Lustig findet Wohlfarth die Situation nicht

Zwar ist Luka Borgelott seit Montag wieder zurück in Ravensburg. Der Stammtorwart der U23 des FV Ravensburg war aus privaten Gründen für ein paar Tage in seiner Heimat Kroatien. Aber Stefan Kovachevikj wird dem FV noch länger fehlen. Trotz Arbeitsvertrags, polizeilichem Führungszeugnis und Visum bekam der Nordmazedonier keine Arbeitserlaubnis der Ausländerbehörde und musste ausreisen. "Wir kämpfen darum, dass er bald zurückkommen kann", sagt FV-Manager Fabian Hummel. "Aber es kann wohl bis zur Winterpause dauern."

Schon vor der Saison wollten die Ravensburger einen Torwart verpflichten. "Es hat aber leider nicht geklappt", sagt Hummel, der mit einigen Kandidaten Gespräche geführt hatte. Steffen Wohlfarth weiß das, sagt aber klipp und klar: "Wir brauchen mindestens einen Torwart, am besten eigentlich zwei." Vor allem jetzt, da Haris Mesic noch verletzt ausfällt, zeigt sich die ganze Problematik. Beim 2:0-Sieg des FV in der Oberliga gegen den SSV Reutlingen saß Dominik Wohlfarth, Bruder des Trainers und Torwarttrainer des SC Freiburg II, auf der Ersatzbank. Für die U23 stand Pressesprecher Gerd Högerle, der locker bei den Alten Herren mitspielen könnte, zwischen den Pfosten. "Das ist schon grenzwertig", sagt Steffen Wohlfarth. "Ich freue mich zwar, dass wir auf meinen Bruder zurückgreifen können, aber gut für den Verein ist das nicht."

Immerhin: Haris Mesic soll nach seiner Schultereckgelenksprengung in der kommenden Woche wieder ins Training einsteigen und könnte in drei bis vier Wochen wieder fit sein. Heißt aber auch: In den kommenden Wochen darf weder Kevin Kraus im Oberligateam noch Luka Borgelott in der U23 etwas zustoßen. Sonst muss doch der reaktivierte 41-Jährige ins Tor, oder der Pressesprecher – und der hat eigentlich eine ganz andere Aufgaben.