2024-04-25T14:35:39.956Z

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 Im­mer wie­der müs­sen die Ver­ant­wort­li­chen des Ga­ra­ther SV Schä­den an der Sport­an­la­ge hin­neh­men – auf den Kos­ten bleibt der Ver­ein sit­zen. Manch­mal wird vor den Trai­nings Müll auf dem Feld ge­sam­melt, da­mit über­haupt Fuß­ball ge­spielt wer­den kann.
Im­mer wie­der müs­sen die Ver­ant­wort­li­chen des Ga­ra­ther SV Schä­den an der Sport­an­la­ge hin­neh­men – auf den Kos­ten bleibt der Ver­ein sit­zen. Manch­mal wird vor den Trai­nings Müll auf dem Feld ge­sam­melt, da­mit über­haupt Fuß­ball ge­spielt wer­den kann. – Foto: Frank Leuwer

Ga­ra­ther SV lei­det un­ter Van­da­lis­mus

Gro­ße Grup­pen von Ju­gend­li­chen be­schä­di­gen und ver­müllen nachts re­gel­mä­ßig die Be­zirks­sport­an­la­ge an der Ko­blen­zer Stra­ße.

Un­ge­be­te­ne Gäs­te trei­ben auf dem Ver­eins­ge­län­de des Ga­ra­ther SV im­mer häu­fi­ger ihr Un­we­sen – vor al­lem seit Wie­der­er­öff­nung der Be­zirks­sport­an­la­ge Ko­blen­zer Stra­ße nach der Co­ro­na-Pau­se. Sie sind für den dort be­hei­ma­te­ten Sport­ver­ein in­zwi­schen zu ei­nem ech­ten Är­ger­nis ge­wor­den. „Meist sind es Ju­gend­li­che aus der Um­ge­bung, die sich auf un­se­rem Ge­län­de ih­re Zeit ver­trei­ben“, er­klärt GSV-Pres­se­spre­cher To­bi­as Bo­e­ken.

In ver­schie­den gro­ßen Grup­pen von bis zu drei­ßig und so­gar vier­zig Ju­gend­li­chen hal­ten sich die Elf- bis Sieb­zehn­jäh­ri­gen un­er­laubt auf der An­la­ge auf. Ver­müll­te Fuß­ball­plät­ze, zer­stör­te Tor­net­ze so­wie mut­wil­lig ab­ge­bro­che­ne Ge­län­der fin­den die Ver­eins­ver­ant­wort­li­chen als Hin­ter­las­sen­schaf­ten des un­be­fug­ten Trei­bens vor. Selbst Tor­pfos­ten wur­den be­reits mit ro­her Ge­walt aus der Ver­an­ke­rung ge­ris­sen und müs­sen, um den ak­tu­ell wie­der lau­fen­den Trai­nings­be­trieb durch­füh­ren zu kön­nen, re­pa­riert wer­den.

„Das sind Kos­ten, die un­se­re Ver­eins­kas­se er­heb­lich be­las­ten“, klagt Bo­e­ken und ver­weist dar­auf, dass al­lein der ak­tu­ell ho­he fi­nan­zi­el­le Auf­wand für Hy­gie­ne­mit­tel und für die Maß­nah­men im Zu­sam­men­hang mit den Co­ro­na-Re­geln kaum zu stem­men sei.

Mit den Fol­gen des nächt­li­chen Van­da­lis­mus sieht sich Bo­e­ken, der sich beim GSV auch als Ju­gend­trai­ner en­ga­giert, qua­si tag­täg­lich kon­fron­tiert. „Vor je­dem Trai­ning ist Müll­sam­meln an­ge­sagt“, merkt Bo­e­ken ge­nervt an. Be­vor der Ball rollt, müs­sen sei­ne Nach­wuchs­ki­cker den Platz von lee­ren Fla­schen, acht­los weg­ge­wor­fe­nen Chip­s­tü­ten und Bur­ger-Kar­tons säu­bern.

„Im Ver­ein gibt es durch­aus Ver­ständ­nis für das Be­dürf­nis die­ser Ju­gend­li­chen nach Frei­zeit­be­tä­ti­gung – nicht aber für Van­da­lis­mus“, stellt Bo­e­ken klar. Als Va­ter von drei Kin­dern kennt die Ge­ge­ben­hei­ten im Stadt­teil und weiß, dass die Frei­zeit­mög­lich­kei­ten für jun­ge Men­schen spe­zi­ell in die­ser Al­ters­grup­pe ge­ring sind. Mit den Schä­den je­doch, die durch Zer­stö­rungs­wut ent­ste­hen, will sich der Ver­ein nicht ab­fin­den. „Vor zwei Jah­ren ist in ei­ner der Um­klei­de­ka­bi­nen so­gar Feu­er ge­legt wor­den“, er­in­nert Bo­e­ken sich.

Ei­ne ra­sche Ant­wort auf die Fra­ge, wie un­ge­woll­te Be­su­cher zu­künf­tig fern­ge­hal­ten wer­den kön­nen, ist of­fen­bar nicht in Sicht. „Tags­über ver­wei­sen un­se­re Trai­ner und Übungs­lei­ter, die mit ih­ren Grup­pen an­we­send sind, Nicht-Ver­eins­mit­glie­der von der An­la­ge“, be­stä­tigt Bo­e­ken. Nachts je­doch sei ei­ne Kon­trol­le un­mög­lich. „Selbst tags­über ist ei­ne um­fas­sen­de Auf­sicht auf dem zehn Hekt­ar gro­ßen und teils un­über­sicht­li­chen Ge­län­de nicht zu ge­währ­leis­ten“, so Bo­e­ken.

Im­mer­hin zei­gen die Fremd­lin­ge Ein­sicht, wenn sie – mal wie­der – von der An­la­ge ge­schickt wer­den. „Wo sol­len wir denn hin?“, fra­gen sie und trot­ten von dan­nen – um al­ler­dings spä­ter zu­rück­zu­keh­ren.

Pro­ble­me mit Van­da­lis­mus in Ga­rath

Vor­fäl­le Im­mer wie­der kommt es in Ga­rath zu Pro­ble­men mit Sach­be­schä­di­gung, teil­wei­se wer­den Au­tos oder öf­fent­li­che Toi­let­ten be­schä­digt.

Ju­gend Ga­rath ver­fügt über vie­le Spiel­plät­ze, aber re­la­tiv we­nig An­ge­bo­te für Ju­gend­li­che. Da­zu kommt, dass es ei­nen ho­hen An­teil von Fa­mi­li­en mit schwie­ri­gem so­zia­lem Hin­ter­grund gibt.

Ein­schät­zung Die Stadt hat Ga­rath als ei­nes von zwölf Quar­tie­ren mit be­son­de­rem Hand­lungs­be­darf be­zeich­net.

Aufrufe: 022.7.2020, 23:00 Uhr
RP / Helmut SenfAutor