2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Spiel hatte keinen Sieger verdient.

In einer schwachen Begegnung trennten sich der Genclerbirligi SK und der Karlsruher SV friedlich die Punkte. Aufregung gab es lediglich um die Gelb-Rote Karte gegen Vincenzo Pinelli, mit der die Gastgeber überhaupt nicht einverstanden waren. Der gut leitende Martin Guthmann zeigte sich andererseits in Bezug auf die Redseligkeit vieler GSK-Akteure durchaus großzügig. Dass sie den Ausgleich erst kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit hinnehmen musste, war zweifellos Pech für die Truppe von der Hermann-Schneider-Allee, während die KSV-Jungs wenigstens ihre Serie hielten und zum 16. Mal hintereinander ungeschlagen vom Platz gingen.

Zunächst lief für den Tabellenvierten alles nach Plan. Einen schlecht verteidigten Eckball verarbeitete Benjamin Bindereif per Direktabnahme aus 25 Metern so zielgenau, dass die Kugel hinter dem machtlosen GSK-Keeper Ömer Taskiran zum 0:1 einschlug (10.). In der Folge verpasste es der KSV das zweite Tor nachzulegen und brachte stattdessen die Hausherren mit einem ungeschickten Foulspiel im Strafraum zurück ins Spiel. Am von Vincenzo Pinelli ausgeführten Strafstoß war Tim Nagel mit dem Handschuh zwar noch dran, konnte den 1:1-Ausgleich aber doch nicht verhindern (18.). Unmittelbar darauf fischte auf der anderen Seite Taskiran einen weiteren Fernschuss von Bindereif bravourös aus der bedrohten Ecke (23.). Wenig später verpasste auch Maximilian Krebs die erneute KSV-Führung, als er nach tollem Zuspiel von Moritz Hartung aus 15 Metern knapp über den Kasten schoss (24.). Dann waren die Gäste wiederum wenig aufmerksam und ließen den dribbelstarken Christian Bosch auf der rechten Seite von der Mittellinie bis in den Fünfer spazieren. Am Ende überlistete er mit dem Außenrist auch noch den KSV-Schlussmann zum durchaus überraschenden 2:1 (26.). Mit der Führung im Rücken riss die Genc-Truppe das Geschehen immer deutlicher an sich. Ballsicher und energischer gestattete sie den Gästen keinen Zugriff mehr und präsentierte sich alles andere als abstiegsgefährdet. Allerdings konnte vor dem gegnerischen Tor keine echte Gefahr ausgestrahlt werden. In dieser Hinsicht zeigten sich die Waldstädter präsenter. Hassan Hout scheiterte aus spitzem Winkel am GSK-Keeper, der den Ball erfolgreich touchierend gerade noch ins Aus befördern konnte (31.). Und seine Vorderleute blockten später auch einen Erfolg versprechenden Schuss von Hartung (41.) ab.

Nach Beginn der zweiten Halbzeit gab es zunächst Aufregung vor dem Gästetor. Eine als unerlaubt bewertete Rückgabe zum Torwart führte zu einem indirekten Freistoß in gefährlicher Zone. Tim Nagel reagierte bei dem folgenden Flachschuss aus 15 Metern reaktionsschnell auf der Linie, ein Mitspieler klärte vor dem Pfosten dann endgültig die brisante Situation (50.). Dann stand Pinelli am Strafraum frei, konnte mit einem schwachen Abschluss aber nicht glänzen (54.). Dass dies die letzte nennenswerte Annäherung ans KSV-Tor gewesen sein sollte, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu vermuten, wenngleich sich bei der Stumpf-Truppe eine Steigerung zweifellos bereits andeutete, wenn auch zunächst nur in Form eines 30-Meter-Versuches von Hout, der knapp vorbei flog (58.). Auch ein starker Freistoß von Bjarne Waßmuth, den Taskiran festhielt, war ein weiteres Zeichen. Kurz darauf standen die beiden Akteure wieder im Mittelpunkt. Der GSK-Zerberus war erneut zur Stelle und lenkte aus kurzer Entfernung Waßmuths Drehschuss ins Toraus (66.). Als dann kurz darauf die Waldstadt-Rintheimer nach GSK-Platzverweis in Überzahl agierten, verstetigte sich deren Feldüberlegenheit und engagiert kämpfte man nun um den Ausgleichstreffer. Häufige Spielunterbrechungen stoppten indessen immer wieder den Spielfluss und echte Torchancen blieben aus. Auch aus der Distanz blieben die Schussversuche von Bindereif (79.) und Waßmuth (84.) mehr als verunglückt und Bindereif verpasste eine Freistoßvorlage von Jonas Kubiak dann auch nur knapp (87.). Kubiak war es dann auch, der den Ball wiederum in den gegnerischen Strafraum schlug, wo Mauricio Monteiro fast der obligatorische Torerfolg gelungen wäre. Diesmal traf er mit seinem Kopfball jedoch nur die Querlatte. Das Spielgerät klatschte aber ins Feld zurück und der bis zum Schluss stets bemühte Matthias Eckert fand mit der Innenseite aus zwölf Metern überlegt die Lücke im GSK-Tor und traf zum alles in allem verdienten 2:2 (89.). In der Nachspielzeit verfehlte noch ein 30-Meter-Schuss von Monteiro nur um Zentimeter das Ziel, dann war die Partei beendet. Ob man sich auf KSV-Seite über das Ergebnis eher freuen oder ärgern sollte, war unmittelbar danach noch nicht ganz ausgemacht (Hans-Dieter Brumm, Karlsruher SV).

Aufrufe: 01.5.2019, 07:57 Uhr
Norbert SchifferdeckerAutor