GSV Moers möchte noch Spielerinnen verpflichten

Als Trainer haben Sie die Mannschaft in einer schwierigen Situation übernommen und dann kam direkt die Coronapause. Wie war der Start für Sie beim GSV Moers?

Eckart Schuster: Holprig wäre eine nette Umschreibung. Es gab im Vorfeld sehr viel Unruhe innerhalb und außerhalb der Mannschaft. Wenn wir von einem kompletten Neuaufbau sprechen, so ist dieses keineswegs übertrieben.

Was ist mit dem Neuaufbau gemeint?

Eckart Schuster: Die Mannschaft hat den Großteil des Kaders verloren. Etliche Spielerinnen sind vom vorherigen Übungsleiter frühzeitig für seinen neuen Verein abgeworben worden, einige Spielerinnen hatten, so wie ich es mitbekommen habe, wegen interner Unstimmigkeiten leider nicht mehr ihr Team im Blick und den Verein verlassen und letztlich wurde eigentlich jede weitere Spielerin von diversen Vereinen umworben, dem auch einige erlegen sind. Es macht keinen Sinn irgend etwas schönt zu reden, allerdings gibt es auch keinen Grund nur das Schlechte zu betrachten. Daher gilt es den Blick nach vorne zu richten und tatsächlich eine Mannschaft auch wirklich als Mannschaft neu aufzubauen.

Wie soll denn unter diesen Umständen dieser Neuaufbau gelingen und wie ist dabei die aktuelle Situation?

Eckart Schuster: Zuverlässigkeit, Leistungsbereitschaft, Loyalität und eine positive Grundhaltung sind neben den sportlichen Fähigkeiten die Werte, auf die wir den Focus legen, auch wenn dieses vielleicht etwas altbacken und wie eine Phrase klingen mag. Diese Ausrichtung müssen wir auch konsequent umsetzen und verteidigen. Die verbliebenen Spielerinnen, die in einer doch schwierigen und ungewissen Situation die Mannschaft nicht im Stich gelassen haben, haben mein absolutes Vertrauen. Unsere bisherigen Neuzugänge sind sportlich und menschlich großartige junge Frauen, über deren Entscheidung, für den GSV zu spielen, ich mich sehr freue. In den Testspielen unterstützten uns zur Zeit Spielerinnen unserer U17-Juniorinnen. Ich habe keinen Zweifel, dass einige von diesen talentierten und sympathischen Mädchen auf Dauer sehr erfolgreich bei den Frauen spielen werden.

Es hört sich so an, dass Ihr Kader noch nicht komplett ist?

Eckart Schuster: Richtig, uns fehlen noch einige Spielerinnen. Nach Rücksprache mit unserer sportlichen Leitung und einem Sponsor haben wir nun die Möglichkeit, doch noch drei, vier Spielerinnen unter Vertrag zu nehmen. Somit werben wir ab sofort offen um leistungsbereite Spielerinnen, die entweder sich bisher keinem Verein angeschlossen haben, oder aber die Chance nutzen möchten in der Regionalliga zu spielen.

Was ist Ihr Saisonziel?

Eckart Schuster: Über Platzierungen machen wir uns zur Zeit keine Gedanken. Zumindest können wir einen Aufstiegsplatz ausschließen. Für die 1. Frauen gilt es, dass wir mit einem positiven und engagierten Kader eine Spielidee kultivieren, in die nachrückende Spielerinnen aus der Jugend problemlos integriert werden können. Die U17 Juniorinnen sind erfreulicherweise in die Regionalliga aufgestiegen, doch dabei soll es nicht bleiben. Wir möchten gerne mit allen Mädchenmannschaften leistungsorientierter arbeiten, wovon später auch die Frauenmannschaft profitieren wird. Da sind uns in der näheren Umgebung die SGS Essen und Borussia Mönchengladbach einige Schritte voraus, doch der GSV Moers ist auf einem guten Weg.