2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Freude ist groß: Alexander Malchow (mitte) führt den FV Germania Degerloch in die Kreisliga A. Foto: Pressefoto Baumann
Die Freude ist groß: Alexander Malchow (mitte) führt den FV Germania Degerloch in die Kreisliga A. Foto: Pressefoto Baumann

Meistergeschichten: FV Germania Degerloch

Die Degerlocher steigen in die Kreisliga A auf

Meistergeschichten (Teil 10) Der ehemalige Kickers-Profi Alexander Malchow führt als Trainer den FV Germania Degerloch in die Kreisliga A.

Alexander Malchow verzieht schon bei der Frage breit grinsend sein Gesicht, dann rechnet er kurz nach – und es platzt aus ihm heraus: „Ach was! Wir fangen doch jetzt nicht an zu spinnen.“ Worum es ging? Um die Zahl der Spielklassen, die noch zwischen seinem aktuellen Verein FV Germania Degerloch und seinem früheren Club Stuttgarter Kickers liegen. Es sind nur noch drei nach dem Aufstieg des FV Germania in die Kreisliga A und dem Absturz der Blauen von der dritten Liga über die Regionalliga in die Oberliga. Nur noch die Bezirksliga, die Landesliga und die Verbandsliga trennen die beiden ungleichen Nachbarn aus dem Königssträßle.

198 Zweitligaspiele (24 Tore) und 155 Regionalligaspiele (31 Tore) hat Malchow auf dem Buckel. Die meiste Zeit seines bisherigen Fußballerlebens verbracht der gebürtige Bremer bei den Kickers. Den Rest beim SV Werder, dem FC Augsburg und beim SSV Reutlingen. Trainer war er auch bei der SG Sonnenhof Großaspach. Wer auf solchem Niveau aktiv war, der hat hohe Ansprüche. Die musste der 48-Jährige bei seinem Einstieg beim FV Germania herunterschrauben. Logischerweise. Schließlich hatte er dort nicht mehr Profis um sich herum, sondern Hobbykicker, die in der Kreisliga aus Jux und Dollerei am Ball waren. „Es war nicht einfach am Anfang, wir mussten aufeinander zugehen. Das war harte Arbeit für alle“, erzählt Malchow im Rückblick.

Malchow lobt Zusammenhalt der Mannschaft

Nachdem das Team in seiner ersten Saison noch in der Relegation am Aufstieg haarscharf vorbeigeschrammt ist, klappte es in diesem Jahr. Mit 63 Punkten und einer überragenden Tordifferenz von plus 81 sicherte sich Germania die Meisterschaft. Den grandiosen Zusammenhalt lobt Malchow in seiner Mannschaft, die Mischung aus Kämpfern und Technikern passt. Hervorheben will er keinen – bis auf einen: Torwart Felix Eylers. Als auf der Position zwischen den Pfosten akuter Notstand herrschte, sprang der 23-Jährige ein. Einige Spieler hatten ihn an der Uni kennengelernt und zum Einstieg in der Kreisliga B überredet. „Ein absoluter Glücksfall für uns“, schwärmt Malchow.

Der ehemalige Profi hat einen eigenen Trainerstil entwickelt. Von jedem seiner zahlreichen Vorgesetzten von früher hat er etwas mitgenommen. Die Liste reicht von Otto Rehhagel über Wolfgang Wolf, Armin Veh, Frank Wormuth bis zu Marcus Sorg. Doch zwei ehemalige Trainer haben ihn besonders geprägt: Paul Linz und Robin Dutt. Eine Mischung aus den beiden sieht er als ziemlich optimal an. „Beide haben es überragend geschafft, die Mannschaft mit ins Boot zu bekommen“, erklärt Malchow, „Paul mit Zuckerbrot und Peitsche, Robin über das Fachliche. Und beide waren immer ehrlich und geradeheraus.“

Es fängt keiner an zu spinnen

Daran orientiert sich Malchow. Bleibt die Frage, warum er kein höherklassige Mannschaft trainiert. Der Grund ist seine Fußballschule, die ihn in Beschlag nimmt. Von April bis September ist er in Sachen Camps permanent auf Achse. „Ich kann nicht mehrmals in der Woche eine Mannschaft trainieren. Das ergibt keinen Sinn“, erklärt Malchow. Deshalb hat er vor einem Jahr zum Beispiel auch ein Angebot des Landesligisten SV Fellbach ausgeschlagen.

Malchow fühlt sich wohl beim Kreisliga-Club. Ob’s an der Nachbarschaft zu den Kickers liegt? Ein Lächeln huscht über sein Gesicht: „Ich hoffe wirklich für die Blauen, dass es wieder aufwärts geht. Und ich glaube es auch.“ Der Abstand zu seinem aktuellen Club darf gerne wieder größer werden. Beim FV Germania fängt wegen eines Aufstiegs in die Kreisliga A ja keiner an zu spinnen.



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Aufrufe: 026.7.2018, 13:14 Uhr
Stuttgarter Nachrichten / Jürgen FreyAutor