2024-05-08T14:46:11.570Z

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„Eng wie auf der Stehtribüne“: Benedikt Nickel (FVLB) bedrängt Stefano Anzaldi, Daniel Briegel rechts | Foto: Gerd Gründl
„Eng wie auf der Stehtribüne“: Benedikt Nickel (FVLB) bedrängt Stefano Anzaldi, Daniel Briegel rechts | Foto: Gerd Gründl

Fehlerhaftigkeit beendet famose Serie von Lörrach-Brombach

FVLB verliert 14 Monaten wieder ein Heimspiel – 0:1 gegen den Offenburger FV

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Die Zuschauer im Grütt zeigten sich flexibel wie die Abwehrreihen auf dem Rasen. Als im Verbandsligaspiel des FV Lörrach-Brombach nach 20 Minuten ein spontaner Starkregen einsetzte, nutzte der vordere Teil des Publikums die Tiefe des Raumes und verschob sich im Block nach hinten ins Trockene. Unter dem Tribünendach wurde es daraufhin etwas eng, doch in der Gruppe konnte zumindest der kühle Wind besser abgehalten werden.
Später, kurz nach Spielschluss, zwinkerte wieder die Sonne durch die Wolkenlöcher, und im Osten zeigte sich ein kräftiger Regenbogen, was Ralf Moser einen Moment erfreute. "Das ist das Beste grad'", sagte der Trainer, noch unter dem Eindruck des ersten verlorenen Heimspiels seit dem 14. August 2016 stehend. 434 Tage sind im Fußball eine Ewigkeit. 14 Monate respektive 20 Ligaspiele lang blieb der FVLB zuhause unbesiegt, ehe am Sonntag der Offenburger FV kam und mit 1:0 gewann. Dass es gegen einen Gegner mit bestem Verbandsliga-Standard passierte, ließ Moser nicht als willkommene Einschränkung zu. "Offenburg hat eine reife Spielanlage gezeigt", sagte der Lörracher Trainer. "Aber die Niederlage stinkt mir. Egal gegen wen, ich will kein Heimspiel verlieren."



Dass es so kam, verortete Moser im eigenen Vortrag. Bis 25 Meter vor dem gegnerischen Tor sei der Ball ganz ordentlich gelaufen, doch sobald es eng wurde, fehlten die Präzision und die kreative Idee zum Durchbruch. "Es lag nicht nur an der guten Offenburger Abwehrleistung, dass wir verloren haben, sondern auch an unserer Fehlerhaftigkeit vorne, vor allem beim letzten Pass." Die Gäste waren gefährlicher, spielten eine Prise genauer und vielleicht auch mutiger, ganz bestimmt zu Beginn der zweiten Halbzeit. "Vielleicht hatten wir zuviel Respekt, haben uns nicht so richtig etwas zugetraut", sagte Moser. Doch eine pfiffige Aktion im richtigen Moment hätte das Pendel in die eigene Richtung ausschlagen lassen können. Denn lange Phasen der Partie "haben wir uns neutralisiert" (Moser), da waren beide Teams mit dezenten Annäherungsversuchen ausgelastet. Das Anlaufverhalten der Angreifer war intensiv wie das ganze Spiel, so waren die Offensiven beider Teams mit Pressen vollbeschäftigt. Die Folge: Es wurde kaum eine klare Torchance gestattet, im Mittelfeld war es eng wie auf der Stehtribüne. Eine Ausnahme bildete Offenburgs Dimitrios Tsolakis mit einem Schuss knapp neben das Tor, und Marco Petereits Schlenzer (39.), als der Ball den Pfosten touchierte (45.).

Das 0:1 (73.) entsprang einem Lörracher Fehler ohne Not in der eigenen Hälfte, als ein Dribbling verloren ging und ein Konter über drei Stationen folgte: OFV-Kapitän Petereit legte quer - Roberto Billeci konnte Marco Junker nicht mehr am Einschieben hindern. Moser wechselte unter anderem noch Buba Ceesay aus ("Seine Leistung stimmte nicht, wie schon letzte Woche"), Mirco Böhler, der eine gute Tagesform hatte, rückte weiter vor, und in den letzten zehn Minuten konnte der FVLB dann noch etwas Druck aufbauen. Es war die offensiv stärkste Phase, doch es sprangen nur ein paar semigefährliche Szenen heraus. Nach Torwart Dominik Lüchingers Handspiel fast an der Mittellinie, als er einen Durchbruch verhindern wollte und für seinen Ausflug mit Rot bedacht wurde, erfolgte Sekunden später der Abpfiff. Unglücklich.

FV Lörrach-Brombach - Offenburger FV 0:1 (0:1)
FVLB: Lüchinger; Billeci, Triller, Leisinger (84. Glaser); Böhler, Nickel, Squillace, Pinke; Ceesay (81. Thiel), Lismann (67. Mayer), Briegel (68. Disanto). Tor: 0:1 Junker (73.). Schiedsrichter: Küchler (Mühlhausen-Ehingen). Zuschauer: 320. Rot: Lüchinger (FVLB/ 90./Handspiel außerhalb des Strafraums).
Aufrufe: 023.10.2017, 00:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor