2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: Julia Sahr

Jetzt können Vereine Anträge stellen

Im Hilfsprogramm der Stadt ist erstmals auch der Sport richtig berücksichtigt.

Der Rat der Stadt hat in seinem neuen Corona-Hilfsprogramm unter anderem auch Sportvereine berücksichtigt: Bis zu 3000 Euro pro Monat für maximal drei Monate können sie beantragen, wenn ein Umsatzrückgang von mindestens 15 Prozent von Januar bis März 2021 im Vergleich zu denselben Monaten in 2020 nachgewiesen werden kann.

Die Formulierung hatte für Irritation gesorgt, da die Vereine bislang die „Corona-Hilfen“ nicht wahrnehmen konnten, weil Mitgliedsbeiträge nicht zum Umsatz zählten. Detlev Czoske, Vorstandsvorsitzender des TuS 08 Lintorf, fragte daraufhin bei Kämmerer Martin Gentzsch nach und erhielt die Antwort: Diesmal sei der gesamte Umsatz gemeint, auch die Mitgliedsbeiträge. „Dadurch können wir erstmals einen Antrag auf Unterstützung stellen“, sagt Marion Weißhoff-Günther, Vorsitzende des TV Ratingen auch im Namen des TuS.

Ebenfalls gemeinsam hatten die beiden Großvereine am Mittwoch ein Positionspapier, das 32 Klubs unterschrieben hatten, an den Landessportbund (LSB) und die Landesregierung NRW geschickt, in dem sie fünf Zuschussprogramme für die Entwicklung der Vereine forderten. Darin war auch aufgeführt, dass die Vereine von Mitgliederschwund und entsprechenden Einbußen betroffen sind: Die Bandbreite reichte von 40 bis zehn Prozent weniger Mitgliedern, für den TV hatte Weißhoff-Günther einen Umsatzrückgang von rund 35 Prozent ausgemacht. Da dürften das Hilfsprogramm der Stadt nun wie gerufen kommen und angenommen werden können.

Außerdem gab es von den Großvereinen einen Stufenplan für den LSB, an dem Weißhoff-Günther mitgearbeitet hat. „Wir haben von uns aus fünf Stufen entwickelt, wie es aus dem Lockdown gehen kann“, berichtet die TV-Vorsitzende. „Die erste ist jetzt erfolgt mit der Öffnung der Outdoor-Anlagen für einzelne Sportler und Personen eines Haus­standes. Die zweite sähe noch mehr Sport im Freien vor, in den Stufen drei und vier geht es wieder in die Räume und Hallen“, erklärt Weißhoff-Günther und ergänzt: „Wir stellen uns vor, dass das bis April, Mai dauern kann. Wir sind aber nicht die Fachleute dafür. Da muss jetzt die Politik mit Kennzahlen reagieren, und das muss mehr sein als die bloße Inzidenz, am besten ein ausgeklügeltes System aus mehreren Zahlen und Faktoren.“

Wichtig ist den Klubs: „Wir hätten gerne einen Gleichklang im Sport: Wenn Schulen wieder öffnen dürfen, wenn Reha-Sport wieder drinnen möglich ist – dann möchten wir das auch unter strengen Hygienevorkehrungen leisten dürfen. Wir brauchen Regelungen, die einheitlich und nachvollziehbar sind“, betont Weißhoff-Günther. „Wir hoffen, dass das in der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch durchgeht oder Armin Laschet das für NRW selber beschließt. Hauptsache, wir bekommen eine Perspektive. Man kann ja auch ,wenn – dann’ beschließen, also: Wenn Corona wieder vorwärts geht, gehen wir Vereine rückwärts. Das verstehen wir alles, wir sind ja nicht borniert.“

Aufrufe: 03.3.2021, 17:00 Uhr
RP / Georg AmendAutor