2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait

"Fußball ist ein sehr großer Teil von mir"

Jatta Aalto ist ein Gewinn für den SV Ottbergen/Bruchhausen und für den Sportkreis Höxter

Ottbergen/Bruchhausen (bf/nw). Der SV Ottbergen/Bruchhausen hat das Abenteuer Frauen-Westfalenliga in Angriff genommen und sich bisher mehr als gut verkauft. Nun konnte der Aufsteiger eine Spielerin verpflichtet, die eigentlich gar nicht zur Philosophie des Vereins passt. Bisher wurde auf den eigenen Nachwuchs oder junge Spielerinnen der Region gesetzt. Doch nun wird mit Jatta Aalto eine Ex-Profispielerin aus Finnland die Bälle im Mittelfeld verteilen.

Jatta Aalto ist 29 Jahre alt und ist in Finnland geboren. Bereits früh waren sie und der Ball beste Freunde. Das runde Leder hatte sie immer schon begeistert, dennoch dauerte es einige Zeit, bis Aalto in einem Club gespielt hat. „Ich war 9 oder 10 Jahre alt, als ich mit Fußball im Verein angefangen habe. Ich wollte das selber unbedingt. Ich hatte vorher immer im Garten mit Jungs gespielt", erzählt Ottbergens Winter-Neuzugang. Neben dem Fußball hat sie acht Jahre parallel Eishockey gespielt. "Danach musste ich mich entscheiden, entweder Fußball oder Eishockey, weil die Zeit nicht für beides gereicht hat. Fußball war bei mir schon eigentlich die Nummer 1. Dennoch gibt es schon Momente, in denen ich Eishockey vermisse“, berichtet Aalto aus ihrer Kindheit.

Die technisch versierte Mittelfeldspielerin schaffte es in die U17, U18 und die U23 Nationalmannschaft von Finnland. Auch so hat sie von der Welt viel gesehen. Jatta Aalto hat in Finnland, Schweden und Norwegen in der ersten und zweiten Liga gespielt. In der Schweiz war sie für Luzern, Neunkirch und Zürich am Ball. Zuletzt hat Aalto in Deutschland bei Oldeslo und dem Eichholzer SV in der Schleswig Holstein Liga gekickt. Jetzt gehört sie zum Kader des SV Ottbergen/Bruchhausen. Der Kontakt ist über Detlef Weiße gekommen. Weiße und Bernd Böttcher ermöglichten den Transfer. Aalto hatte sich auch bei anderen Vereinen angeboten, unter anderem auch beim Ligakonkurrenten SV Bökendorf. Sie entschied sich aber für Ottbergen.

In der Zwischenzeit konnte sie schon Trainer Reinhard Bobbert und die Mannschaft kennenlernen: „Es gibt sehr viel Potenzial in dieser Mannschaft und wir können uns zusammen weiterentwickeln", meint die Finnin. Doch bevor sich Jatta Aalto für den kleinen Sportkreis Höxter entschieden hat, machte sich die Fußballerin über ihren neuen Verein schlau. „Natürlich habe ich mich vor meinem Wechsel über den SV Ottbergen/Bruchhausen informiert. Ich glaube, dass es sehr interessant werden wird. Auch von der Westfalenliga habe ich mir ein Bild gemacht“, freut sich Aalto auf das Abenteuer. Derzeit trainiert Aalto nur am Freitag beim SV Ottbergen/Bruchhausen mit, weil sie noch keine Wohnung in Höxter gefunden hat. In der Zwischenzeit trainiert die Finnin noch in Bad Oldeslo zweimal täglich, und reist am Wochenende ins Weserbergland. „Wenn sie am Wochenende kommt, wohnt sie im Hotel/Restaurant Adria in Ottbergen. Sie ist dort persönlicher Gast des Hauses“, schildert Detlef Weiße. Der Verein tut viel für Aalto und sie will es mit Leistungen auf dem Platz zurückzahlen - und noch mehr. Die Ex-Juniorinnennationalspielerin würde gerne in Höxter sesshaft werden, und sich hier etwas aufbauen. „Ich wünsche mir, dass es im Kreis Höxter alles gut klappt, ich hier bleiben kann und mir was mit Fußball und rund um Fußball aufbauen kann“, so Aalto.

Einen perfekten Einstand kann Aalto gleich am Sonntag feiern im Derby gegen den SV Bökendorf. Der Neuzugang weiß schon um die Bedeutung des Spiels und sagt: „Ich hoffe das Spiel wird stattfinden. Ich freue mich schon darauf und bin sehr motiviert. Das wird sicher ein interessantes und heißes Spiel werden.“ „Ich bin technisch und läuferisch stark, ich habe eine gute Schusstechnik, ich kann das Spiel gut lesen und die Bälle im Spiel verteilen. Ich bin immer sehr motiviert und gebe niemals auf", beschreibt sie sich nicht bescheiden selbst - diese Attribute möchte die Finnin am Sonntag unter Beweis stellen, aber auch in den restlichen Spielen der Rückrunde, damit am Ende schnell der Klassenerhalt erreicht wird.

Jatta Aalto hat bereits in fünf verschiedenen Ländern gespielt. „Die ganzen Jahren, die ich im Ausland gespielt habe, waren Highlights, weil ich selber weiß, wie viel Arbeit und hartes Training dahinterstecken. Aber natürlich habe ich viele andere schöne Momente im Fußball erlebt. Ich habe die finnische Fußball-Technik Meisterschaft gewonnen. Auch die Momente, wenn wir die Meisterschaft gewonnen haben oder aufgestiegen sind vergisst man nie.“

In Deutschland gefällt es ihr sehr gut und sie fühlt sich wohl. "Die Menschen sind in Deutschland offener als in Finnland und das gefällt mir gut.“ Kein Wunder, dass Aalto plant in Deutschland zu bleiben. „Ich werde nicht zurück nach Finnland gehen. Ich besuche sehr gerne meine Familie und Bekannte dort, aber da nochmal wohnen wird wahrscheinlich nichts mehr werden. Ich bin schon acht Jahre im Ausland, es wäre schwierig nochmal nach Finnland zurückgehen", meitn die 29-Jährige.

Mit dem Neuzugang bekommt auch der Sportkreis Höxter eine neue Attraktivität. Aalto hat viel gesehen und war selber als Trainerin tätig. „Fußball ist ein sehr großer Teil von mir und mein Leben.Ich liebe es und ohne Fußball geht's gar nicht. Das Gefühl, das ich im Training oder im Spiel habe, kann ich nirgendwo anders bekommen. Das Gefühl, wenn man alles im Spiel gegeben hat und total fertig ist und wir das Spiel gewonnen haben, ist etwas besonderes“, stellt Aalto klar, warum Fußball ihre Nummer 1 ist. Und dabei ist ihr auch die Liga egal. „Ich denke nicht so viel daran in welcher Liga ich spiele, wenn ich auf dem Platz stehe. Ich gebe immer alles auf dem Platz. Ich will mich immer weiter entwickeln und alle Sachen im Training und Spiel so gut wie möglich machen“, so Aalto, die auch gerne weiterhin als Trainerin arbeiten möchte. Sie kann sich auch vorstellen den Sportkreis zu unterstützen. „Ich habe noch keinen Kontakt zum Stützpunkt oder zur Kreisauswahl im Kreis Höxter gehabt. Ich würde natürlich sehr gerne in diesem Bereich mitarbeiten“, signalisiert Aalto ihr Interesse.

Aufrufe: 017.2.2016, 19:58 Uhr
Björn FrommeAutor