2024-04-25T14:35:39.956Z

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Voller Einsatz in der Defensive: David Pinke (FVLB, links) klärt gegen den Rielasinger Moritz Strauß. | Foto: Matthias Konzok
Voller Einsatz in der Defensive: David Pinke (FVLB, links) klärt gegen den Rielasinger Moritz Strauß. | Foto: Matthias Konzok

FV Lörrach-Brombach schlägt 1. FC Rielasingen-Arlen mit 1:0

Daniel Briegel erzielt das Tor des Tages +++ Den Gästen fehlt die Effizienz +++ FVLB-Torhüter Dominik Lüchinger stark

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Die Premiere in der Fußball-Verbandsliga ist dem FV Lörrach-Brombach: Mit hohem kämpferischen Aufwand hat der Aufsteiger den 1. FC Rielasingen-Arlen mit 1:0 bezwungen.
Für den FV Lörrach-Brombach sind es aufregende Zeiten: Neue Liga, neue Gegner, neue Stadien - und eine neue Rolle. In der muss sich der Aufsteiger erst einmal zurechtfinden, den Wandel vom Taktgeber zum Außenseiter, der sich unter Druck beweisen muss, vollziehen. Der Auftakt bescherte dem FVLB gleich eine passende Standortbestimmung: Der 1. FC Rielasingen-Arlen zählt seit dem Aufstieg 2014 zu den Spitzenteams der Verbandsliga, und im Grütt sorgten die Gäste für ein zuletzt ungewohntes, aber nun erwartbares Bild: Lörrach-Brombach übernahm den defensiven Part, der 1. FC bestimmte die Partie.



Die Devise des Aufsteigers: "Kompakt stehen, und zwar dort, wo es wichtig ist", sagte FVLB-Coach Ralf Moser. Dessen Team agierte in der Defensive mit variabler Taktik, verstand es, den eigenen Strafraum geschickt zu verteidigen und ließ die Gäste zunächst kaum zum Abschluss kommen. "Wir wussten, dass Lörrach-Brombach eine gut organisierte Mannschaft ist", sagte FC-Trainer Jürgen Rittenauer, der im FVLB auch den stärksten der vier Aufsteiger sieht.

Rielasinger Chancen im Minutentakt

Auch wenn viele Aspekte im Grütt neu waren, eines hatte sich zumindest beim Saisonauftakt nicht verändert: Der FVLB lässt zuhause nur selten Gegentore zu. Dabei war den Gastgebern phasenweise die defensive Stabilität abhanden gekommen. Kapital schlagen konnte Rielasingen-Arlen daraus indes nicht, weshalb Rittenauer als Manko seiner Mannschaft auch die fehlende Kaltschnäuzigkeit zwischen der 20. und 35. Minute anführte. "Wir wussten, dass sie schnell umschalten können", sagte Moser, der in jener Phase zu viele einfache Abspielfehler im Zentrum sah, zudem verlorene Zweikämpfe, in denen seine Elf den Ball eigentlich fast schon sicher hatte.

Die Folge: Gäste-Chancen im Minutentakt. Mosers Dank galt seinem Keeper. Dominik Lüchinger parierte beispielsweise gegen Robin Niedhardt, Christoph Matt oder Gian-Luca Wellhäuser, die mal aus kurzer Distanz am FVLB-Torhüter scheiterten, mal im Eins-gegen-Eins die nötige Präzision vermissen ließen. Mehrere hochkarätige Möglichkeiten ließ Rielasingen-Arlen ungenutzt, "das wird auch von einem Aufsteiger bestraft", kommentierte Rittenauer die fehlende Effizienz seiner Mannschaft. In die Druckphase der Gäste platzte Daniel Briegel mit dem Führungstreffer für Lörrach-Brombach: In der 36. Minute lancierte Benedikt Nickel einen Gegenstoß über Briegel, der trocken wie satt ins kurze Eck zum 1:0 traf.

FVLB kann auch Abwehrkampf

"Wir hatten danach aber noch genügend Zeit", sagte Rittenauer. Doch im zweiten Abschnitt sah er seine Elf zu ungeduldig agierend, mit zu vielen langen und hohen Bällen. "Wir waren nicht mehr so zielstrebig", so der FC-Coach. Der letzte Pass misslang, die Flanken kamen nicht an. So führten im Ansatz aussichtsreiche Aktionen kaum mehr zu gefährlichen Abschlüssen. Zudem stellte Rittenauer "schlampige" Standards fest. Fast alles, was in den Strafraum geschlagen wurde, bugsierte die Lörracher Abwehr umgehend wieder hinaus.

Ohnehin verteidigte der FLVB mit hohem Aufwand und großer Leidenschaft. Der letztjährige Landesliga-Dominator bewies, dass er auch Abwehrkampf unter vehementem Druck beherrscht. Optimierungsbedarf offenbarte hingegen das Lörracher Umschaltspiel. Zwar "haben wir weiter Nadelstiche setzen können", sagte Moser. Doch hätten diese durchaus zielführender sein können, hätten sich die Gastgeber nicht zu oft leichte Ballverluste geleistet. Das, so Moser, sei aber auch der gegnerischen Qualität geschuldet gewesen.

Den knappen Vorsprung brachte der FVLB letztlich mit jener Souveränität über die Zeit, welche die Mannschaft schon in der Landesliga ausgezeichnet hatte. So ließen die Lörracher zerknirschte Gäste zurück. "Die Enttäuschung ist riesengroß", sagte Rittenauer. Zumal sich Rielasingen-Arlen im Grütt unbedingt beweisen und die Last vom nahenden Spiel des Jahres abschütteln wollte. Alle Welt hätte in Bezug auf Rielasingen-Arlen nur noch vom Match im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund erzählt. "Wir wollten zeigen, dass unser klares Ziel die Liga ist", so Rittenauer. Was den Gästen unterm Strich dazu fehlte, war die Effizienz. So kam Lörrach-Brombach in einen seltenen Genuss: Erstmals seit der Saison 2012/13 gewann der FVLB wieder ein Auftaktspiel. Das Resultat vor fünf Jahren: 2:0 gegen den FC Teningen. Natürlich: Zuhause, und zu Null.

FV Lörrach-Brombach - 1. FC Rielasingen-Arlen 1:0 (1:0)
Lörrach-Brombach: Lüchinger, Pinke, Disanto (79. Stamile), Triller, Nickel, Ceesay, Semenschuk (87. Leisinger), Squillace (79. Colley), Briegel, Keller, Bosek (63. Billeci).
Rielasingen-Arlen: Klose, Almeida, Bertsch, Winterhalder, Niedhardt (23. Lekavski), Strauß (58. Stark), Stark, Berger (81. Dietrich), Matt, Wellhäuser, Kayantas (46. Kling).
Tor: 1:0 Briegel (36.).
Schiedsrichter: Andreas Dusch (Kehl).
Zuschauer: 380.
Aufrufe: 06.8.2017, 00:37 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor