2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielbericht
– Foto: Carsten Ekkehard Wind

Pokal-Hammer: INTER schießt Drittligist Zwickau raus

Leipziger gewinnen dramatisches Viertelfinale am Ende verdient mit 2:1 / Dongmin Kim und Til Linus Schwarz sorgen für die Treffer

INTER Leipzig schafft die Sensation: Mit einem verdienten 2:1-Sieg warf der Oberligist am Mittwochabend den Drittligisten FSV Zwickau aus dem Sachsenpokal. Mit dem Einzug ins Pokal-Halbfinale erreichte der FC International Leipzig den bisher größten Erfolg der noch jungen Vereinsgeschichte.

Nach Anpfiff der Flutlicht-Begegnung im Torgauer Hafenstadion übernahmen erst einmal die Gäste das Spielgeschehen auf dem Platz, wobei sich INTER nach zehn Minuten immer besser mit in die Partie einbringt und ein schnelles Umschaltspiel nach Balleroberung sucht. So auch nach 14 Spielminuten, als Christopher Misaki links in den FSV-Strafraum eindringt, sich aber statt für den Abschlusses für einen Querpass entscheidet - und der wird geklärt. Zwickau versucht es indes mit hohen Bällen,ohne dass der finale Pass klappt. Eine solche Bogenlampe geht nach dann auch mal am langen INTER-Pfosten vorbei (19.). Marcelo Franceschi spielt dann mal die FSV-Abwehr schwindlig, aber sein Pass erreicht Chris Misaki nicht (22.) – auch ein Konter vier Minuten später kann Misaki nicht entscheidend abschließen. Ein Freistoß von Viteritti in den INTER-Strafraum erreicht keinen seiner Mitspieler und ein Wegkamp-Schuss wird zur Ecke geklärt (36.). Dann spielt der FCI einen Angriff über Chris Misaki konsequent aus, Dongmin Kim bekommt im Zwickauer Strafraum die Kugel und feuert sie links zur Außenseiter-Führung in die Maschen (1:0, 38.)! Diese Führung ist nicht einmal unverdient. Und auch wenn INTER die letzten Minuten des ersten Spielabschnittes nur verteidigt, gelingt dem Drittligisten keine Tormöglichkeit mehr.

Nach Wiederanpfiff INTER mit der ersten Chance: Marcelo Franceschi zwingt Keeper Brinkies zur Ecken-Abwehr. Der zur Pause bei den Gästen eingewechselte Denis Jäpel prüft nach einer Ecke den INTER-Schlussmann Mballa Mvogo (50.), der auch kurz darauf einen FSV-Ball im Nachfassen klären muss. Unter dem Raunen der Zuschauer verzieht Zwickau einen Schuss aus halbrechter Position in den Abendhimmel an der Elbe (54.), in dieser Phase haben die Exil-Leipziger mit Abwehraufgaben zu tun, wobei spätestens Hüter Leonell Mballa Mvogo hier entscheidend eingreift. Dann ein INTER-Konter über der Marcelo, der an Keeper Brinkies scheitert und der Nachschuss auf der Zwickauer Torlinie geklärt wird (59.) – aber quasi im Gegenzug der Drittligist abgezockter: Wegkamp schießt aus zentraler Position, Mballa Mvogo klärt per Fußabwehr, aber Denis Jäpel jagt den Ball dann zum Ausgleich ins Netz (1:1, 60.). Die rot gekleideten Gäste dann im Versuch nachzulegen, haben viele Standards (Ecken) aber scheitern immer wieder an der vielbeinigen und clever stehenden Leipziger Abwehr, die nach wie vor auch den ballführenden Zwickauer Spieler anlaufen.

Dann: Eckball von links für die Gastgeber und den Ball von Lovro Sindik wuchtet Til Linus Schwarz ins rechte Toreck zur abermaligen Führung für die Gastgeber (2:1, 69.), was für ein Treffer! INTER wartet in der Folge weiter auf den entscheidenden Konter, Zwickau gelingt es nicht zwingende Chancen zu erspielen, INTER-Keeper Mballa Mvogo wächst über sich hinaus. Dann verletzt sich Marcelo, muss ausgewechselt werden (80.) und in der Schlussphase hat der FCI Schwerstarbeit zu verrichten. Auch in der Nachspielzeit hat INTER mit das Glück des Tüchtigen, werfen sich Mann und Maus in Schüsse des FSV und klären gefährliche Bälle in Tor nähe. Dann Entlastung: Konter über die linke Seite, leeres Tor (da der Zwickauer Schlussmann schon Minuten zuvor mit im Leipziger Strafraum gestürmt hatte) und statt der Spielentscheidung sieht Elias Paul Huth wegen einer „Notbremse“ die Rote Karte (90+5.).

Und dann der Abpfiff unter dem Jubel der Leipziger Zuschauer – was für ein Spiel! Da war alles dabei, was so einen Pokalfight ausmacht. Und der Vorjahres-Finalist FSV Zwickau muss den nächsten Anlauf für einen Sachsen-Pokalsieg im nächsten Jahr nehmen – INTER Leipzig erreicht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte das Sachsenpokal-Halbfinale.

Aufrufe: 021.11.2019, 11:00 Uhr
Holger Herzberg / Erik Achtert / INTER Autor