinahe zum Erfolg gekommen, wenn Epifani einen Kopfball von Christ nicht mit einer Glanztat noch aus der unteren linken Ecke gefischt hätte. Für den letzten - unrühmlichen - Höhepunkt in einer kurzweiligen Partie sorgte Burglengenfelds Jan Zempelin, der für sein wiederholtes Foulspiel völlig zurecht die Gelb-Rote Karte sah (90.+2). So blieb es für die Klosterer nur bei einem mageren Pünktchen, aus dem mit etwas mehr Durchschlagskraft und Cleverness im Abschluss drei Zähler hätten werden können, wenn nicht sogar müssen. Fabian Istel

Schiedsrichter: Peter Dotzel (Heidenfeld) - Zuschauer: 478
Tore: 1:0 Kai Neuerer (28.), 1:1 Matthias Pröbster (38.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Jan Zempelin (93./ASV Burglengenfeld/wiederholtes Foulspiel)

Aufrufe: 05.9.2015, 19:19 Uhr
NN Forchheim / NN NeumarktAutor