2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
– Foto: André Nückel

Die "Stimme der Endrunde" nimmt in Gustorf Abschied

Gerd Kalitzky ist am Sonntag in Gustorf zum letzten Mal am Mikrofon.

Wenn Gerd Kalitzky am Sonntag um 17.40 Uhr vor dem Endspiel der Kreishallenmeisterschaft die Mannschaftsaufstellungen vorliest, geht eine Ära im Fußballkreis Grevenbroich/Neuss zu Ende. Dann wird zum letzten Mal die „Stimme der Kreises“ durch die Lautsprecher der Gustorfer Sporthalle schallen. Nach 25 Jahren als Stadionsprecher bei sämtlichen Turnieren und Veranstaltungen im Umkreis nimmt Kalitzky Abschied.

Bevor es jedoch in den wohlverdienten Ruhestand geht, gab der Autoverkäufer noch einmal richtig Gas. Bei seiner „Abschiedstournee“ genoss er jedes Event in vollen Zügen. „Bei den Hallenmasters der Schiedsrichter war ich quasi für die Rund-um-Betreuung zuständig. Von den Spielen bis zur Players Night. Das war, glaube ich, ein 18-Stunden-Tag“, gewährt Kalitzky einen kurzen Einblick in seine Tätigkeiten. Die Schiedsrichterei ist sowieso ein Thema, das ihm am Herzen liegt.

Als Schiedsrichter war Kalitzky viele Jahre für den SC Kapellen aktiv. Über den Job an der Pfeife entdeckte Kalitzky auch seine Leidenschaft für das Mikrofon. Von diesem Zeitpunkt an fand gefühlt kein Fußball-Event im Rhein-Kreis mehr ohne die Stimme von Gerd Kalitzky statt. „Ich war zu Joseph Breuers Zeiten 15 Jahre Stadionsprecher bei Kapellen. Bei den Hallenmeisterschaften der Frauen bin ich auch seit Jahren aktiv“, erzählt Kalitzky.

Die Endrunde der Kreishallenmeisterschaft kommentiert und begleitet er nun mehr seit einem Vierteljahrhundert. Am Wochenende ist Schluss. „Zumindest hat er es mir versprochen“, verrät seine Frau schmunzelnd. Doch die ganzen Ämter und Aufgaben haben nicht nur viel Zeit in Anspruch genommen. Entlohnt wurde Kalitzky für seine Tätigkeiten auch nicht. Wollte er aber auch nie. Als Ehrenamtler ging er mit unermüdlichen Einsatz voran. Dabei stand er selber nie im Rampenlicht.

Bis zuletzt war Kalitzky auch als Besitzer des Kreis-Schiedsrichter-Ausschusses ehrenamtlich aktiv. Nach neun Jahren hörte er freiwillig auf. „Das Niederlegen dieses Amtes war so ein bisschen das Zeichen, dass ich demnächst von allen Ehrenämtern zurücktreten werde“, sagt Kalitzky. Der Endrunde am Wochenende sieht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. „Man weiß ja schon im Voraus, dass es das letzte Mal sein wird. Wenn es dann aber so plötzlich kommt, ist man schon traurig“, gesteht er.

Die Entwicklung in den vergangenen Jahre sieht Kalitzky jedoch kritisch und hofft, dass die Kreishallenmeisterschaft bei den Vereinen und Trainern wieder auf mehr Akzeptanz stößt. Kalitzky: „Für die meisten ist es doch nur noch einige lästige Pflicht. Das war nicht immer so.“ Für seinen letzten Auftritt wünscht sich Kalitzky einen reibungslosen Turnierverlauf. „Es sollte zu keinen Ausschreitungen kommen. Das gab es im Rhein-Kreis Neuss auch noch nie so wirklich. Das war immer im anständigen Rahmen“, versichert Kalitzky.

Aufrufe: 024.1.2020, 14:01 Uhr
RP / Julius HaynerAutor