2024-05-02T16:12:49.858Z

Der Spieltag

Gekämpft, aber doch verloren

Der SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf unterligt im Derby mit 4:0 beim 1.FC Lübars

Als totaler Frauenfußball-Amateur ging es für mich zum Berliner Derby der 2. Bundesliga Nord zwischen dem 1.FC Lübars und dem SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf. Lübars war der klare Favorit, denn die Gäste aus Hohen Neuendorf warteten noch immer auf ihren ersten Sieg.

Vor dem Spiel:
Eine Stunde vor Anpfiff kamen die Damen beider Mannschaften hochmotiviert aus der Kabine. Der 1.FC Lübars brauchte drei Punkte, um nicht den Anschluss an die Spitzenplätze zu verlieren. SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf hingegen brauchte drei Punkte, um die rote Laterne abzugeben. Das Wetter war nicht einladend für Zuschauer, trotzdem kamen 95 Zuschauer, um ihre Mannschaften zu unterstützen.

Fairplay trotz ausgeglichener Partie
In der Anfangsphase wurde schnell klar, dass der 1.FC Lübars die spielbestimmende Mannschaft ist. Die Gastgeber spielten klare Pässe, brachten die Abwehr der Gäste immer wieder in Bedrängnis, doch die Fünferkette hielt. Die Hohen Neuendorfer zeigten eine gute Defensivleistung und spielten ständig schnelle Konter über Anna Laue, die in der Spitze lauerte. Angriffsversuche beider Mannschaften scheiterten an der eigenen Inkonsequenz oder an den stark aufgelegten Torhüterinnen. Nach etwa 20 Minuten geschah es: Lübars kommt über die Außenbahn, spielt den Querpass in die Mitte, der Ball fliegt Richtung Tor, eine Abwehrspielerin bekommt den Ball ins Gesicht und plötzlich entschied die Schiedsrichterin Irina Stremel nach kurzer Absprache mit der Linienrichterin auf Tor. Die Tormusik wurde abgespielt, aber dann.. die eigentliche Torschützin sagte, dass der Ball wohl nicht drin war und bestand darauf, dass es beim Stand von 0:0 und Abstoß vom Tor weitergeht! Alle Zuschauer und Spielerinnen applaudierten für diese wahnsinnig faire Geste. Nach 41 Minuten war es dann aber soweit - mehrere gescheiterte Klärversuche tragen dazu bei, dass der Ball direkt vor den Füßen von Jelena Prvulovic landet, die den Ball nur noch ins Eck schieben muss. Mit einem 1:0 für den Gastgeber geht es in die Halbzeitpause.

Gekämpft bis zum bitteren Ende
Der 1.FC Lübars kam schwungvoll aus der Pause und erhöhte kurz nach Wiederanpfiff durch Zsofia Racz auf 2:0. Offensiv kam nur noch wenig von den Gästen, immer wieder scheiterte man am finalen Pass. Doch die Defensivleistung war trotz des Rückstandes immer noch überzeugend. In der 68. Minute war es Viktoria Szabo, die den Ball ins Netz der Gäste beförderte - 3:0! Doch ans Aufgeben war für die Gäste nicht zu denken, man erkämpfte sich immer wieder die Bälle in der Defensive, spielte mutig nach vorn aber scheiterte spätestens an der souveränen Torhüterin Inga Buchholz. Fünf Minuten vor dem Ende hämmerte Madeleine Wojtecki den Ball zum 4:0 Endstand ins Netz. Enttäuschte Hohen-Neuendorferinnen verließen wieder ohne Sieg den Platz, aber man sah, dass noch deutlich Luft nach oben ist!

Die Stimmen zum Spiel:

Minos Blanz (Co-Trainer SV Blau-Weiß Hohen Neuendorf): "Wir haben heute das erste Mal mit einer Fünferkette gespielt und haben uns auf den Gegner gut eingestellt. Es waren kleine individuelle Fehler, die zum Gegentor führten und wenn man in der 46. Minute das zweite Gegentor bekommt, ist das psychologisch ein Schlag in den Nacken. Man hat gesehen, dass wir gegen spielstarke Gegner eine Fünferkette einsetzen können und die Mädchen konnten aus diesem Spiel lernen.
Wir haben nächste Woche gegen den 1.FFC Turbine Potsdam II zuhause noch einmal die Möglichkeit Punkte zu holen, damit wir mit mehr Selbstvertrauen in die Winterpause gehen können. Dann müssen wir sehen, ob wir unsere Mannschaft verstärken können. Unser Saisonziel bleibt damit der Klassenerhalt, denn er ist in greifbarer Nähe."

Aufrufe: 013.12.2015, 20:15 Uhr
Brian SchmidtAutor