2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die Fans der Eintracht haben den 17. Februar fest im Blick: Dann kommt es im ersten Spiel des Jahres zum Derby gegen den FSV Salmrohr. F: Krämer
Die Fans der Eintracht haben den 17. Februar fest im Blick: Dann kommt es im ersten Spiel des Jahres zum Derby gegen den FSV Salmrohr. F: Krämer

Wenn einem erfahrenen Funktionär Angst und Bange wird

Der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar droht nach der Saison ein Erdrutsch Richtung Verbandsligen - Zahl der Karten ist enorm angestiegen - Salmrohrer Spiel in Homburg aus Sicherheitsgründen verlegt.

Die ab Mitte Februar anstehenden Partien in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar wurden zügig fixiert. Auch wichtige Mitteilungen und diskutierte Probleme, die sich im bisherigen Saisonverlauf ergaben, hielten sich bei der Rückrundenbesprechung der Vereinsvertreter am Donnerstagabend in Grenzen – und doch waren die Worte von Oberliga-Spielleiter Hans Bernd Hemmler von einem unguten Gefühl umgeben.

"Angst und Bange wird mir, wenn ich auf die Situation in der Regionalliga blicke“, sagte der erfahrene Verbandsfunktionär aus Daun-Pützborn und erntete dafür von vielen Clubentsandten, die in der Sportschule Oberwerth erschienen waren, zustimmendes Kopfnicken. Da in Liga vier mit Schott Mainz, Röchling Völklingen und der TuS Koblenz gleich drei Südwestvertreter im Abstiegskampf stecken, könnte es Ende Mai wiederum schnell zu gleich sechs Absteigern aus der Oberliga kommen. Mit 18, höchstens (wie derzeit) 19 Teams will Hemmler am letzten Juli-Wochenende schließlich in die 2018/19er Runde gehen. Eine noch größere Zahl an Mannschaften und damit noch mehr Spiele wären den Feierabendkickern in der fünften Liga kaum zumutbar.

Jede Menge Karten

Da sich derzeit mehr als die halbe Liga in den Kampf um den Klassenverbleib verwickelt sieht und oben in der Tabelle hinter dem bereits nahezu sicher feststehenden Meister FC 08 Homburg (aktuell 16 Punkte Vorsprung auf Platz zwei) mit dem FK 03 Pirmasens sowie der Trierer Eintracht zumindest noch zwei Mannschaften ernsthaft um den zweiten (Play-Off-) Platz streiten, mussten die Schiedsrichter mitunter Schwerstarbeit verrichten. In den bisherigen 171 Spielen zückten sie laut Hemmler schon 922 mal die Gelbe Karte. Hinzu kommen 40 Gelb-Rote und 35 Rote Kartons. Zum Vergleich: Vergangene Saison, als die Oberliga ein 18er Feld aufzuweisen hatte, gab es insgesamt 1270 mal Gelb, 59 mal Gelb-Rot und 42 mal Rot.

Eintracht Trier liegt mit 55 Verwarnungen und zwei Ampelkarten in diesem Ranking auf Platz acht, Salmrohr, das vergangene Saison noch als fairste Mannschaft ausgezeichnet worden war und dafür eine Prämie von 1000 Euro einstreichen konnte, belegt mit 60 Gelben und je vier Gelb-Roten und Roten Karten den vorletzten Platz. Eine miesere Bilanz weist das sportlich mit dem FSV am Tabellenende punktgleich rangierende Saar 05 Saarbrücken auf (52/9/3).

Das Anfang Dezember ausgefallene Derby zwischen der Eintracht und den Salmrohrern wird am Samstag, 17. Februar, 14 Uhr, nachgeholt – vor dem eigentlichen Start in die Restrückrunde will Spielleiter Hemmler unbedingt die Tabelle so gut es eben geht in einer Liga mit einer ungeraden Zahl an Teams begradigen (eine Auflistung der exakten Spieldaten für FSV und SVE bis Ende der Saison folgt).

Wegen Hoffenheim II gegen Elversberg wird FSV-Spiel verlegt

Wie das Thema Sicherheit auch und gerade Einfluss auf Spiele in der fünften Liga hat, wird am Salmrohrer Gastspiel beim FC Homburg deutlich. Nach Vorgabe der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) darf die ursprünglich für Samstag, 24. Februar, geplante Partie im Homburger Waldstadion erst einen Tag später stattfinden. Somit soll eine Reise von Homburger Fans zur parallel stattfindenden Regionalligapartie zwischen der TSG Hoffenheim II und der SV 07 Elversberg vermieden werden. Die FCH-Anhänger pflegen eine Freundschaft mit den Badenern und besuchen auch deren Spiele. Wenn es dann noch gegen den ungeliebten saarländischen Nachbarn geht, vermutet die Sicherheitsbehörde nämlich (erneut) Ärger abseits des Platzes…

Der Kampf um die Südwestliga

Während der rund 80 Minuten, in denen sich die Vereinsverantwortlichen auf den weiteren Saisonverlauf einstimmten, ließ Heribert Ohlmann als Schiedsrichter-Chef im Regionalverband durchblicken, in Sachen Innenraumverweise für die Trainer auf die Unparteiischen einzuwirken, um Ausschlüsse so möglichst zu vermeiden: „Agieren ist hier besser als zu reagieren. Wir wollen auch in Schiri-Kreisen für mehr Prävention werben.“

Aus Sicht des Regionalverbands, dem die Fußballverbände von Rheinland, Südwest und Saarland angehören, hatte dessen Präsident Hans-Dieter Drewitz (Foto unten) gleich zu Beginn der Tagung im Zuge der aktuellen Diskussion um die dauerhafte Umgestaltung der Regionalligen angekündigt, „weiter das Beste für uns rausholen“ und um den Fortbestand der Regionalliga Südwest (gemeinsam mit Hessen und Baden-Württemberg) kämpfen zu wollen.

Info:

Auf- und Abstieg in der Oberliga

Für die Trierer Eintracht ist die Ausgangslage im weiteren Saisonverlauf relativ klar: Sollte das Team von Trainer Daniel Paulus noch den Sechs-Punkte-Rückstand auf den Zweiten aus Pirmasens aufholen und im Klassement an den Südwestpfälzern vorbeiziehen können, würde es in Play-Off-Spielen gegen die Vizemeister aus Baden-Württemberg und Hessen um einen freien Regionalliga-Platz gehen. Bestenfalls drei (bei zwei Aufsteigern aus der Oberliga und keinem Regionalligaabsteiger) und höchstens sechs Absteiger (bei drei Clubs, die aus der Regionalliga runter müssen) müssen die Liga am Ende in Richtung Verbandsliga verlassen. Abweichungen könnten sich ergeben, wenn ein Verein sein Team etwa freiwillig zurückzieht (wie in der Vorsaison beim SC Hauenstein, der aus wirtschaftlichen Gründen auch sportliche Abstriche machte)

Aufrufe: 026.1.2018, 00:38 Uhr
Andreas Arens Autor