Fürther Derby: "Es wird einen Sieger geben"

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Wie sieht Ihre erste Saisonbilanz aus?

Jochen Ingelmann: Wir wussten, dass wir eine gute Mannschaft haben. Und die ersten Gegner sind nun auch nicht alles Teams gewesen, die ich ganz oben in der Tabelle sehe. Aber dass wir dann gleich sieben Spiele in Folge gewinnen würden, konnte man doch nicht erwarten. Das ist eine tolle Leistung der Mannschaft gewesen. Und vor allem der 3:2-Erfolg bei der Tvgg Lorsch war für mich ein erstes Ausrufezeichen, der erste große Gradmesser. Nach einem 2:0 haben wir den Ausgleich kassiert, aber dann noch das Spiel für uns entschieden. Die Mannschaft hat sich durchgekämpft, das fand ich sehr gut.

Lucas Oppermann: Der August war ein ganz schlimmer Monat. Wir hatten eine super Vorbereitung, aber vielleicht haben wir damit auch zu hohe Erwartungen geschürt. Im August haben wir ja nur zwei Spiele gemacht, ich musste sogar ein Training absagen, weil der Kader zu klein war. Dann kam das 0:4 gegen Eintracht Wald-Michelbach II. Man muss es eben erwähnen: Ich hatte fünf, sechs Spieler im Aufgebot, die erst kurz vor dem Spiel aus dem Urlaub zurückkehrten. Man schaut hier ja beim FC immer auf den SV. Und der hatte dann auf einmal vier Siege, während wir erst zweimal gespielt hatten. Da war dann die Angst gleich da, dass der SV wegzieht. Ich bin deshalb zuletzt eher so ein Atmosphären-Manager gewesen. Der Sieg gegen die SG Unter-Abtsteinach war dann aber eine gute Reaktion. Da habe ich gesehen, zu was wir in der Lage sind. Viel wichtiger aber ist mir der Sieg zuletzt über Olympia Lorsch gewesen. Die Reaktion der Mannschaft und die Art und Weise, wie wir gespielt haben, haben mir gefallen.

Was sind die Stärken des Gegners?

Ingelmann: Der FC hat zahlreiche Spieler mit großen individuellen Stärken. Da ist vorne Nils Arras, ein sehr guter Stürmer. Mit Ole Gärtner haben sie noch einen schnellen Mann. Dazu kommt mit Lucas Oppermann ein Spielertrainer, dessen bisherige Stationen schon ganz große Klasse versprechen. Die Offensive des FC ist sicher sehr stark. Wir wollen aber dagegenhalten.

Oppermann: Der SV ist eine wirklich bärenstarke Mannschaft, hat sich im Sommer noch einmal super verstärkt. Mit Chris Diefenbach und Björn Kabel haben sie zwei Neuzugänge, die von Beginn an funktionieren. Beide haben ja schon jeweils neun Tore erzielt. Und mit Jochen Ingelmann hat der SV einen sehr talentierten Trainer, der trotz seiner jungen Jahre nicht umsonst schon in der Verbandsliga die TSG Weinheim gecoacht hat. Ich denke auch, dass die Kreisoberliga für Jochen Ingelmann nicht das Ende der Fahnenstange sein wird. Der SV Fürth gehört jedenfalls für mich zu den Topmannschaften dieser Liga. Aber: Wir müssen uns vor ihnen auch nicht verstecken.

Wie sieht es personell bei Ihren Teams vor dem Derby aus?

Ingelmann: Ich habe alle Spieler an Bord. Alle Jungs sind hochmotiviert.

Oppermann: Leider wird Mittelfeldspieler Mert Yapicilar ausfallen. In dem Testspiel gegen die U19 des SV Waldhof hat er noch sehr gut gespielt. Aber ich musste ihn wegen auftretender muskulärer Probleme wieder aus dem Kader nehmen. Schade. Möglich ist, dass Amir Duric wieder dabei ist.

Was erwartet die Zuschauer am Samstag?

Ingelmann: Ich denke, es wird ein gutes Spiel. Auf dem Platz stehen sich zwei sehr gute Mannschaften gegenüber. Auf beiden Seiten ist ganz viel Qualität. Es wird ein sehr emotionales, aber auch gutes, und ich hoffe, ein faires Derby. Die Derbys zwischen SV und FC sind ja immer etwas Besonderes.

Oppermann: Wir werden uns erst einmal abtasten. Ich glaube nicht, dass viele Tore fallen werden. Aber für Fußballkenner wird es ein Leckerbissen. Wir mit Ole Gärtner, der SV mit Chris Diefenbach als Königstransfers – da steht am Samstag wahnsinnig viel Qualität auf dem Platz. Taktisch wird es ein Spiel auf hohem Niveau. Wir müssen das Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung finden. Bei 800 Zuschauern und der großen Rivalität, von der man im Vorfeld weiß, ist das ganz wichtig. Und ich bin mir sicher: Es wird einen Sieger geben. Denn Unentschieden ist für mich und Jochen Ingelmann nichts.

Das Interview führte Reiner Bohlander