Teilzeitarbeiter zwischen Genie und Wahnsinn

Ein Match, das aufzeigte, warum die „Blauen“ auch unter dem neuen Trainer Nazir Saridogan (acht Punkte aus vier ungeschlagenen Spielen) noch eine Weile brauchen werden, um sich aus dem Bannkreis der maximal fünf Abstiegsränge zu verabschieden.

Saridogan wie auch der Sportliche Leiter Malte Christ quittierten den Zwei-Phasen-Auftritt gegen Naunheim mit Kopfschütteln. So etwas, erklärten beide unisono, hätten sie noch nicht erlebt. Wo doch die Partie nach 31 Minuten beim Stand von 5:1 gelaufen schien. Prima hatten die 02er bis dahin die Kombinations-Direktiven ihres Trainers umgesetzt. Volkan (2) und Orkun Zer (3, ein Elfmeter) trafen wie zu besten Zeiten. Man hätte glatt meinen können, dass die Biebricher einem zweistelligen Sieg entgegenstürmten.

Doch weit gefehlt. Der Querpass von Christian Maus im eigenen Strafraum, den die Naunheimer mit dem Pausenpfiff zu ihrem zweiten Treffer nutzten, wirkte auf das gesamte Team wie ein K.o.-Schlag mit anhaltender Wirkung. „Nach der guten ersten Hälfte wurde wirklich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“, rätselte Christ über die Gründe des krassen Leistungsabfalls. Glück noch für Biebrichs Teilzeitkräfte, dass die Gäste in der Endphase nicht mehr über die nötige Energie verfügten, Chancen für ein fünftes Tor zu kreieren.

„So einen Einbruch dürfen wir uns gegen Dietkirchen nicht erlauben“, sagt Christ mit Blick auf das erste Rückrundenspiel (Sa., 14 Uhr). Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) spielen die 02er im Kreispokal-Achtelfinale bei Gruppenligist Kastel 06. Mit der klaren Ansage von Nazir Saridogan, die Konzentration über die gesamte Spielzeit am Limit zu halten.

Biebrich 02: Ademovic – Pilger, Meurer, Maus (46. Moritz Christ), Kunz – Rivera, Yildiz (64. Aryan), Elsner, Oriana – O. Zer, V. Zer (82. Schwalbach).
Tore: 1:0 V. Zer (5.), 2:0 O. Zer (6.), 3:0 O. Zer (11./Foulelfmeter), 3:1 Fabrizio (23./Handelfmeter), 4:1 O. Zer (29.), 5:1 V. Zer (31.), 5:2 Aliakbari (45.), 5:3, 5:4 Drewes (57./70.).– SR: Amirian (Burgschwalbach).– Zuschauer: 110.