"Wenn ich richtig informiert bin, haben wir noch neun Spiele", gab sich Kapitän Raschid El-Hammouchi dennoch kämpferisch, zumal der Auftritt gegen die FCK-Zweite Auftrieb gegeben hatte: "Wir haben so gespielt, wie man gegen zweite Mannschaften von Bundesligisten spielen muss. Alle waren eng am Mann; jeder wollte gewinnen." Wenn die Wormatia so spiele, "können wir jeden in der Liga schlagen", ist der 32-Jährige überzeugt. Dass der Hausherr den Gegner durch seine Präsenz beeindruckt hatte, bestätigte Gästetrainer Konrad Fünfstück: "Worms hat nach dem letzten Strohhalm gegriffen. Sie haben sehr aggresssiv verteidigt, weshalb wir nicht die Ruhe gehabt haben, die uns sonst auszeichnet. Unsere junge Mannschaft", so Fünfstück, "hat heute gemerkt, was Herrenfußball ist."
Warum die Wormatia so lange gebraucht hat, um zu kapieren, dass man sich gegen einen drohenden Abstieg auch bewusst wehren muss, sei einmal dahingestellt. Waren sich die im Grunde alle als gute Regionalliga-Fußballer einzuschätzenden Spieler zu sicher, dass man die Probleme mit spielerischem Vermögen allein in den Griff bekommen werde? - Ein Hunderter für denjenigen, der diese Frage zweifelsfrei beantworten kann.
Nach dem erfolgreichen Mittwochspiel ist jedenfalls neue Kampfeslust entstanden, bevor am Samstag die nächste Aufgabe beim Schlusslicht SC Pfullendorf ansteht: "Wir hoffen alle, dass wir nach dieser Saison zum Vergessen noch die Kurve kriegen", so Tim Bauer, der nach überstandenem Muskelfaserriss in den Schlussminuten eingewechselt worden war und mit einem fulminanten Schuss beinahe das 2:0 erzielt hatte. FCK-Keeper Julian Pollersbeck, der lediglich durch den Distanzschuss von Patrick Wolf (56.) bezwungen worden war, hatte aber noch die Fäuste hochgerissen. "Wir müssen jetzt unbedingt in Pfullendorf nachlegen", so Bauer trotzig.
Das ist natürlich auch Sascha Eller klar, der keinen Hehl daraus macht, die Wormatia gerne auch in der kommenden Spielzeit in der Regionalliga trainieren zu wollen. Natürlich hat es schon "Wunderheilungen" gegeben, und natürlich kommt Eller gelegen, dass neben Bauer auch die zuletzt verletzt fehlenden Marcel Abele und Björn Weisenborn wieder zur Verfügung stehen. Ob diese am Samstag auch im Linzgau in der Startformation stehen werden, lässt der VfR-Coach ohnehin offen: "Wir schauen uns die Spieler genau an und dann entscheiden wir über die Aufstellung." Die personellen Veränderungen im Vergleich zum Trier-Spiel seien gegen Kaiserslautern jedenfalls aufgegangen, auch wenn Rik Hiemeleers bei seinem Startdebüt doch sehr nervös gewesen sei. Zur Halbzeit hatte Eller für ihn Johnathan Zinnram gebracht und damit das Offensivspiel der Wormaten beflügelt. Dass Eller nun erneut rotieren lassen wird, davon ist auszugehen. "Die Mannschaft funktioniert so im Moment sehr gut", sagt Eller.
vor dem Anpfiff