2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Von einem schweren Start in die  Landesliga-Saison spricht FV-Trainer  Ingo Kippels (r.).  Foto: Dierke
Von einem schweren Start in die Landesliga-Saison spricht FV-Trainer Ingo Kippels (r.). Foto: Dierke

Das Vorjahresergebnis ist nicht die Messlatte

Landesliga: Ingo Kippels, Trainer des FV Wiehl, ist trotz des Ausscheidens aus dem Pokal mit der Vorbereitung zufrieden

Verlinkte Inhalte

Ingo Kippels strahlt förmlich vor Zufriedenheit. Rund fünf Wochen Vorbereitung liegen hinter dem Trainer des FV Wiehl und seinen Landesligafußballern, die vielleicht besser aufgestellt da stehen als jemals zuvor. 20 oder mehr Spieler des 27 Spieler umfassenden Aufgebotes kämen stets zu den Übungseinheiten. „Wir hatten schon schwierigere Vorbereitungen. Ich bin sehr zufrieden. Wir konnten optimal trainieren“, sagt er.

Allein im Kreispokalwettbewerb wollte es in den vergangenen Wochen nicht so recht laufen. Bereits gegen den B-Ligisten Dümmlinghausen taten sich die Wiehler schwer, gewannen anschließend zwar souverän gegen den BSV Bielstein, schieden jedoch nach Elfmeterschießen gegen den Landesliga-Absteiger TuS Marialinden im Viertelfinale aus. „Marialinden hat sich 70 Minuten lang gut verkauft. Aber wir hätten das Spiel gewinnen müssen“, erklärt Kippels, der das Ausscheiden zwar bedauert, darin aber auch keinen Beinbruch sieht.

Zur Not habe es etwas Gutes, sich nun voll auf die Meisterschaft konzentrieren zu können und sich einige Körner und Verletzungen zu sparen, tröstet er sich. Schließlich gilt es, den erworbenen Status – mit Platz vier erreichten die Wiehler in der vergangenen Spielzeit das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte – zu verteidigen.

Kippels will das aber nicht als Ziel ausgeben. „Die Liga ist schwer einzuschätzen. Es gibt viele neue Teams und die bekannten haben ihre Kader auch verändert“, meint er und nennt einen einstelligen Tabellenplatz als Orientierung. „Ich hoffe auf eine sorgenfreie Saison. Und das ist keine Plattitüde.“ Obwohl es in der vergangenen Spielzeit eigentlich meist glänzend lief, ist Kippels die Phase vor der Winterpause eine Warnung gewesen. Damals kam das Team, gebeutelt von zahlreichen Verletzungen, ins Straucheln. „Ich wünsche mir, dass die Jungs mal weitgehend verletzungsfrei eine Saison durchspielen können.“

In der Breite sind die Wiehler jedenfalls besser vor akutem Personalmangel gewappnet als im Vorjahr. Mit Markus Hayer und Mathias Hartwig haben zwar starke Spieler den Verein verlassen, Hayer war allerdings wegen eines Kreuzbandrisses acht Monate außer Gefecht gesetzt und Hartwig kam erst nach der Winterpause ins Team.

Schwerer wiegt da schon der Abgang von Innenverteidiger Sven Wurm, den Kippels aber gelassen sieht. „Sven Wurm hat uns in seiner Zeit hier sehr geholfen, aber wir trauern keinem Spieler hinterher. Andere können nun in seine Fußstapfen treten“, sagt er. Maurice Häger und Davin Dresbach, beide aus der eigenen U19 in den Landesliga-Kader gerückt, hätten jetzt die Chance, auch wenn vorerst Dominik Knotte und der neue Kapitän Waldemar Kilb die Position neben Jonathan Noß, der die Binde wegen seines Wechsels auf die Position des spielenden Co-Trainers abgibt, dort den Vorzug erhalten dürften.
Letzter zu nennender Abgang ist Ersatztorwart Christian Stein, der durch den Nachwuchskeeper David Jäckel ersetzt wird. Jäckel hat offenbar einen guten Eindruck hinterlassen: „Er ist sehr stark. Die Entscheidung, wer spielt, ist noch nicht gefallen“, macht Kippels Druck auf die bisherige Nummer eins, Lukas Hoffmann.

Kräftig zugelegt hat der Kader in der Offensive. Beginnend mit Kerem Kargin, der auf der Sechserposition Abräumerqualitäten mitbringt, aber auch für die Spieleröffnung neue Impulse setzen soll. Vielleicht der Königstransfer der Wiehler.

„Er besitzt Spielintelligenz und ist körperlich und technisch stark. Er ist ein Kandidat für die Startelf“, schwärmt Kippels. Mit Marius Mukherjee vom TuS Lindlar für die linke Außenbahn, Cihan Ocak, der in Leverkusen und Bergisch Gladbach ausgebildet wurde, Jan Derksen aus der eigenen A-Jugend und dem nach einem Kreuzbandriss erst in einigen Wochen zurückkehrenden Pantaleo Stomeo, der aus der Reserve hochrückt, hat Kippels die Qual der Wahl, zumal die meisten Spieler gleich mehrere Positionen ausfüllen könnten. Ebenfalls neu im Team ist Perspektivspieler Matej Gasparovic, der seine Stärken auf der linken, defensiven Außenbahn hat. Der 19-jährige Kroate ist erst kürzlich nach Waldbröl gezogen – noch fehle die Spielberechtigung.

„Wir sind in der Breite gut aufgestellt, werden am ersten Spieltag aber noch nicht bei 100 Prozent sein. Jetzt kommt der Feinschliff“, meint Kippels, der von einem schweren Start spricht. Der FC Leverkusen, Fortuna Köln II und Viktoria Köln II heißen die ersten Gegner. „Neun Punkte wären ein Traum, sind aber völlig unrealistisch.“

Zugänge: Marius Mukherjee (TuS Lindlar), Kerem Kargin (RS 19 Waldbröl), Pantaleo Stomeo (eigene 2. Mannschaft), Cihan Ocak (ohne Verein), Jan Derksen, Maurice Häger, David Jäckel Davin Dresbach (alle eigene U19), Matej Gasparovic (Kroatien).
Abgänge: Mathias Hartwig (FSV Hollenbach), Markus Hayer (Trainer VfR Marienhagen), Sven Wurm (RSV Meinerzhagen), Christian Stein (SV Frielingsdorf).

Der Kader:

Tor: Lukas Hoffmann, David Jäckel

Abwehr: Jonathan Noß, Dominik Knotte, Maurice Häger, Davin Dresbach, Waldemar Kilb, Alexander Tomm, Radion Miller, Matej Gasparovic

Mittelfeld: Ozan Taskiran, Fabian Mantsch, Kevin Derksen, Florian Harnisch, Patrick Kalla, Kevin Ufer, Michael Möller, Kerem Kargin, Marius Mukherjee

Angriff: Markus Wagner, Christian Prinz, Luca Dwertmann, Michael Krestel, Jan Peters, Jan Derksen, Cihan Ocak, Pantaleo Stomeo

Trainer: Ingo Kippels

Co-Trainer: Michael Kuhn, Jonathan Noß

Torwarttrainer: Axel Göring

Betreuer: Carsten Brauckmann

Aufrufe: 022.8.2017, 21:08 Uhr
OVZ/Thomas GiesenAutor