2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Einen ganz starken Auftritt zeigte Awed Issac Abeselom (vorne) beim 7:3-Sieg des FV Ravensburg gegen den SGV Freiberg (Denis Zagaria) Foto: Rolf Schultes
Einen ganz starken Auftritt zeigte Awed Issac Abeselom (vorne) beim 7:3-Sieg des FV Ravensburg gegen den SGV Freiberg (Denis Zagaria) Foto: Rolf Schultes

FV Ravensburg schießt sich in einen Rausch

Schon zur Halbzeit führte der FV Ravensburg in der Fußball-Oberliga gegen den SGV Freiberg mit 5:1. Am Ende sehen die Zuschauer zehn Tore – und drei Hauptdarsteller auf Ravensburger Seite.

Ravensburg / - Nach zwei Partien in der Fußball-Oberliga ohne eigenen Treffer ist beim FV Ravensburg am Samstag der Knoten aber sowas von geplatzt. Sieben Tore erzielte der FV gegen den SGV Freiberg. Da die Ravensburger allerdings hinten auch nicht immer ganz sattelfest waren, gab es auch drei Gegentreffer. Die störten am Samstagnachmittag in der Cteam-Arena aber nur am Rande.

Dabei hätte der FV nach zwei Minuten auch schon 0:2 zurückliegen können. Freiberg begann überfallartig, der FV war hinten noch überhaupt nicht sortiert, da traf Simon Klostermann mit einem Kopfball die Latte. Kurz darauf lenkte FV-Torwart Kevin Kraus einen Schuss von Niklas Pollex zur Ecke. "Die ersten zehn Minuten kann ich kritisieren, dann haben wir besser reingefunden", sagte FV-Trainer Steffen Wohlfarth.

Verteidiger schwindlig gespielt

Wobei reinfinden doch einigermaßen untertrieben war. Ravensburg spielte sich in einen regelrechten Rausch – mit drei Hauptdarstellern. Awed Issac Abeselom, eigentlich in der U23 des FV aktiv, spielte, als hätte er nie etwas anderes als Oberliga gespielt. Einen Pass von Thomas Zimmermann nahm Abeselom im Strafraum geschickt an und lief sofort weiter, Freibergs Steven Keklik reagierte zu langsam und traf nur Abeseloms Fuß. Den Foulelfmeter verwandelte Jonas Wiest – der zweite Hauptdarsteller des Tages – zum 1:0. Als Abeselom wenig später vom gegnerischen Strafraum zur Mittellinie sprintete und einen Konter der Freiberger unterband, gab es zum ersten Mal Szenenapplaus für den Stürmer. "Sein phänomenales Tempo ist eine Waffe für uns", meinte Wohlfarth.

Unnötiges 1:1

Auch vom unnötigen 1:1 – Kraus unterschätzte eine Freistoßflanke, Klostermann traf am langen Pfosten – ließ sich der FV nicht beirren. Drei Minuten später kopierte Ravensburg das Freiberger Tor: Freistoß Wiest, am langen Pfosten stand Jona Boneberger und köpfte Torwart Norbert Loch den Ball durch die Beine. Ravensburgs Kapitän stand nach einer Verletzungspause wieder auf dem Feld – und war der dritte Hauptdarsteller. Denn auch die Treffer zum 5:1 kurz vor und zum 6:1 kurz nach der Pause gingen auf sein Konto. "Ich hab dreimal quasi abgestaubt", sagte Boneberger bescheiden. Aber er stand eben auch dreimal da, wo er stehen musste. Zur Vervollständigung: Nach Felix Hörgers 3:1 hatte Wiest das 4:1 aus 18 Metern mit rechts in den Winkel erzielt. "Nach dem 1:1 waren wir zu arrogant und haben es fußballerisch lösen wollen", sagte Freibergs Trainer Mario Estasi.

Nachlässigkeiten zum Schluss

Seine Mannschaft agierte in der Defensive teilweise vogelwild, immer wieder ließen sich die Verteidiger von Samuel Boneberger, Wiest, Abeselom oder Zimmermann viel zu leicht überspielen. Den Schlusspunkt aus Ravensburger Sicht setzte Samuel Boneberger nach klasse Zuspiel von Pascal Maier. Nach dem 7:1 waren nur noch wenige Minuten zu spielen – die reichten aber, damit Wohlfarth doch noch einmal Kritik üben konnte. Etwas nachlässig spielte der FV bereits in weiten Teilen der zweiten Halbzeit – bei der klaren Führung aber nicht unbedingt überraschend. Doch in der Nachspielzeit waren die Ravensburger zweimal im kollektiven Tiefschlaf, Ouadie Barini und Denis Zagaria verkürzten auf 3:7. "Am Ende hätten wir besser spielen können", meinte Wohlfarth. Soll heißen: Das darf seiner Mannschaft auch bei klarer Führung nicht noch einmal passieren.

Doch natürlich überwog bei den Ravensburgern die Zufriedenheit über den klaren Heimsieg. "Wir haben eine gute Mannschaft", sagte Jona Boneberger. "Ein paar Verletzte, wie ich, sind zurückgekommen. Moritz Jeggle etwa ist sehr wichtig für uns. Mit mehr Manpower in der Breite werden wir weiter unsere Punkte holen." Mit ihm, Wiest und Abeselom in der Form von Samstag auf jeden Fall.

Aufrufe: 017.8.2019, 19:47 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor