2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Burhan Soyudogru und der FV Ravensburg haben derzeit viele Gründe zu Jubeln. Foto: Rolf Schultes
Burhan Soyudogru und der FV Ravensburg haben derzeit viele Gründe zu Jubeln. Foto: Rolf Schultes
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Die neu entfachte Euphorie soll den FV Ravensburg jetzt tragen

Was hinter dem Höhenflug des aktuellen Tabellenzweiten in der Fußball-Oberliga steckt – Fragen und Antworten.

Ravensburg / - Nach 13 Spieltagen in der Fußball-Oberliga steht der FV Ravensburg so gut da wie lange nicht. Die Mannschaft von Steffen Wohlfarth liegt mit 23 Punkten auf Platz zwei. Mit einem Sieg am Samstag gegen den Tabellen-13. Freiburger FC kann die Mannschaft aus dem Schussental sogar die Tabellenführung erobern. Ist es ein Höhenflug oder ein Sturm im Wasserglas? Die Fragen und Antworten.

Wie gut ist Ravensburg wirklich? Eine Verbesserung im Vergleich zum Vorjahr lässt sich allein beim Blick auf die nackten Zahlen erkennen. In der abgelaufenen Saison hatte Ravensburg nach 13 Spielen 17 Punkte und war Tabellenzwölfter, in diesem Jahr sind es bereits sechs Pukte mehr. "Mit der Tabelle beschäftige ich mich aber gar nicht", sagt Wohlfarth. "Ich bin froh, dass es momentan so gut läuft, aber ich will eine Weiterentwicklung sehen. Wir haben überall noch Potential, das wir ausschöpfen können." Die Mannschaft sei momentan mit ordentlich Selbstvertrauen ausgestattet. Es weht ein Hauch von Euphorie durchs Wiesental, "die muss uns jetzt tragen", sagt der Trainer.

Was läuft besser als in der vergangenen Saison? Tatsächlich steht der FV vor ganz ähnlichen Herausforderungen wie im Vorjahr. Damals hatte Ravensburg mit vielen Verletzten zu kämpfen, immer wieder fielen neue Spieler aus, die Mannschaft fand keine Stabilität und keinen Rhythmus. Auch in diesem Jahr ist die Verletztenliste lang bei den Ravensburgern. Der Oberligist muss erneut einige Ausfälle kompensieren, das gelingt aber deutlich besser als in der abgelaufenen Saison. "Es funktioniert besser als erwartet", gibt Wohlfarth zu. Als in den jüngsten beiden Spielen gegen Neckarsulm und Spitzenreiter Göppingen Stamm-Innenverteidiger Bartosz Broniszewski ausfällt, nimmt der nominelle Sechser Moritz Jeggle dessen Platz ein und Manuel Geiselhart läuft im zentralen Mittelfeld auf. Anzumerken ist dem FV Broniszewskis Ausfall in beiden Spielen nicht. Das gilt auch für andere Leistungsträger wie Jona Boneberger, Rahman Soyudogru oder Daniel Schachtschneider, die im Vorjahr kaum zu ersetzen waren. Broniszewski ist am Samstag wieder voll einsatzfähig, "das ist das Schöne", so Wohlfarth. "Wir wissen um seine Qualität, aber wir haben auch gute Alternativen."

Wie gut ist die Oberliga? Sie ist jedenfalls sehr ausgeglichen. "Wir sind Zweiter, weil wir drei Spiele in Folge gewonnen haben und die anderen Mannschaften sich gegenseitig die Punkte wegnehmen", meint Wohlfarth und fasst damit die Lage der Liga gut zusammen. Die Leistungsdichte ist enorm, einzig der abgeschlagene Tabellenletzte SV Sandhausen II fällt mit gerade mal zwei Punkten deutlich ab. Zwischen Platz 1 und Platz 8 liegen gerade mal fünf Punkte. Der FV ist also auch vor dem Freiburger FC, der am Samstag ins Wiesental kommt, gewarnt. "Wir müssen an unsere Leistung in Göppingen anknüpfen und mindestens das wieder abrufen", sagt Wohlfarth.

Kann Ravensburg aufsteigen? Zum unmittelbaren Saisonziel haben sich die Ravensburger den Aufstieg nicht gesetzt. Mittelfristig soll der Weg zwar in die Regionalliga führen, doch in dieser Spielzeit will vom Aufstieg noch niemand sprechen. Die Aufstiegsfavoriten kommen weiter aus Stuttgart, allerdings präsentieren sich die Kickers (aktuell Fünfte) und die Zweitliga-Reserve des VfB (Vierte) bislang längst nicht so souverän, wie es manch einer erwartet hatte. Steffen Wohlfahrth macht eine Spitzengruppe von acht Mannschaften in der Liga aus und sagt selbstbewusst: "Wir sind mit vielen Mannschaften auf Augenhöhe und stehen zu Recht in den Top Acht."

Aufrufe: 030.10.2019, 18:21 Uhr
Schwäbische Zeitung / Maximilian KrohAutor