Für Jahn zu teuer - Görtler geht zum Club

Die letzten Wochen waren nicht einfach für das aktuell wohl beste Stürmer-Talent aus Bayern. Der Oberfranke war hin- und hergerissen. Erst das Probetraining beim Drittligisten FC Bayern München II. Dann die Offerten aus Nürnberg und vom FC Ingolstadt 04 II. Zuletzt folgte die Teilnahme Görtlers an einem einwöchigen Trainingslager des SSV Jahn Regensburg aus der dritten Liga in Belek in der Türkei.

"Ich hatte mich eigentlich schon für Jahn Regensburg entschieden", sagt Görtler, der sein Bekunden zum Jahn zu wechseln am Sonntag gegenüber FuPa bekräftigte. Doch zu Beginn dieser Woche stellte sich heraus, dass der Jahn die von Eintracht Bamberg geforderte Ablösesumme nicht bereits war zu zahlen. Somit blieb dem Abwanderungswilligen nur noch die Chance beim 1. FC Nürnberg II zu nutzen. "Trainer René Müller und der sportliche Leiter des Nachwuchsleistungszentrums Dieter Nüssing haben sich seit Wochen sehr intensiv um Niki bemüht", sagt sein Vater Bernhard. Coach Müller hatte vorige Woche sogar eine SMS in die Türkei geschickt. Er würde sich freuen, wenn der Wechsel nach Nürnberg klappen würde. "Auch Dieter Nüssing hat das Angebot, dass er vor sechs Wochen gemacht hatte, trotz Nikis Teilnahme am Trainingslager mit dem Jahn aufrecht erhalten", so Papa Görtler. Das habe der Familie Görtler signalisiert, dass es der Club wirklich ernst meint.

Club-Trainer Müller: "Nicolas' große Chance im Profibereich Fuß zu fassen."

In Regensburg hatte Görtler zunächst gehofft unterzukommen. Denn es schien so, als würde er dort hinter Tobias Schweinsteiger und Petr Stoilov dritter Stürmer beim Drittligisten werden könnte. Doch der Transfer war wegen der Ablöseforderung der Bamberger nicht mehr zu realisieren gewesen. Der Wechsel nach Nürnberg sei aber keine Notlösung, auch wenn Nicolas Görtler in der dritten Liga mehr im Fokus der Öffentlichkeit und Medien gestanden wäre. René Müller, Nicolas' neuer Trainer beim 1. FC Nürnberg II, freut sich über die Verpflichtung: "Wir haben Nicolas schon länger beobachtet. Bei uns hapert es etwas im Angriff. Daher waren wir auch sehr an ihm interessiert. Zudem ist es ein Spieler aus der fränkischen Region. Für Nicolas ist es eine große Chance im Profibereich Fuß zu fassen."

Ohne eine Ablösezahlung konnten die Bamberger ihren Toptorjäger, der 17 Mal ins Schwarze getroffen hat, aber nicht ziehen lassen. Denn nun muss Ersatz her und da ist die Wahl auf Peter Heyer (30) gefallen. Der gebürtige Bamberger will nach einem halben Jahr in Erlangen-Bruck, wo er 16 Treffer erzielt hat, gerne wieder zurückkehren. Mündlich war vereinbart, dass Heyer zur Eintracht ohne Transfergebühr wechseln darf. Nur leider wurde das nicht schriftlich fixiert und nun besteht der FSV auf Zahlung für die Rückkehr ihres Torjägers nach Bamberg. Hier könnte in den nächsten Tagen Vollzug gemeldet werden.