04/19 spielt 1:1 in einem Chancenfestival

"Ich wollte den Ball annehmen und dann reinschieben", sagte Özbayrak, der seinen ersten Einsatz nach längerer Verletzungspause feierte. "Doch dann wurde er immer schneller und prallte mir ans Schienbein. Vielleicht hätte ich ihn lieber direkt genommen."

Trainer Alfonso del Cueto drehte nach der verpassten Großchance ab, das Gesicht in seine Hände vergraben. "Drei Matchbälle haben wir am Ende! Drei Stück! Das Spiel müssen wir noch gewinnen", sagte er. In der Tat gab es neben der großen Özbayrak-Chance noch zwei weitere Möglichkeiten: Einen Freistoß aus fünf Metern nach einem Rückpass zirkelte der Abwehrspieler abgefälscht über die Latte. Und Luca Bosnjak stand ebenfalls völlig frei vor dem Kasten, traf aber nur das Bein eines Velberter Abwehrspielers.

Es war die verrückte Schlussphase in einem insgesamt spannenden Oberliga-Spiel - denn auch Velbert hatte noch zwei gute Gelegenheiten. "Das war die bislang stärkste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben", fand Kapitän Mark Zeh. "Von daher können wir auch zufrieden sein." Die ersten Minuten der Partie waren extrem abwartend, doch ein Pfostenknaller von Ismail Cakici eröffnete die Partie offiziell (18.). Vielleicht mussten sich die Spieler bis dahin noch mit dem Platz anfreunden, der von einem Regenguss kurz vor Spielbeginn noch einmal richtig eingenässt wurde.

Plötzlich gab es Chancen auf beiden Seiten. Nach einer halben Stunde parierte RSV-Schlussmann Dennis Raschka gleich dreimal glänzend. Dann schien es, als hätte ihn Michael Smykacz überwunden. Der Ball prallte nach dessen Lattentreffer wohl hinter der Linie auf, das Schiedsrichtergespann ließ jedoch weiterspielen. Nach der Pause war Raschka dann tatsächlich einmal machtlos. Einen Eckball schätzen Torhüter und Abwehr falsch ein, im Gewühl landete der Ball im Tor.

Nur ein paar Minuten später jedoch holte Carlos Penan einen Elfer raus - er tankte sich in den Strafraum und wurde dort gefoult. Tim Manstein drosch den Ball hart in die Mitte zum verdienten Ausgleich. Das Spiel wurde nun immer besser. Velberts Stürmer Oguzhan Coruk hatte das 2:1 auf dem Fuß, legte den Ball jedoch quer, statt zu schießen. Und danach kam die starke Schlussphase der Ratinger - die damit endete, dass sich Fatih Özbayrak im Rasen vergraben wollte.