2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein roter Jubelknäuel – so kennt man sie, die Fußballer aus Lörrach-Brombach.  | Foto: Matthias Konzok
Ein roter Jubelknäuel – so kennt man sie, die Fußballer aus Lörrach-Brombach. | Foto: Matthias Konzok

FV Lörrach-Brombach: Gewohnte Stärken, ungewohnte Schwächen

In welchen Bereichen es beim Verbandsligisten FV Lörrach-Brombach nach dem Saisonauftakt noch hapert +++ Aufsteiger am Sonntag in Kuppenheim

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Sportler sind Gewohnheitstiere. Der eine zieht sich stets zuerst den linken Schuh an, der andere verlässt den Platz nach dem Aufwärmen partout als letzter. Es soll auch Trainer gegeben haben, die über Wochen bei jedem Spiel das selbe Sakko trugen – um die Siegesserie nicht zu gefährden. So hat fast jeder Sportler sein eigenes, festes Ritual. Wehe, wenn sich dem gewohnten Ablauf jedoch Hindernisse in den Weg stellen.
Für die Fußballer des FV Lörrach-Brombach war am Mittwoch die Hinfahrt zum FC Waldkirch kein gutes Omen – auch wenn am Ende ein 3:1-Sieg in der zweiten Runde des südbadischen Verbandspokals verbucht war. Die Anfangsphase der Partie verlief für den FVLB jedoch wie der Verkehrsfluss ins Elztal: äußerst zäh.

Das hatte Folgen auf die gewohnten Abläufe in der Spielvorbereitung, zeitlich war auf einmal alles etwas enger getaktet. Es passte ins Bild, dass Trainer Ralf Moser vor dem Anpfiff auch noch gezwungen war, die Aufstellung kurzfristig zu verändern: Roberto Billeci musste nach dem Aufwärmen passen – Knieprobleme. So blieb die Lörracher Formation gegenüber Samstag auf vier Positionen verändert: Im Tor stand Thomas Wasmer für Dominik Lüchinger, zudem rückten Lamin Colley, Patrice Glaser und Arno Leisinger in die Startelf (für Patrick Keller, Benedikt Nickel und Luigi Squillace).

An den personellen Umstellungen lag es nicht, sondern am gestörten Ablauf vo der Partie, dass es im Spiel zunächst harzte. In der ersten halben Stunde war die Fehlerquote zu hoch, die Gäste waren zu weit weg von ihren Gegenspielern. „Wir müssen aggressiv gegen den Ball arbeiten“, mahnt Moser. Dabei zählt es zur Lörracher Gewohnheit, den Gegnern stets auf den Füßen zu stehen, ihnen in der Spielentwicklung weder Zeit noch Platz zu lassen. Wie beim 1:0-Sieg gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen zum Verbandsliga-Auftakt, als der Aufsteiger allen voran defensiv zu überzeugen wusste. „Bis auf 20 Minuten, in denen wir die Ordnung verloren haben“, so Moser. Doch konnten sich die Lörracher in dieser Phase auf Torhüter Lüchinger verlassen.

Gegen ein hochgehandeltes Team lieferte der FVLB einen ersten Beweis, auch unter enormem Druck die defensive Stabilität aufrechterhalten zu können.

Was jedoch in Waldkirch und mitunter auch gegen Rielasingen-Arlen nicht wie gewohnt zum Tragen kam, war eine weitere Lörracher Stärke: „Eigentlich sind schnelle Kombinationen unser Spiel“, sagt Moser. Im Pokalduell jedoch „haben wir zu viel gedribbelt, anstatt den Ball laufen zu lassen“. Dem FVLB-Coach liegt es fern, seiner Elf das Eins-gegen-Eins zu verbieten. Zumal seine Akteure die technische Finesse und Schnelligkeit dafür mitbringen. Manchmal aber sei der Pass eben zweckmäßiger, das bessere Mittel.

Schon beim Verbandsliga-Auftakt hätten sich die Lörracher zuweilen schneller vom Ball trennen können. Doch fehlte es darüber hinaus bei der Premiere auf höchster Verbandsebene auch an der Passsicherheit im Aufbauspiel – ein Faktor, weshalb der FVLB phasenweise unter Druck geraten war.
Am Sonntag, wenn es zum SV 08 Kuppenheim geht, gilt es für den Aufsteiger, seinem Kombinationsspiel wieder mehr Sicherheit zu verleihen. Für die Fußballer aus Lörrach-Brombach ist es das erste Auswärtsspiel in der Verbandsliga. Neuer Gegner, neues Stadion, neue Anfahrt – sprich ein ganz neuer Ablauf. Aber das muss ja nicht zwangsläufig ein schlechtes Omen sein.
Aufrufe: 010.8.2017, 20:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor