2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Dennis Rothenbächer spricht über den Vorfall, der zur Trennung zwischen dem Keeper und dem FV Biebrich 02 führte.  Archivbild: Parker
Dennis Rothenbächer spricht über den Vorfall, der zur Trennung zwischen dem Keeper und dem FV Biebrich 02 führte. Archivbild: Parker

Drei Fragen an Dennis Rothenbächer

Ehemaliger Torwart von Biebrich 02 +++ Trennung aus disziplinarischen Gründen +++ Stellungnahme des Spielers und Vereins

Wiesbaden. Seit der vergangenen Woche spielt Dennis Rothenbächer nicht mehr beim Fußball-Verbandsligisten FV Biebrich 02. Nach einem disziplinarischen Vorfall im Training hatten sich die Biebricher vom Torwart getrennt. „Daraufhin gab es viele Spekulationen und Gerüchte“, sagt Rothenbächer, der deswegen nun die Dinge aus seiner Sicht darlegen will.

Herr Rothenbächer, wie ist es aus Ihrer Sicht zu der Trennung gekommen?

Das Training wurde von unserem Co-Trainer Savas Saridogan geleitet, ich habe am Anfang mit den Feldspielern trainiert. Danach sollte ich mich für das Torwartspiel aufwärmen. Als kein Spieler zu mir geschickt wurde, habe ich dann gefragt, ob ich mir die Bälle selbst auf das Tor schießen soll. Über diesen Spruch wollte er mit mir nach dem Training reden. Das Ganze hat sich dann hochgeschaukelt und wir haben uns angeschrien. Dazu habe ich vor ihm auf den Boden gespuckt und auf dem Weg in die Kabine gesagt: ,Ich scheiße auf euch‘. Das Ganze haben zwei Mitspieler mitbekommen, der Rest der Mannschaft war bereits in der Kabine.

Können Sie die Entscheidung der Verantwortlichen in Biebrich nachvollziehen?

Was ich gemacht habe, war absolut nicht in Ordnung. Das will ich gar nicht beschönigen und habe mich auch entschuldigt. Ich glaube aber, dass ich eine zweite Chance verdient gehabt hätte. Zumal sich auch Teile der Mannschaft nach einem ersten Gespräch mit den Verantwortlichen – nachdem die Entscheidung eigentlich schon gefallen war – für mich eingesetzt haben. Danach hat es auch noch ein zweites Gespräch gegeben. In einem kurzen Telefonat mit Nazir Saridogan wurde mir dann aber mitgeteilt, dass die Entscheidung weiter bestehen bleibt. Das akzeptiere ich natürlich und wünsche der Mannschaft alles Gute. Ich will nun aber auch meinen Standpunkt klar machen, da einige Gerüchte über die Geschichte im Umlauf sind.

Welche Spekulationen sind denn über welche Kanäle aufgekommen?

Ich wurde von mehreren Leuten angerufen, die irgendwelche Geschichten gehört und mich gefragt haben, ob da etwas dran sei. Teilweise waren das auch Leute, die ich nur flüchtig kenne. Ich will gar nicht wiederholen, was da alles dabei war. Wichtig ist mir aber klarzustellen, dass ich weder den Trainer, noch er mich angefasst hat. Es war eine verbale Auseinandersetzung. Ich habe mich auch entschieden, jetzt erstmal eine Pause vom Sport einzulegen.


Reaktion der 02er

02-Coach Nazir Saridogan: „Es stimmt - Dennis hat vor meinem Bruder auf den Boden gespuckt, eine Flasche auf den Boden geschmissen, seine Meinung sehr lautstark kundgetan und ist auf ihn zugegangen, sodass beide Kopf an Kopf standen. Zum Glück ist mein Bruder ruhig geblieben. Es ist definitiv nichts Körperliches passiert. Aber das muss es nicht, um die Entscheidung zu treffen, nicht mehr mit ihm zu arbeiten. In puncto Respekt war eine Grenze überschritten. Schon einer der Aspekte hätte genügt, so zu entscheiden. Dennis hatte die Chance, sich mit etwas Abstand zu dieser gravierenden Sache zu äußern. Doch das Gespräch hat unsere Entscheidung untermauert.“

Aufrufe: 031.10.2018, 19:00 Uhr
Stephan CreceliusAutor