2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Der TSV Schwaben Augsburg ist am Ziel seiner Wünsche. Seit Pfingstmontag ist der Aufstieg in die Landesliga amtlich.  Foto: Fred Schöllhorn
Der TSV Schwaben Augsburg ist am Ziel seiner Wünsche. Seit Pfingstmontag ist der Aufstieg in die Landesliga amtlich. Foto: Fred Schöllhorn

Glückliche Schwaben

Der Aufstieg in die Landesliga ist geschafft, allerdings vollzieht der Traditionsverein einen Umbruch

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Vor neun Jahren ist der TSV Schwaben Augsburg aus der Landesliga abgestiegen. Seit Pfingstmontag sind die „Violetten“ zurück. Der 6:0-Sieg über den TSV Ziemetshausen hat den Weg für den Traditionsverein geebnet.

Die Schwaben waren einmal eine „Hausnummer“ im schwäbischen und auch im deutschen Fußball. In früheren Regionalliga-Zeiten, als es die Bundesliga noch gar nicht gab, kam bei den „Violetten“ auch einmal der große FC Bayern (mit Franz Beckenbauer und Sepp Maier) mit 4:7 unter die Räder. Mit dem BCA und später dem FCA war der Klub lange Jahre auf Augenhöhe, ehe man sich aus den Augen verlor. Jetzt, in der kommenden Saison, wenigstens wieder Landesliga (sechsthöchste Liga) – immerhin. Sören Dreßler, dem ehemaligen Kapitän des FC Augsburg, gelang beim ersten Anlauf dieser Aufstieg. Ein Jahr zuvor schaffte Dreßler dies bereits mit dem Kissinger SC. Der Trainer flog am Dienstag mit seiner Frau und den drei Kindern in den Urlaub nach Mallorca und wird am letzten Spieltag in Mindelzell nicht mehr auf der Bank sitzen. „Der Urlaub war schon vereinbart, als Sören bei uns unterschrieben hat, aber ich bin überzeugt, dass er nicht geflogen wäre, wenn wir das Ding nicht eingetütet hätten“, sagt Schwaben-Abteilungsleiter Jürgen Reitmeier.

Der Schwaben-Boss, der seit zwei Jahre die Geschicke des Klubs leitet, ist überglücklich: „Wir haben ja vor der Saison einen rausgehauen und unser Ziel klar formuliert. Das war der Aufstieg. Und wenn du so offensiv rangehst, dann setzt man sich schon unter Druck“, meint Reitmeier. Allerdings gibt er auch zu, dass er während der Spielzeit „einige schlaflose Nächte“ hatte. Dabei war es eine souveräne Saison für die Schwaben. Lediglich zwei Niederlagen kassierte die Mannschaft und das Torverhältnis von 75:9 spricht auch eine deutliche Sprache.

In der Ära des langjährigen Abteilungsleiters Josef Schmucker, der im Jahr 2007 verstarb, war immer die Bayernliga die „liebste Liga“ der „Violetten.“ Ambition eine Etage höher hat aber Reitmeier noch nicht: „Jetzt sind wir erst einmal in der Landesliga und die ist für uns sehr attraktiv.“ Der Spartenchef denkt dabei an Derbys wie gegen Türkspor, Aindling, Kissing, Mering oder Meitingen. Aber es wird auch einen Umbruch geben. Vorwiegend ältere Spieler wie Lopacanin, Irmler, Steichele oder Sascha Schmid hören auf. Aber auch andere wie Meissner, Bal und Julian Schmid werden den Klub verlassen. „Wir werden den Kader verkleinern“, so Reitmeier. Verschlechtern werden sich die Schwaben nicht. Sagt Reitmeier: „Wir werden uns mit ein paar namhaften Spielern verstärken, aber darüber kann ich erst sprechen, wenn alles in trockenen Tüchern ist.“

Aufrufe: 019.5.2016, 17:59 Uhr
Augsburger Allgemeine / Wolfgang LangnerAutor