2024-05-10T08:19:16.237Z

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Gehad Hassoun
Gehad Hassoun – Foto: Verein
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Gehad Hassoun: "Es muss zeitnah etwas passieren"

BZ-Interview: Die Nimburger Oldis sind stark in die Saison gestartet. Langfristig benötigt das Team jedoch junge Kräfte.

Der FV Nimburg ist zurück in der Kreisliga A. Nach einer Serie von zahlreichen knapp verpassten Aufstiegen gelang es dem FVN sich in den Playoffs im Juni endlich durchzusetzen. Maßgeblichen Anteil daran hat Gehad Hassoun, Spielertrainer bei den Nimburgern, der regelmäßig als Torjäger in Erscheinung tritt. „Gehad zeigt ein hohes Maß an Eigenverantwortung, was er auch muss, da er bei uns oftmals auf sich allein gestellt ist und vieles selbst erledigen muss. Er ist sehr wichtig für den Verein“, sagt die 1. Vorsitzende, Diana Reifsteck, über ihren Trainer. Im Gespräch mit Mario Schmidt blickt der 38-jährige Übungsleiter auf das Aufstiegsdrama in Umkirch, das Rentenalter seiner Mannschaft sowie auf den Saisonstart in der Kreisliga A.

BZ: Herr Hassoun, wie wohl fühlen Sie sich in Nimburg?

Hassoun: Sehr wohl. Als ich vor Jahren hier her kam, wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Seitdem macht es mir in Nimburg einfach Spaß Fußball zu spielen.

BZ: Seit der Saison 2013/14 landete der FVN immer unter den Top-Vier der Kreisliga B1. In diesem Jahr gelang nach langem Warten der Aufstieg. Was haben Sie im Vergleich zu den Jahren davor verändert?

Hassoun: Unsere Mannschaft war einfach zu jung und unerfahren. Wir haben mit der Zeit aus unseren Fehlern gelernt und konnten in diesem Jahr auf die notwendige Erfahrung zurückgreifen, die du für einen Aufstieg brauchst. Aber natürlich gehört auch Glück dazu.

BZ: Sie sprechen es an: viele Ihrer Aufstiegshelden sind älter als 30 Jahre. Wie können Sie noch so gut sein?

Hassoun: Die Jungs haben einfach Qualität. Umso bitterer ist es jetzt, dass mit Andreas Blazkow und Björn Merk zwei dieser alten Hasen die Fußballschuhe nach der Saison an den Nagel gehängt haben. Dazu fällt Daniel Waltensperger mit einem Kreuzbandriss mehrere Monate aus. Damit fehlen uns 100 Scorerpunkte im Vergleich zur Vorsaison. Das ist sehr schmerzhaft.

BZ: Und weitere werden folgen. Die Spieler werden ja nicht jünger.

Hassoun: Ja, es muss in den nächsten Jahren auf jeden Fall etwas passieren. Wir brauchen neue, junge Spieler, für die Nimburg attraktiv ist. Wir wissen natürlich, dass sich die Argumente des Vereins durch den Aufstieg in die Kreisliga A verbessert haben. Zur neuen Saison haben sich uns zwei A-Junioren aus der JFV Unteren Elz verstärkt. Das ist aber mit Blick auf die vergangenen Jahre schon etwas Besonderes für uns.

BZ: Also ist der Klassenerhalt essenziell, um weitere junge Spieler nach Nimburg lotsen zu können?

Hassoun: Ja. Wir haben uns den Klassenerhalt als Ziel gesetzt. Alles andere wäre fatal.

BZ: Mit Blick auf Ihr erstes Jahr als Spielertrainer fällt auf, dass Sie die Defensive stabilisiert haben. War das der Knackpunkt für den Aufstieg dieses Jahr?

Hassoun: Definitiv. Wir haben viele Tore geschossen, aber auch viele Gegentore kassiert (Torverhältnis 111:54, Anm. d. Red.). Vor der vergangenen Saison haben wir dann taktisch umgestellt und mehr auf die Defensivarbeit und ein besseres Umschaltspiel zwischen Angriff und Verteidigung gesetzt. Zusätzlich haben wir uns mit neuen Abwehrspielern verstärkt. Das war ausschlaggebend dafür, dass es mit dem Aufstieg geklappt hat.

BZ: Diesen Stil scheinen Sie in der Kreisliga A fortsetzen zu wollen. Im ersten Spiel gegen Köndringen gewann Ihre Mannschaft mit 1:0.

Hassoun: Absolut. Wir wollen hinten gut stehen und auf unsere Kontermöglichkeiten warten. Gegen einen starken Gegner aus Köndringen haben wir das auch sehr gut umgesetzt. Das war eine Top-Leistung meiner Mannschaft, die mich zuversichtlich stimmt dass wir den Klassenerhalt schaffen werden.

Aufrufe: 023.8.2019, 12:00 Uhr
Mario Schmidt (BZ)Autor